In diesem Artikel soll es um genau diese Fragen gehen: Wie können wir Eltern in unsere Arbeit mit einbinden?

Endlich Freitag und ich kann meine Alten Zuhause lassen. Hier bin ich frei, hier ist meine Clique und hier ist der Ort, an dem ich mich für meine Eltern nicht schämen muss.

Kennst du das? Eine typische Reaktion aus meiner Jugendarbeit. Es heißt ja nicht umsonst Jugendarbeit und nicht Eltern- und Kindarbeit. Wir trennen gerne und bieten für jedes Alter das richtige Angebot. Das ist auch gut so. Teens und Jugendliche brauchen ihren eigenen Raum und ihren eigenen Platz. Sie wollen und müssen unter sich sein. Das heißt aber nicht, dass das immer so sein muss. Eltern in den Blick zu nehmen gehört mit zu den Kernaufgaben unserer Jugendarbeit. Immerhin vertrauen die Eltern dir ihr Kind an. Auch wenn sie vielleicht ganz happy sind, einen Abend für sich zu haben.

Dabei steckt viel Potential in der Arbeit mit Eltern. Du lernst sie kennen, erfährst mehr über Hintergründe deiner Teens und kannst in der Zeit, in der Eltern schwierig werden, eine Brücke zwischen ihnen und ihren Kindern bauen.

Ich will dir 3 Tipps vorstellen, wie du die Eltern deiner Teenagern einbinden kannst.

Ein Abend von Jugendlichen für ihre Eltern

Organisiert einen schönen Abend für die Eltern. Ladet sie zum gemeinsamen Essen ein, macht Musik für sie und spielt gemeinsame Spiele. Nichts langweiliges, sondern Games mit denen ihr gemeinsam viel Spaß habt. Gute Anregungen gibt’s bei „Circus HalliGalli“ oder „Schlag den Raab“. Spielt Teens gegen Eltern aber macht auch gemischte Teams, damit Teens und Eltern gemeinsam die Challenge angehen. Am Ende des Abends kannst du eine kurze Message machen, in der zu beispielsweise erzählst, was ihr im Jugendkreis macht, welche Themen ihr angeht und welche nächsten Herausforderungen anstehen. Eltern, die mit Gemeinde wenig anfangen können, sind häufig überrascht, wie gut die Jugendarbeit ihren Kindern tut. So werden Vorurteile abgebaut und du zeigst den Eltern, dass sie dir und deinem Team vertrauen können. An so einem Abend können die Eltern sehen, was für gutes Potential in ihren Kindern steckt. Und die Teens zeigen ihren Eltern  was sie können. Du kannst diesen Abend gut während einer Wohnwoche machen und ihn gemeinsam mit deinen Teens während der Freizeit vorbereiten.

Besuche deine Teenager zu Hause

Tipp #2 hat es in sich! Denn hierfür musst du das Vertrauen deiner Teens haben. Dass sie dich zu Hause empfangen, in ihr ganz persönliches Reich, kannst du mit viel Wertschätzung erwidern. Verabrede dich mit deinem Teen und lerne ihn und seine Familie kennen. Gehe behutsam vor, denn das soll kein „Haus-Kontroll-Besuch“ werden. Wenn dein Teenie das nicht will, dann dränge nicht. Frage hin und wieder nach seiner Familie und wie es Zuhause so läuft. Biete bei Problemen Hilfestellung an und schlage vor, als Vermittler zu kommen, wenn es zu Hause drunter und drüber geht.

Unternehmt etwas gemeinsam

Wie wäre es mit einer gemeinsamen Fahrrad- oder Kanutour? Grillt zusammen, verbringt einen ganzen Tag gemeinsam voller Abenteuer und guter Gespräche. Setzt euch zusammen um ein Lagerfeuer, erzählt euch gegenseitig Geschichten und lernt euch besser kennen.

Elternarbeit bedeutet vor allem Brücken bauen und Zeit investieren.

Biete den Eltern an, als Gesprächspartner bereitzustehen und bleibe an ihnen dran. Eltern sind erfahrungsgemäß zunächst skeptisch und die Teens haben Angst, dass sie ihre Eltern zu sehr in ihre Welt lassen. Trotzdem lohnt es sich, denn du und dein Team können einen großen Beitrag dazu leisten, dass sich Eltern und Kinder in ihren Alltagssituationen gegenseitig mehr Verständnis entgegenbringen.

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