Hallo!
Heute ist Reformationstag. Vor 498 Jahren hat Martin Luther die 95 Thesen an die Schlosskirche von Wittenberg geschlagen. Diese Thesen haben die damalige Kirche wachgerüttelt.
Auch wir brauchen es immer wieder, wachgerüttelt zu werden. Jan Werth – Pastor in Creußen – lässt uns an seinen Gedanken teilhaben, die ihn wachgerüttelt haben.
Ich wünsche dir, dass Gott auch dein Leben, deinen Jugendkreis, deine Gemeinde hin und wieder umgestaltet (wörtl. Übersetzung von „reformiert“) und etwas Neues entstehen lässt.
Gott segne, bewahre und begleite dich!
Dein
Stephan
1. Ein Wort zum Nachdenken
Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Schwestern und Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein - ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll.
Römer 12,1 nach Neues Leben. Die Bibel
2. Wachgerüttelt
Ich bin von einem der härtesten Bibeltexte wachgerüttelt worden, die ich kenne:
„Ich hasse eure Gottesdienste und leide unter ihnen. Sie stinken mir! Auch wenn ihr Lobpreis oder Abendmahl feiert, freue ich mich nicht mehr wie früher und kann auch eure Spenden nicht mehr anschauen. Hört auf mit dem Gesinge, eure Gitarren und anderen Instrumente mag ich nicht mehr hören!
Ich wünsche mir richtiges Handeln von euch, das sich in eurer Umgebung ausbreitet. Helft denen, die unter Not leiden! Habt ihr nicht schon seit Jahrzehnten hier Gottesdienste für mich gefeiert? Oder wurden es mehr und mehr zu Gottesdiensten wie ihr sie wolltet und die mir nicht mehr die Ehre gegeben haben?
Ich werde mit eurer Gemeinde Schluss machen, so spricht der Herr, der allmächtige Gott.“
OK, ich geb`s zu: Ich hab den Text aus Amos 5,21-27 ein wenig auf unsere heutige Situation aktualisiert. Lies doch einfach mal das Original in deiner Bibel nach!
Ich liebe die Gottesdienste und Veranstaltungen in meiner Gemeinde, ich fühle mich dort wohl und bekomme Impulse für mein Leben. Wie viele Vorbereitungen stecken dahinter! Mit wieviel Mühe und Liebe sind sie gestaltet! Dieser Text tritt mir also schon ein wenig auf den Schlips.
Was will Gott mir durch diese Verse sagen?
Ein äußerlich gut gestalteter Gottesdienst - oder Jugendkreis - ohne die passende innere Einstellung geht gar nicht: Eine eigene Beziehung zu Jesus ist Voraussetzung für den Leiter - und dass er diese lebt und ernst nimmt. Auch vor dem Jugendkreis, den du hältst: Bittest du Gott um Vergebung für das, was zwischen euch steht? Betest du, dass Gott deinen Beitrag gebraucht zu seiner Ehre?
Ein Gottesdienst - oder Jugendkreis - ohne diakonisches Handeln für andere geht gar nicht: Nimmst du Menschen in deiner Gemeinde / Jugendarbeit wahr, die unter Not leiden? Wer von ihnen hatte eine schlechte Woche? Wer kommt immer und immer wieder bedrückt zu euch? Und: Für welche Menschen - außerhalb eures frommen Dunstkreises - könnte dein Jugendkreis einmal eine liebevolle Aktion planen? Beispiele: Einkaufen für Senioren / Singen im Krankenhaus / Kostenloses Babysitten bei einem Ehepaar, das einmal einen Abend für sich braucht, oder auch bei einem Alleinerziehenden / … Merke: Diakonisches Handeln können wir nicht an die Diakonie, Caritas, … delegieren - das ist unsere Aufgabe. Wir sollten die Augen aufhalten, welche Türen uns Gott hier öffnen möchte! Betet dafür!
Ob eine Gemeinde / Jugendarbeit bleibt, hängt am lebendigen Gottesdienst / Jugendkreis: Kirchen ohne lebendige Gottesdienste stehen leer. Irgendwann werden daraus auch leere Gemeinden - und solche Gemeinden / Jugendarbeiten gehen ein. Wie möchte Gott unsere Gottesdienste / Jugendkreise neu beleben und daraus Orte machen, an denen Gott gefeiert wird und an denen wir anderen Menschen zur Ehre Jesu dienen?
Dies sind nur ein paar „angerissene“ Impulse zu diesem Text - weiterdenken für seine Situation muss sowieso jeder selbst. Plan dir doch in der kommenden Zeit bewusst Gebetstermine ein und sprich mit Gott über diese Gedanken. Lass dir von ihm zeigen, was das für deine Gemeinde / Jugendarbeit bedeutet. Besprecht diese Gedanken und Gebetsimpulse doch auch im Mitgliederkreis - und hört dabei auf Gott.
Er ist der, der einen glimmenden Docht nicht auslöscht und ein geknicktes Rohr nicht zerbricht - er hat also Hoffnung in aussichtslosen Situationen - und er ist mit dir, wenn du bei ihm um Hilfe nachfragst!
(Jan Werth)
3. Tipp für die Praxis
Zur Vertiefung dieser Gedanken - oder als Aufreißer zu Beginn einer Andacht eignet sich gut folgendes Video: http://www.youtube.com/watch?v=720ojkdtjTg
4. Echt witzig
Der Firmenchef sagt zum Bewerber: „Wenn Sie bei uns anfangen wollen, müssen Sie zwei Dinge wissen: Erstens: Wir legen großen Wert auf Sauberkeit. Haben Sie sich ihre Füße auf der Fußmatte vor der Tür abgetreten?“
„Aber natürlich!“, antwortet der Bewerber!
„Zweitens: Wir legen hier sehr viel Wert auf Ehrlichkeit! Wir haben gar keine Fußmatte!“
(Dieser Witz stammt aus dem Oktober Newsletter von Willow Creek Deutschland)
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Viel Spaß beim Stöbern!
Stephan Münch – EC-Bayern