Bei diesem Artikel handelt es sich um Kapitel 7 »Herausfordernde Etappe: Gemeinsam durch die Pubertät« aus Tobias Teichen's Buch EMPOWER – Mit Glaube und Leichtigkeit durch das Abenteuer Erziehung. Verwendet mit Genehmigung der SCM Verlagsgruppe GmbH.

Volljährig im Glauben

Im Judentum werden die Mädchen mit 12 und die Jungen mit 13 Jahren im Glauben volljährig:

Die religiöse Volljährigkeit heißt bei Mädchen Bat Mizwa, »Tochter des Gebots«. Bar Mizwa bedeutet »Sohn des Gebots«. Als Bat Mizwa und Bar Mizwa übernehmen Mädchen und Jungen Verantwortung für ihren Glauben.143

Dieses Fest wird in der jüdischen Kultur genauso groß gefeiert wie Hochzeiten, es ist also sehr wichtig! Warum? Bisher haben die Eltern nach bestem Wissen und Gewissen für die Kinder entschieden. Jetzt aber beginnt eine Etappe, in der die Teenager selbst Verantwortung übernehmen sollen.

Aus christlichen Kirchen kennen wir die Konfirmation oder Firmung, die in dieser Zeit stattfindet. In unserer Kirche haben wir die Youth Academy. Das ist ein Glaubenskurs, in dem sich die Jugendlichen mit Jesus, der Bibel und dem Heiligen Geist beschäftigen. Sie machen sich auf die Suche nach ihren Begabungen und Leidenschaften, die Gott in sie hineingelegt hat, und bekommen eine erste Vorstellung davon, in welche Richtung Gott mit ihnen sein Reich bauen will.144

Auch im ICF wird der Abschluss des Kurses mit einem Gottesdienst gefeiert. Dabei entlassen die Eltern ihre Jugendlichen in die Verantwortung. Sie segnen sie als Männer und Frauen Gottes. Von nun an können die Jugendlichen selbst entscheiden, ob sie sonntags in die Kirche gehen oder nicht. Früher haben Mama und Papa aus der Bibel vorgelesen, jetzt liegt es an ihnen, ob sie aktiv in Gottes Wort lesen oder nicht.

Sie entscheiden, ob sie im Glauben leben wollen oder nicht, denn nur weil Mama und Papa glauben, müssen sie es nicht automatisch auch.

Kritische Fragen zum Glauben sind super

Auch Jesus war in diesem Alter, als er sich im Tempel mit den Schriftgelehrten unterhielt:

Endlich, nach drei Tagen, entdeckten sie Jesus im Tempel. Er saß mitten unter den Gesetzeslehrern, hörte ihnen aufmerksam zu und stellte Fragen. Lukas 2,46 (HFA)

Die beste Art, zu lernen, ist, Fragen zu stellen. Es ist sehr gut, wenn dein Teenager kritische Fragen zum Glauben stellt oder auch mal rebelliert, denn er/sie hat das Recht darauf, einen eigenen Zugang, eine eigene Meinung zu bekommen, und dazu gehört auch das Ringen um die Themen, die ihn/sie beschäftigen. Wenn sich Teenager ernsthaft für Gott und den Glauben entscheiden, dann muss eine Herzensüberzeugung dahinterstehen. Glaube ich, dass Gottes Wort gut ist, dass seine Gebote, auch wenn ich sie manchmal komisch finde, mein Leben positiv beeinflussen? Vor allem, wenn der Mainstream oft etwas anderes sagt? Wenn ich diese Herzensüberzeugung habe, dann kann ich auch nach Gottes Prinzipien leben.

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