Willkommen zurück zu unserem Rückblick auf die größten kulturellen Ereignisse des Jahres 2023. Diese Woche werfen wir einen Blick auf die Top 10 der Ereignisse, die das Leben junger Menschen und ihres Umfelds im vergangenen Jahr am meisten geprägt haben.

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— Andy und das MrJugendarbeit Team

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Die 20 wichtigsten kulturprägenden Ereignisse des Jahres 2023: Teil 2

10

TikTok wird auf Regierungsgeräten in Dutzenden von Staaten verboten.

Das Jahr begann mit weitreichenden Verboten von TikTok auf staatlichen Geräten und endete mit einer Umfrage, die zeigte, dass 51% der amerikaner ein landesweites Verbot befürworten. TikTok ist auch auf allen Geräten der Bundesregierungen (Deutschland, Österreich und USA) verboten. Diskussionen über ein Verbot der App sind nicht neu, haben aber in den letzten Monaten wieder an Intensität gewonnen. ByteDance, die Muttergesellschaft von TikTok, unterbreitete der Biden-Administration im Sommer einen Vorschlag, wie sie die nationalen Sicherheitsbedenken der USA überwinden könnte. Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und der Möglichkeit einer Wahlmanipulation durch ein fremdes Land scheinen besonders aktuell zu sein, da die USA in einen neuen Präsidentschaftswahlzyklus eintreten. Nach Jahren der Debatte über TikTok in den USA weiß jedoch noch niemand, wie ein solches Verbot in der Praxis umgesetzt und durchgesetzt werden könnte.

9

Trendforscher erklären das Jahr zum »Year of the Girl«.

Einige der größten Hashtags des Jahres drehten sich um die Definition des Mädchenseins. »Girl dinner« (ein Teller voller Snacks) und »Girl math« (geistige Verrenkungen, um einen Kauf zu rechtfertigen) wurden zum alltäglichen Sprachgebrauch von Millionen Teenagern. Die berühmte Frauenfigur »Barbie« war, wie bereits erwähnt, der umsatzstärkste Film des Jahres 2023. Vage benannte Ästhetiken wie »Clean Girl«, »Tomato Girl« und »Strawberry Girl« standen für bestimmte Modestile. Doch während alle darüber sprachen, was Mädchen tun und wer sie sind, blieb das Hineinwachsen in das Frausein für viele Mädchen im Westen verwirrend und manchmal beängstigend.

8

Whistleblower behauptet, die USA hätten Beweise für außerirdisches Leben.

Mitte Juli erklärte ein pensionierter Luftwaffenaufklärungsoffizier vor dem Kongress, dass die US-Regierung im Besitz außerirdischer Technologie sei, an deren Reverse Engineering sie seit Jahrzehnten arbeite. Der Whistleblower sagte, dass dieses Programm unter strengster Geheimhaltung durchgeführt werde, sogar vor den höchsten Regierungskreisen verborgen. Er behauptete sogar, das Programm verfüge über »nicht-menschliche Biologika«. In einer anderen Zeit hätte diese Enthüllung vielleicht monatelang die Schlagzeilen beherrscht, nicht aber in der Aufmerksamkeitsökonomie des Jahres 2023. Es sah auch so aus, als ob bald Beweise für die Existenz dieser Außerirdischen auftauchen würden, was aber nicht der Fall war. Obwohl mehrere andere Veteranen zu diesem Thema aussagten, tauchten keine weiteren Beweise für diese Behauptungen auf. #alien hat 30 Milliarden Aufrufe auf TikTok.

7

Reddit und TikTok sind die bevorzugten Suchmaschinen der Generation Z.

Viele Menschen nutzen immer noch Google, das dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen feiert. Doch die jungen Nutzer, die der Art und Weise, wie der Google-Algorithmus ihre Suchanfragen sortiert und lenkt, misstrauen, durchforsten das Web auf andere Weise. Wenn Teenager auf der Suche nach hyperlokalen, nuancierten oder detaillierten Informationen sind, neigen sie dazu, ihre Fragen in die Suchfunktion von TikTok oder Reddit einzugeben, um eine Antwort zu finden. In einem Streit über die Art und Weise, wie KI Daten aus seinen Foren extrahiert, hat Reddit sogar damit gedroht, Google den Zugang zu seinen Servern zu verweigern. Diese Entscheidung könnte zwar dazu führen, dass die Suchergebnisse der Generation Z organischer und spezifischer erscheinen, aber sie ist auch ein Schritt weg vom verifizierten Wissen, das von traditionellen Institutionen geteilt wird, und hin zu crowdsourcing-basierten, nicht-experten Meinungen.

6

Country Musik, gemischt mit Hip-Hop wird zunehmend beliebt.

Morgan Wallens Single »Last Night« hielt sich 16 Wochen lang auf Platz 1.

Der Country-Star eroberte mit seinem Song über Sehnsucht, Begierde und Whiskey im März dieses Jahres die Spitzenposition. Das Lied blieb vier Monate lang auf Platz 1 - die längste Zeit, die jemals ein Song eines Solokünstlers auf Platz 1 war. (Der einzige Song, der jemals länger auf Platz 1 war, war Lil Nas X's Kollaboration mit Billy Ray Cyrus, »Old Town Road«.) Es war ein großes Jahr für Wallen, deren Album »One Day at a Time« ein großer kommerzieller Erfolg war. Es war auch ein großes Jahr für Country- und Crossover-Künstler im Allgemeinen, mit Künstlern wie Luke Combs, Jason Aldean und Oliver Anthony Music, die Hits landeten (und Schlagzeilen machten).

5

Meta wird von 41 Staaten verklagt, weil seine Technologie süchtig macht.

Es war ein Jahr, in dem sich Sozialpsychologen weiterhin fragten, ob es jemals eine gute Idee war, dass Teenager soziale Medien nutzen – und ein Jahr, das darauf hindeutet, dass sich die Dinge bald grundlegend ändern könnten. Eine große Koalition von Staatsanwälten aus mehreren US-Bundesstaaten behauptet, dass Meta sich der Auswirkungen seiner Technologie auf die Gehirnchemie junger Menschen bewusst ist und alles tut, um Bildschirmabhängigkeit zu fördern. Durchgesickerte interne Dokumente haben bereits vor einiger Zeit bewiesen, dass Meta wusste, dass seine Apps negative Auswirkungen auf Jugendliche haben könnten – aber diese Klage ist nur ein Teil einer branchenweiten Untersuchung, bei der eine ähnliche Gruppe von Generalstaatsanwälten auch TikTok/ByteDance untersucht. Gesetze, die standardisieren und schützen, wie Teenager mit sozialen Medien interagieren können, mögen noch Jahre entfernt sein, aber es ist immer noch ein großer Schritt vorwärts im Vergleich zu einer Zeit, in der dies undenkbar war.

4

US Surgeon General verkündet Einsamkeitsepidemie.

Im Mai veröffentlichte der US Surgeon General, Dr. Vivek Murthy, eine Erklärung, die die Aufmerksamkeit auf das lenkt, was er als soziale Entfremdung zwischen Menschen im ganzen Land ansieht. Das Dokument wies darauf hin, wie Einsamkeit und Isolation neben psychischen Erkrankungen zu schlechten körperlichen Ergebnissen beitragen können. Einsamkeit scheint eine große Anzahl von Menschen zu betreffen, aber junge Menschen können sie besonders intensiv erleben. Andere in diesem Jahr veröffentlichte Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Generation Z Einsamkeit in extremer Weise und auf andere Weise erlebt als frühere Generationen. Fachleute für psychische Gesundheit, die mit Jugendlichen arbeiten, berichten, dass Unzufriedenheit und Depressionen unter Jugendlichen weiter zunehmen.

3

Gewalt an Schulen erreicht düsteren Rekord. 

Die Bedrohung (und Realität) von Schusswaffengewalt an Schulen prägt weiterhin die Ängste junger Amerikaner. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Schreibens gab es im Jahr 2023 in den Vereinigten Staaten 82 gewaltsame Übergriffe mit Schusswaffen in Bildungseinrichtungen. Das ist ein neuer Rekord. 52 dieser Schießereien ereigneten sich auf dem Gelände von Schulen, 30 in Hochschulen. In diesem Jahr starben allein 39 Menschen bei Schießereien an Schulen. Es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sich die Situation bis 2024 verbessern wird. Diese erschreckende Entwicklung steht im Kontrast zu den Herausforderungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo zwar Schusswaffengewalt seltener ist, aber dennoch signifikante Probleme mit Gewalt und Kriminalität an Schulen bestehen. In Deutschland etwa verzeichnet man in zehn Bundesländern einen Anstieg der Schulkriminalität, vor allem in Form von körperlicher und verbaler Gewalt. Die Studienlage zeigt, dass ein beachtlicher Anteil der Schüler gelegentlich Waffen, vorwiegend Messer, mit in die Schule bringt.


Andrew Root - ein weltweit führender Wissenschaftler zum Thema Jugendarbeit kommt nach Deutschland! Vom 20. bis 21. Juni 2024 an der Internationalen Hochschule Liebenzell. Eine einzigartige Konferenz mit Andrew Root, die sich an Forschende, Hauptamtliche und ehrenamtlich Tätige mit theologischem Interesse im Bereich der Jugendarbeit richtet. Weitere Infos & Anmeldung.

2

Taylor Swift dominiert alle Charts und Klatschblätter.

Als das TIME Magazine die Sängerin zur Person des Jahres 2023 kürte, war das keine Überraschung. Es ist fast unmöglich, einen herausragenden Moment für Taylor Swift in einem Jahr zu finden, in dem sie täglich in den Nachrichten war. Die Künstlerin brach Rekorde mit ihrer »The Eras«-Tour, ließ einen abendfüllenden Konzertfilm folgen, veröffentlichte ihre Alben »Speak Now« und »1989« neu, landete drei Nummer-1-Hits und begann eine medienwirksame Romanze mit dem Tight End der Kansas City Chiefs, Travis Kelce. Swift ist zweifellos der größte Popstar Amerikas und übt vor allem auf junge Frauen einen enormen Einfluss aus.

1

Der Konflikt im Gazastreifen fordert Zehntausende von Menschenleben und spaltet die Welt.

Der Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat mehr als 1.200 zivile Opfer gefordert. Mehr als 250 Geiseln wurden von der Hamas genommen und festgehalten, darunter einige kleine Kinder. Israels Vergeltung kam schnell und tödlich. Schweres Bombardement und eine komplexe Bodenoperation im Gazastreifen zur Befreiung der Geiseln und zur Zerschlagung der Hamas dauern seit zwei Monaten an, abgesehen von einem vorübergehenden Waffenstillstand von wenigen Tagen. Die internationale Reaktion auf diesen Konflikt hat eine deutliche Kluft zwischen den Generationen aufgedeckt. Eine Anfang Dezember veröffentlichte Umfrage von Harvard/Harris ergab, dass 27% der Befragten das Vorgehen der Hamas als gerechtfertigt ansehen, da es sich um legitime palästinensische Beschwerden handelt, und dass 19% die Hamas über Israel unterstützen. Ebenfalls 19% sagten, die Lösung des Konflikts sei das Ende Israels und die Rückgabe des Territoriums an die Palästinenser. Während der Konflikt weiter eskaliert und Tausende von Toten und Verletzten fordert, scheint es sicher, dass sich die öffentliche Wahrnehmung weiter verändern wird.

Wie immer ist es unser Ziel, dass unser Top 20-Rückblick den Anstoß gibt, mit der nächsten Generation ins Gespräch zu kommen – über die kulturellen Ereignisse, die ihre Welt formen. Von uns allen bei MrJugendarbeit & Axis, herzlichen Dank für deine Treue zum Newsletter. Wir wünschen dir ein gesegnetes und erfülltes neues Jahr!

—Andy und das MrJugendarbeit Team

Dieser Newsletter ist eine Anpassung des englischsprachigen »Culture Translator«, erstellt vom Axis Creator Team. Das Team von Mr Jugendarbeit hat die Inhalte übersetzt, kulturell angepasst, kontextualisiert und ergänzt, um sie für ein deutschsprachiges Publikum zugänglich zu machen.

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