Hi!
In der letzten Zeit habe ich von verschiedenen Seiten erlebt, dass Männer (interessanterweise waren es keine Frauen) in den besten Jahren Burnout bekommen. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Ist es möglich, bewusster zu leben, sich abzugrenzen von hohen Anforderungen, das Wichtige und das Dringende zu unterscheiden?
Ich wünsche es dir – und auch mir – dass wir rechtzeitig unseren Alltag bewusster gestalten, Zeiten der Ruhe und Entspannung bewußt einbauen, unser Leben in Balance halten.
Dazu diese Jugendleitermail.
Jesus Christus, den wir an Weihnachten feiern, segne und begleite dich in den Phasen der Anspannung und Entspannung. ER hat uns unseren Körper und unseren Geist gegeben, damit wir damit weise umgehen.
Es segne dich der Vater, der Sohn und der Heilige Geist!
Dein
Stephan
1. Ein Wort zur Ermutigung
Sei nicht zu fromm, und übertreib es nicht mit deiner Weisheit! Warum willst du dich selbst zugrunde richten? Sei aber auch nicht gewissenlos und unvernünftig! Warum willst du sterben, bevor deine Zeit gekommen ist? Es ist gut, wenn du ausgewogen bist und die Extreme meidest. Wer Gott gehorcht, der findet den richtigen Weg.
Sprüche 7,16-18
2. Auftanken
„Wo gibt es einen Ort, an dem wich wirklich ehrlich und offen von mir selbst reden kann?
Wo gibt es einen Ort für mich als Jugendleiter, an dem ich so sein kann, wie ich bin?
Einfach da sein. Nicht immer geben, zuhören, Ratschläge erteilen, trösten, lehren oder sonst was. Wo kann ich einfach mal ich selbst sein?“
So fragt mich ein Jugendleiter, der eine sehr gut laufende Jugendarbeit betreut. Viele Jugendliche kommen in seiner Arbeit zusammen, sind begeistert dabei. Auch von der Straße, un-fromme Jugendliche, Teens, die von ihren christlichen Freunden mitgebracht wurden. Eine Jugendarbeit, wie man sie sich immer wünscht. An den Wochenenden gehen sie ins Kino, zu Mäckes oder hängen einfach ab.
„Am Anfang habe ich gebetet, dass Jugendliche zum Glauben kommen und die Gruppe wächst – und jetzt frage ich mich, wie ich damit fertig werden soll.“
Ich weiß nicht, wie es dir geht - aber vielleicht kennst du auch diese Überforderung. Dass du nicht weißt, wie du den nächsten Jugendkreis vorbereiten sollst, wie du dich noch mit dem treffen sollst, der mit dir reden will. Wie du am besten mit dem Quertreiber der Gruppe umgehen kannst – auch da wären einige persönliche Gespräche dran. Aber wann und wo? Und dann noch die Begleitung Einzelner.
Durch das Gespräch mit dem Jugendleiter sind mir einige Dinge wieder neu bewusst geworden (die für ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter gleichermaßen gelten):
- Du brauchst einen Ort, an dem du auftanken kannst – ohne diesen Ort wirst du irgendwann ausbrennen – geistlich aber auch persönlich. (Hauskreis, Treffen von Jugendleitern, Treffen mit Freunden – einfach so, Zeit mit dem Ehepartner etc.)
- Du brauchst Zeiten, die nur für dich selbst sind und die dich aufleben lassen (Jogging, Spazieren gehen, Fitness-Studio, ein Buch lesen, einen guten Film anschauen, in aller Ruhe eine Tasse Kaffee genießen, etc)
- Du brauchst die Zeit mit Gott (Gebetsspaziergang, Losung lesen und darüber nachdenken, Gebetstagebuch, Geistliches Buch lesen, einfach so hinsetzen und fragen: „Herr, was willst du mir sagen, was ist dran?“ bzw. einfach die Zeit bei Gott genießen.
Ich wünsche dir, dass du solche Orte des Auftankens hast – und wenn du sie noch nicht hast – dann suche sie dir. Ohne sie wirst du ausbrennen oder irgendwann frustriert aufgeben.
Ich persönlich sage mir: Wenn ich in 5 Jahren immer noch dem Auftrag Gottes, den er mir gegeben hat, leidenschaftlich folgen will, dann will ich heute bewusst diese Orte suchen und auch ohne Gewissensbisse nutzen. Manchmal gelingt es mir besser, manchmal nicht so gut.
Eine Frage persönlich an dich:
Wo sind deine Auftanken-Orte:
- eine Gruppe außerhalb deines Dienstes
- eine Tätigkeit, die du nur für dich selbst machst.
- Zeiten mit Gott und dir allein
3. Tipp für die Praxis
Ein Tipp von Benjamin Wenzel aus Kassel:
Unter www.die-bibel.de- dem Portal der deutschen Bibelgesellschaft gibt es unter anderem ein Onlinespiel zu Martin Luther und der Bibel und viele andere interessante Dinge rund um die Bibel zu lesen.
4. Echt witzig
„Chef, darf ich heute früher nach Hause gehen?“
„Warum?“
„Ich will meiner Frau beim Weihnachtsputz helfen.“
„Kommt gar nicht in Frage!“
„Danke, Chef, ich wusste doch, dass Sie mich nicht im Stich lassen.“
Feedback zu dieser Jugendleitermail?
Beantworte einfach diese Mail – es wird dann direkt zu mir weitergeleitet ;-)
Oder schreib an s.muench@ec-bayern.de
Ich freu mich über Rückmeldungen.
Stephan Münch / EC Bayern