Hallo !
… ihr lieben Jugend- & Teenyleiter,
Time to reflect – Zeit das eigene Leben mal wieder unter die Lupe zu nehmen. Wir wünschen euch viele positive Impulse mit dieser JLM die nicht nur Euch herausfordern und Euer Leben bereichern, sondern bis in Eure Gruppen und das Leben Eurer Teens & Jugendliche hinein wirken!
Euer
Hanno und Stephan
1. Ein Wort zum Nachdenken
1. Tim.4,14-16 Vernachlässige die geistliche Gabe nicht, die du durch prophetische Reden empfangen hast, als die Ältesten der Gemeinde dir die Hände auflegten. Richte deine Aufmerksamkeit darauf und widme dich diesen Aufgaben, damit alle sehen können, wie du Fortschritte machst. Achte sorgfältig auf dich selbst und auf die Lehre. Bleib der Wahrheit treu, und Gott wird dich und alle, die dich hören, retten.
2. Sich selbst führen
An der Zimmertür meiner WG-Mitbewohnerin hängt eine Postkarte:
‚Ich bin nicht da. Bin mich suchen gegangen. Wenn ich zurück komme, bevor ich da bin, sagt mir: „Ich soll auf mich warten!“‘
Fand ich witzig, … und passend. Nicht nur zu meiner Mitbewohnerin, sondern auch zu dem, was wir als Leiter sein sollen. Menschen, die nicht Selbst-Verloren durch die Gegend eiern, sondern die sich in Gott fest gegründet wissen, wer sie selbst sind und wohin sie wollen oder sollen.
Thomas Härry nennt das in seinem neuen Buch, das ich gerade lese „Selbstführung“.
Er sagt, dass es eine große Kunst ist, sich selbst zu führen, und ich glaube, dass er damit Recht hat.
In seiner eigenen Übertragung von 1. Timotheus 4,14-16 heißt es:
„Vernachlässige deine besondere Gabe nicht, die Gott dir geschenkt hat … Übe dich darin, bleibe darin, damit alle deine Fortschritte sehen. Achte auf dich selbst und auf die Lehre, bleibe engagiert in beidem. Wenn du das tust, rettest du dich selbst und alle, die auf dich hören.“ (S.48)
Es geht dabei also nicht um bloße Selbstoptimierung, weil wir gerne die perfekten Menschen wären. Es geht dabei eher um die beste Weise, anderen zu dienen und dabei noch seine eigene Beziehung und Freundschaft zu Gott zu pflegen. Nur wenn wir auf uns selbst aufpassen, können wir anderen dienen, wirklich und hilfreich für andere da sein, Vorbilder sein.
Stell dir z.B. vor, du willst Menschen etwas von Freiheit erzählen, stehst aber selbst immer nur unter Zeitdruck, weil Du so viel Stress hast. Schließlich hältst du ja neben dem Teenkreis auch noch den Jugendkreis und machst Hausaufgabenhilfe. Du machst lauter tolle Sachen, passt aber nicht auf dich selbst auf und kannst nachts nicht mehr richtig schlafen usw.
Vielleicht hilft Dir ein kleiner Selbst-Check. Wann hast du zuletzt über eines der folgenden Dinge nachgedacht? Vermutlich ist das ganze Alphabet für einen Tag zu viel. Nimm dir lieber 4 oder 5 Buchstaben vor und greif dir die Frage heraus, die dich am meisten anspricht. Gibt es einen Bibeltext, der dazu etwas zu sagen hat? Gibt es etwas, das Du ändern möchtest? Hat Gott Dich an einer Stelle in der letzten Zeit verändert, wofür Du ihm danken möchtest? Schließlich kommt die Kraft uns zu verändern gar nicht aus uns selbst!
Vielleicht findest Du auch noch bessere Wörter, die deiner Meinung nach noch besser geeignet wären für ein Alphabet der Selbstführung, z.B.: G – wie Gemeinschaft oder Gottesdienst oder L – wie Lieder.
Hoffentlich bringt es frischen Wind in Deine Beziehung zu Gott und wird dann auch für andere zum Segen!
A – Aufstehen. Wie ist mein Tagesbeginn? Stehe ich fröhlich auf, komme ich gut aus dem Bett? Was würde mir den Start in den Tag erleichtern und was würde mir helfen, den neuen Tag als Geschenk Gottes zu betrachten?
B – Beziehungen. Wer sind die Menschen, die mir gut tun und wichtig für mein Leben sind? Für wen bin ich wichtig? Wer ist mir von Gott anvertraut und investiere ich mich v.a. in diese Menschen oder bin ich mit jedem und niemandem so richtig unterwegs?
C – Chemie. Welche Dinge fallen mir schwer? Wo sehe ich meine Begrenzungen? Wer kann die Dinge, die ich nicht kann?
D – Dank – Was macht mich dankbar?
E – Einsamkeit - Kann ich Stille aushalten? Kann ich ganz einsam sein, auf Gott hören ohne selbst die ganze Zeit zu plappern?
F – Frust – Welche Dinge frusten mich und warum?
G – Gebet. Wie geht es mir, wenn ich mit Gott rede? Habe ich gute Formen gefunden oder bräuchte ich neue Anregungen?
H – Hobbys. Gibt es die noch in meinem Leben? Gibt es Dinge, die ich schon immer mal ausprobieren wollte? Wie könnte ich Freiräume dafür gewinnen? Was müsste ich dafür anderes aufgeben?
I – Identität. Wer bin ich eigentlich? Weiß ich noch, dass ich ein geliebtes Kind Gottes bin?
J – Nein. Ein sehr wichtiges Wort! Fällt es mir schwer, nein zu sagen? Nur wenn ich nein sagen kannst, habe ich am Ende auch die Kapazitäten, um von Herzen Ja sagen zu können.
K – Körper – geht es meinem Körper gut? Müsste ich mehr Sport machen oder weniger? Schlafe ich genug und wie steht es um meine Gesundheit?
L – Lesen. Lese ich ein gutes Buch, das mir im Glauben weiter hilft?
M – Mentor. Gibt es jemanden, der Dich in deinem Leben begleitet, mit dem Du über alle Probleme reden kannst und dir auch mal was sagen darf?
N – Neid. Kann ich die Stärken von anderen und meine eigenen Begrenzungen als Chance sehen und als Bereicherung? Ist mir bewusst, dass wir zusammen den einen Leib Christi bilden und dass da die unterschiedlichsten Körperteile gebraucht werden?
O – Ordnung. Wie sieht mein Zimmer oder mein Auto aus? Und sieht es in mir vielleicht ähnlich aus? Würde es mir innerlich helfen, wenn ich äußerlich anfangen würde aufzuräumen?
P – Prioritäten. Was ist mir das Wichtigste? Was ist mein wichtigster Auftrag? Wer diese Fragen beantworten kann, kann auch mal das eine oder andere hinten anstellen.
Q – Querelen – Welche Konflikte belasten mich? Was müsste ich eigentlich klären, wenn ich es ehrlich an mich heran lassen würde und wie befreiend wäre es, diese Dinge geklärt zu wissen? Kann ich Gott vertrauen, dass er Lösungen für diese Angelegenheiten findet?
R – Richtig und falsch. Gibt es Themen, zu denen ich mir eine Meinung bilden will? Wo ich mir noch nicht sicher bin, was Gottes Wille ist?
S – Sehnsucht? Habe ich Sehnsucht nach Gott? Was weckt in mir Sehnsucht nach Gemeinschaft mit ihm? Was hält mich davon ab?
T – Tagebuch. Wär‘ das was für mich? Was habe ich mit Gott erlebt, was will ich festhalten? Was will ich schriftlich bitten? Was ist mir klar geworden?
U – Urlaub. Wann komme ich zur Ruhe? Sonntags? Das letzte mal vor drei Jahren? Glaube ich, dass Gott mir Erholung gönnen will? Von welchen Orten träume ich noch?
V – Vergebung. Was trage ich anderen nach und mache mir damit selbst das Leben schwer?
W – Whatsapp. Wie gut bin ich im Umgang mit Elektronik. Bin ich immer erreichbar oder gönne ich es mir, auch mal alle Geräte auszuschalten?
X – Xylophon. Gibt es Sachen, die ich in meinem Leben schon lange nicht mehr brauche? Manchmal hilft es, nicht nur innerlich auszumisten, sondern auch mal die Schränke von all dem alten Zeug zu befreien, das mich doch nur belastet und ich mir jedes Mal, wenn ich es sehe denke: „Ach ja, Xylophon müsste ich auch mal wieder spielen…“
Y – Yuccapalme. Bin ich manchmal in Gottes wunderbarer Natur? Erkenne ich, wie wunderbar er die Dinge gemacht hat und sehe ich auch, wie wunderbar er mich gemacht hat?
Z – Zeit – Für was will ich Zeit investieren, wofür verwende ich zu viel Zeit? Für was bräuchte ich mehr Zeit?
von Jonathan W.
3. Tipp für die Praxis
Druck Dir doch einfach obenstehendes Alphabet aus und arbeite die nächsten Wochen an den Punkte, die Dich am meisten ansprechen und Du den größten Handlungsbedarf siehst.
Wenn Du in das ganze Thema noch tiefer einsteigen willst,
empfehle ich Dir von Thomas Härry: „Von der Kunst, sich selbst zu führen“.
4. Witz zum Nachdenken
Ich bin nicht da. Bin mich suchen gegangen.
Wenn ich zurück komme, bevor ich da bin, sagt mir: „Ich soll auf mich warten!
Suchst du eine Andacht – brauchst du Input für dich selbst?
Unter http://www.jugendleiternetz.de findest du alle bisherigen Jugendleitermails. Du kannst unter anderem auch nach Stichworten suchen.
Viel Spaß beim Stöbern!
Copyright: EC-Bayern / Lebenstraum