Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich die Spiele in der Jugendgruppe damals ziemlich langweilig fand. Ich verstand zwar den Sinn dahinter – um unsere Jugendstunden zugänglicher für Nichtchristen zu machen und einen Zugang zu ihnen zu finden. Aber es fiel mir schwer, zu glauben, dass sie auch wirklich diesen Zweck erfüllten.

Warum Spiele in der Jugendarbeit wichtig sind
Jugendgruppenspiele sind kein Muss für die Jugendarbeit, aber Spaß zu haben ist es definitiv. Wie du Spiele strategisch einsetzen, Gruppendynamik unterstützen, Beziehungen fördern und das Wichtigste in den Mittelpunkt rücken kannst.

Wenn meine nichtchristlichen Freunde einfach nur etwas unternehmen wollten, gab es dafür viel bessere Möglichkeiten als eine Jugendveranstaltung. Und obwohl es heute vielleicht viel bessere Spiele für die Jugendarbeit gibt als die, die wir in meiner Jugendzeit gespielt haben, hat die Generation Z heute auch viel mehr Möglichkeiten der Unterhaltung und Gemeinschaft (und nicht nur schlechte).

Somit steht Jugendarbeit, die sich auf Spaß als Mittel der Öffentlichkeitsarbeit stützt, in einem Wettbewerb, der geistig anstrengend und nur schwer zu gewinnen ist.

Da Spaß ein immer weniger brauchbares Mittel ist, um die Generation Z zu erreichen, müssen Jugendleiter andere Möglichkeiten in Betracht ziehen, um Nichtchristen erreichen zu können. Hier einige Gründe, warum Kunst eine gute Alternative dafür sein kann, Jugendliche mit nichtchristlichem Hintergrund zu erreichen.

Was du heute über Gen Z wissen musst
Wir befinden uns in einer der größten kulturellen Umstellungen: Junge Menschen sehen sich zunehmend als global vernetzte Weltbürger, die vorwiegend über ihre Geräte miteinander interagieren.

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#1 Authentizität

Mehr noch als die Millennials bevorzugt die Generation Z stark Erfahrungen, die sich authentisch und persönlich anfühlen (siehe ihre Vorliebe für Social-Media-Influencer gegenüber traditionellen Stars). Kunst, die von den Jugendlichen deiner Gemeinde gemacht wurde, ist vielleicht nicht so ausgefeilt (oder akkurat) wie die Videos oder Lehrpläne, die es auf dem Markt gibt oder die von professionellen Gemeindemitarbeitern erstellt werden. Doch sie kann viel mehr bewirken, weil sie sich echt anfühlt und die Menschen widerspiegelt, die sie geschaffen haben. Wenn die Freunde von deinen beteiligten Jugendlichen gefragt werden, ob sie an einer Veranstaltung teilnehmen werden, fühlen diese sich viel mehr zum Besuch verpflichtet. Denn wenn sie das Angebot ablehnen würden, würden sie somit auch etwas ablehnen, das ihren Freunden sehr am Herzen liegt. Es wird zu mehr als nur einer Veranstaltung, die ihre Freunde besuchen.

Kunst, die von den Jugendlichen deiner Gemeinde gemacht wurde, ist vielleicht nicht so ausgefeilt (oder akkurat) wie die Videos oder Lehrpläne, die es auf dem Markt gibt oder die von professionellen Gemeindemitarbeitern erstellt werden. (Symbolbild) Foto Allan Mas, Pexels.

#2 Eigenverantwortung

Spiele werden Jugendliche nur selten so begeistern, dass sie ihre Freunde zu einer Jugendstunde einladen werden, auch wenn die Jugendleiter sich das vielleicht erhoffen. Wenn die Jugendlichen jedoch ihre Kreativität (etwa ein Video, ein Kunstwerk oder ein Gedicht) in eine Jugendveranstaltung einfließen lassen können, werden sie garantiert motivierter sein, anderen davon zu erzählen und sie einzuladen.

Kunst kann für Nichtchristen einen Raum schaffen, in dem sie das Glaubensleben in einem anderen Licht sehen können, bevor sie es vorschnell abschreiben.

#3 Bedeutsamkeit

Während Spiele normalerweise wenig oder gar keinen Bezug zu den Konzepten oder Themen haben, über die wir in der Jugendarbeit sprechen wollen (und wenn doch, dann wirken sie in der Regel langatmig und deplatziert), kann Kunst leicht unter thematischen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Dennoch ist es wichtig, dass die Kunst, die du in der Jugendarbeit anwenden möchtest, nicht zu einer bloßen Illustration einer Botschaft oder Moral wird. Im besten Fall sollte die Kunst, die in das Konzept oder die Themen einer Veranstaltung eingebunden ist, Raum schaffen, diese Themen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Auch aus Blickwinkeln, die vielleicht nicht perfekt zu dem passen, was du eigentlich sagen möchtest. Somit wird verhindert, dass die Kunst unauthentisch wirkt, und verleiht deiner Jugendarbeit ein Gefühl von Tiefe und Offenheit. Nichtchristen wird so deutlich gemacht, dass du ihre Gedanken ernst nimmst.

Dennoch ist es wichtig, dass die Kunst, die du in der Jugendarbeit anwenden möchtest, nicht zu einer bloßen Illustration einer Botschaft oder Moral wird. (Symbolbild) Foto Alexander Zvir, Pexels.

#4 Schönheit und Transzendenz

Durch Smartphones, Social Media, Streaming und Videospiele widmet sich ein übermäßiger Teil der Aufmerksamkeit der Generation Z Inhalten, die oberflächlich sind und keinen Sinn für Beständigkeit oder Transzendenz haben. Wenn sich die Jugendarbeit zu sehr auf Spiele stützt, spielt sie mit diesen farblosen Aspekten unserer Kultur.

Die Kunst bietet eine Möglichkeit, Jugendliche das Konzept der Verlangsamung und des Nachdenkens über wertvolle und schöne Gegenstände näher zu bringen.
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Kunst und Kultur können dir helfen, dich selber, deine Umwelt, deine Situation noch mal neu, anders wahrzunehmen

Auch wenn sich das für einige Nichtchristen anfangs merkwürdig anfühlen mag, kann es überraschend ansprechend sein, wenn es gut umgesetzt wird.

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#5 Einladung zur Kreativität

Wenn du ein apologetisches Argument für den Glauben vorbringst, können Menschen es schnell als solches erkennen und ihre geistigen Abwehrmechanismen hochfahren. Wenn du hingegen durch ein Kunstwerk versuchst zu verdeutlichen, wie es ist, zu glauben, schaffst du einen Raum, in dem die Jugendlichen sich auf eine gedankliche Reise einlassen können.

Kunstpädagogik in der Jugendarbeit? 6 Ideen, die dir fehlen
Gen Z liebt es, Dinge zu kreieren. Fotografie, Videobearbeitung und Stop-Motion-Animation sind für sie durch Smartphone und Tablet fester Bestandteil ihres Alltags. Wie können wir den Jugendlichen in unserer Jugendarbeit Raum für ihre Kreativität zur Verfügung stellen?

Wo persönliche und emotionale Barrieren den Weg zum Glauben behindern, ist diese Übung besonders wertvoll.

Die Kunst kann für Nichtchristen einen Raum schaffen, in dem sie das Glaubensleben in einem anderen Licht sehen können, bevor sie es vorschnell abschreiben.

Zum Vertiefen: Podcastserie »Erzählkunst«

Der Podcast »Erzählkunst« behandelt die Grundlagen von schriftlich und mündlich Lernenden (Episode 1-2), die Kraft von Geschichten um Inhalte zu vermitteln (Episoden 3-6), das Potential von Biographien als Lehrelement (Episoden 8-9) und das Entdecken von Symbolen, Ritualen und modernen Gleichnissen (Episode 10).

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Dieser Artikel wurde zuerst von Kevin Keating alias »The Bible Artist« veröffentlicht. Deutsche Version von Jessica Wollbach.

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