Hallo,
ich weiß nicht wie es dir momentan so geht – ich bin hier ganz schön am rudern.
Muss die Predigt vorbereiten für nächsten Sonntag – und ich bin die nächsten Tage nicht da. Heute Abend muss sie fertig sein. Und es ist ausgerechnet eine Predigt über „Auszeit“. So eine Auszeit könnte ich jetzt wirklich gebrauchen. Naja – die nächste Auszeit kommt bestimmt.
Wünsche dir einen guten Tag – vielleicht sehen wir uns ja mal an einem Stillen Wochenende ;-)
Gott segne dich!
Dein
Stephan
1. Ein Wort zur Ermutigung
Sechs Jahre lang sollt ihr eure Felder bewirtschaften und die Ernte einbringen.
Aber im siebten Jahr laßt sie brachliegen, sät und erntet nicht! Was dann noch auf ihnen wächst, soll den Armen gehören, und den Rest mag das Wild fressen. Dasselbe gilt für eure Weinberge und Olivenhaine.
Sechs Tage lang sollt ihr eure Arbeit tun, aber am siebten Tag sollt ihr ruhen, damit eure Rinder und Esel sich erholen und auch eure Sklaven und die Fremden bei euch sich ausruhen können.
2. Mose 23,10-12
2. Ich bin dann mal weg
Vor zwei Jahren erschien ein Buch von Hape Kerkeling mit dem Titel „Ich bin dann mal weg“. Er schreibt von seinen Erfahrungen auf dem Jakobsweg, der durch ganz Europa bis zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien führt. Kerkeling macht sich 42 Tage lang auf einen Fußmarsch quer durch Spanien, um „zu sich selbst und zu Gott zu finden“ – das war sein Vorhaben.
Sein Buch verkauft sich in den letzten zwei Jahren über 2,2 Millionen Mal. Es ist inzwischen in der 60. Auflage erschienen. Kurz nach seinem Erscheinen bis heute ist es fast jede Woche in der Spiegel-Bestsellerliste auf Platz 1. Wie kommt es, dass ein simples Reisetagebuch derart großen Zuspruch findet?
Meine Meinung ist: Viele Menschen sehnen sich nach einer Auszeit. Sie wünschen sich nichts sehnlicher, als Zeit zu haben, zu sich selbst zu finden. Deshalb hat dieses Buch so enormen Erfolg – der ungebrochen scheint.
Wie können wir in unserem Leben zu uns selbst – und zu Gott finden? Wie können wir zu Stille und Ruhe kommen, um wirklich über unsere Prioritäten, über unser Leben nachzudenken?
Ich persönlich habe momentan einen hektischen Alltag. Es gibt verschiedene Projekte, die über meinen Schreibtisch laufen. Als Jugendreferent bin ich für verschiedene Freizeiten, Schulungen, Wochenenden und Events verantwortlich – und gerade diese Organisations-Sachen gehen mir nicht unbedingt leicht von der Hand.
Schon mehrmals habe ich zu Hanna – meiner Frau – gesagt: „Nächstes Jahr mache ich weniger. Da muss ich eben öfters mal NEIN sagen.“ Tja – mal schauen obs auch wirklich klappt ;-)
Ich versuche mir Zeit für die Kinder zu nehmen, für meine Frau, für die eine oder andere Freundschaft. Aber irgendwie fühle ich mich durch den Alltag gehetzt. Ich komme wenig zur Ruhe. Und der freie Tag einmal in der Woche ist wie ein kurzer Tankstopp auf einer langen Autofahrt, an dem der Tank dann ein bisschen gefüllt wird, damit es weiter gehen kann – bis zum nächsten Tankstopp. Die stille halbe Stunde, die ich mir alle 2-3 Tage nehme – die ist wie ein kurzes Aufatmen in der Gegenwart Gottes – aber dann geht’s mit Volldampf weiter.
Aber ich würde gern mal aussteigen. Ich würde gerne mal mein Leben von außen betrachten. Mal kritisch beleuchten, was ich hier überhaupt mache. Wozu mache ich das? Bin ich auf dem richtigen Weg? Habe ich meine Prioritäten richtig gesetzt? Verfolge ich die Ziele, die wirklich dran sind? Lebe ich so, wie Gott mein Leben gedacht hat?
In der Bibel wird uns ein interessanter Lebens-Rhythmus vorgestellt: 6:1
Sechs Tage arbeiten – ein Tag absolute Ruhe
Sechs Jahre die Ackerböden bearbeiten – ein Jahr brach liegen lassen
6 Tage Arbeiten – ein Tag Ruhe
6 Jahre arbeiten – ein Jahr weniger machen, sich neu orientieren, bewußt zurückfahren, Bereiche brach liegen lassen.
Das ist Gottes gutes Gebot für unser Leben. Wenn nicht – sind wir Kandidaten für Hörsturz, Magengeschwür und Burnout. Auch ich muss da aufpassen. Deshalb werde ich mir wieder bewusster Stille Tage einplanen und den einen von zwei Monaten Elternzeit im Sommer nächstes Jahr dafür nutzen.
Zwei Fragen persönlich an dich:
Hältst du in der Woche den Ruhetag ein – oder ist es eher ein Hektik-Tag?
Wie sieht es aus mit diesem zweiten Sabbat-Gebot: wäre für dich vielleicht mal eine längere Auszeit dran? Ein Wochenende, eine Woche oder länger?
Feedback oder Anmerkungen zu dieser JLM?
Dann schreib deine Gedanken ins JLM-Forum unter http://www.jugendleiternetz.de/?i=forum-f1!
3. Praxistipp
Ich hab ein Buch gefunden von Hemant Mehta: Biete Seele – Suche Gott! Das buch ist von einem Atheisten, der bei Ebay mehrere Gottesdienst-Besuche versteigert hat. Dadurch kam er in viele verschiedene Gemeinden in USA und hat darüber ein Buch geschrieben, wie Nichtchristen die christliche Welt wahrnehmen. Hochinteressant!
http://www.haenssler.de/produkt/titel/biete-seele-suche-gott/126568/126568/126568.html
4. Echt witzig
Ein Polizist stoppt einen Autofahrer: „Herzlichen Glückwunsch, Sie sind der hunderttausendste Autofahrer auf dieser Straße, Sie sind nun um 10000 Euro reicher. Wissen Sie schon, was Sie mit dem ganzen Geld anstellen werden?“ Der Fahrer antwortet nach nicht langem Überlegen: „Ja, als erstes werde ich meinen Führerschein machen!“ Dann die Frau auf dem Beifahrersitz: „Glauben Sie ihm kein Wort, Herr Polizist, er ist stockbesoffen!“ Darauf der taube Opa auf dem Hintersitz: „Ich wusste gleich, dass wir mit dem geklauten Auto nicht weit kommen!“ Auf einmal eine Stimme aus dem Kofferraum: „Sind wir schon über die Grenze?“
Ein Archiv aller Jugendleitermails findest du unter http://www.jugendleiternetz.de/?i=jlm
Wenn du die Jugendleitermail bekommen willst, schicke eine leere Mail an jugendleitermail-subscribe@yahoogroups.de – ab dann bekommst du sie jede Woche auf deinen PC