Aktivität »Blinder Mathematiker«

⏱ 10 Minuten

🧰
Material: langes Seil, Augenbinde für jeden Teilnehmer

Vorbereitung

  • Wähle einen großen Raum (drinnen oder draußen), der genügend Platz bietet.
  • Stelle sicher, dass alle Hindernisse vor Spielbeginn entfernt werden.

Durchführung

  • Die Teilnehmer verteilen sich gleichmäßig entlang des Seils. Jeder Teilnehmer muss das Seil mit beiden Händen festhalten.
  • Achte darauf, dass die Augenbinden so aufgesetzt werden, dass niemand etwas sehen kann.
  • Gib ihnen dann folgende Aufgabe: Bildet mit dem Seil ein gleichschenkliges Dreieck.
  • Dazu dürfen sich die Teilnehmer am Seil entlang bewegen, ohne es loszulassen. Sie dürfen aber miteinander kommunizieren.
  • Sobald die Gruppe glaubt, mit dem Seil die gewünschte Form gebildet zu haben, legt sie das Seil vorsichtig auf den Boden. Erst dann dürfen die Augenbinden abgenommen und das Ergebnis gemeinsam betrachtet werden.
  • Teilnehmer, die sich während der Aktivität unwohl fühlen, können jederzeit aussteigen.

Variationen

  • Um das Spiel anspruchsvoller zu gestalten, können auch andere geometrische Formen, z.B. Quadrate, gebildet werden.
Wie war es für euch blind zusammenzuarbeiten?
Was war besonders herausfordernd?

Story

⏱ 3 Minuten

Stellt euch jetzt vor, wie es wäre, nicht nur für ein Spiel, sondern euer ganzes Leben blind zu sein.

👉
Bitte deine Teilnehmer, ihre Augen zu schließen und steig dann in die folgende Geschichte ein.

Stell dir vor, du bist blind auf die Welt gekommen. Du hast die Gesichter deiner Eltern, deiner Geschwister, deiner Freunde, deiner Lehrer in deinem Leben noch nie gesehen. Du weißt nicht, wie Bäume aussehen, wie der Himmel aussieht. Du weißt nicht, was Farbe ist. Du kennst nur Dunkel. Du weißt, was Wärme ist, und hast schon oft die Sonne auf deiner Haut gespürt. Du weißt, wie sich Wasser anhört und anfühlt. Dein Hörsinn ist sehr ausgeprägt. Du hörst die kleinsten Bewegungen, um dich herum. Du kannst Schritte von Ferne wahrnehmen und Stimmen der dir bekannten Menschen kannst du perfekt zuordnen. Du kennst dich in deiner näheren Umgebung super aus. Zu Hause weißt du genau, wo was steht, wo die Türen sind, wo die Möbel stehen, dein Tisch, dein Stuhl, dein Bett, ohne was zu sehen und bewegst dich so schnell und sicher vorwärts, wie das ein sehender Mensch tut. Aber sobald du aus deiner bekannten Umgebung rauskommst, benötigst du die Hilfe von anderen, die dich führen. Wenn deine Freunde mit Inlinern unterwegs sind, oder mit dem Roller, oder Fußball spielen, kannst du nicht dabei sein. Manchmal gehst du mit und sitzt einfach dann da und hörst zu. Du hast manchmal auch richtig coole Gespräche, wenn ihr zusammen seid, aber dir fehlt es mitzumachen. Selbst wenn deine Freunde auf dem Handy oder der Konsole zocken, kannst du nur dabei sitzen und zuhören. 

Und heute, heute bist du mit deinen Freunden in die Stadt gegangen, und weil sie noch ins Marktplatzcenter laufen wollten, um noch paar Sachen zu kaufen, habt ihr euch entschieden, es wäre besser, du wartest draußen, damit es schneller geht. So stehst du jetzt draußen vor dem Markplatz-Center, angelehnt an der Wand und wartest. 

Um dich herum ist viel Bewegung. Irgendwie sind gerade echt viele Leute unterwegs, draußen auf dem Marktplatz und im Center. Und auf einmal strömen viele Leute aus dem Center raus auf den Marktplatz. Es wird immer lauter um dich herum und durch die Gesprächsfetzen, die du aufschnappst, stellst du fest, dass der Mann da ist, von dem du gehört hast, dass er viele Menschen gesund gemacht hat, auch Blinde. In deinem Kopf rasen deine Gedanken und du spürst, wie dein Herz in deiner Brust vor Aufregung schlägt. Deine Hände werden schwitzig und dein Körper fängt an zu zittern. Und du kannst nur daran denken, jetzt sehen zu können und du weißt, die Möglichkeit ist nur ein paar Schritte weit entfernt. Was wäre, wenn der Mann dich jetzt heilt. Und du kannst nicht anders und du schreist »Jesus, bitte, bitte, hilf mir.« (Jetzt ruft mal alle ganz laut »Jesus, bitte, hilf mir«) Und die Leute um dich herum pöbeln dich an. »Sei leise, schrei hier nicht so rum«. Ihr Gerede versetzt dich noch mehr in Aufregung und du schreist noch lauter »Jesus, Hilfe, bitte hilf mir.« (Ruft mal alle lauter »Jesus, bitte, hilf mir«). Und auf einmal merkst du, wie Menschen, dich am Arm packen und sagen »Hey, Jesus will, dass du zu ihm kommst, du brauchst nicht mehr schreien. Wir führen dich zu ihm.« Jetzt stehst du vor Jesus und er fragt dich: »Was möchtest du, dass ich für dich tun soll?« Und du sagst zu ihm: »Ich möchte sehen, kannst du mich heilen?« Und Jesus sagt zu dir: »Weil du mir vertraut hast, heile ich dich.« Und gerade als Jesus das zu dir sagt, kannst du ihn sehen. Du siehst Jesus vor dir stehen und die Menschenmenge um ihn herum. Du kannst sehen. Du kannst tatsächlich sehen.

Jetzt öffnet wieder eure Augen.

👉
Teile die Teilnehmer in Kleingruppen auf und leite die Kleingruppenzeit ein.

Kleingruppen

⏱ 15 Minuten

Was habt ihr bei der Geschichte gedacht oder gefühlt?

Wir lesen jetzt, wie es Bartimäus ergangen ist, als er Jesus begegnet ist. Wir können seine Geschichte in der Bibel im Markusevangelium nachlesen.

📖 Lies Markus 10,46-52

Was denkt ihr, was ist Bartimäus durch den Kopf geschossen, als ihm gesagt wurde, er solle ruhig sein und nicht so rumschreien? Fallen dir Situationen ein, wo wir Menschen dazu tendieren, andere zum Schweigen bringen zu wollen?
Bartimäus hatte großen Glauben daran, dass Jesus ihn heilen konnte. Wo fällt es dir leicht, Jesus zu glauben? Wo fällt es dir gerade schwer, großen Glauben zu haben? 
Jesus fragte Bartimäus: »Was möchtest du, dass ich für dich tun soll?« Wenn Jesus dir heute dieselbe Frage stellen würde, was würdest du ihm antworten?

Wisst ihr, was richtig heftig ist? Jesus können wir zwar nicht sehen, aber er ist hier. Er ist in diesem Moment hier und er ist es die ganze Zeit, und er wartet nur darauf, dass wir ihn rufen. Er freut sich, wenn wir ihm vertrauen, so wie Bartimäus. Und dass wir ihm ganz ehrlich sagen, was uns bewegt, was uns Angst macht, was uns schwerfällt.

🙏🏼 Schließe mit Gebet

Unterstütze unsere Arbeit

Unsere kostenlosen Inhalte sind das Ergebnis harter Arbeit. Zeig deine Wertschätzung mit nur 3€ im Monat.

Jetzt 3€ spenden