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Eine Nachricht von unserem Partner — Mit truestory bekommst du ein Eventpaket für deine nächste Teen-Evangelisation.

Du stehst vor einem brennenden Haus. Du hast einen Eimer Wasser in der Hand und hinter dir schlafen zehn Feuerwehrleute. In welche Richtung schüttest du das Wasser?

Zugegeben, dieses Beispiel ist etwas plakativ. Aber es beschreibt trotzdem eine Herausforderung in der Jugendevangelisation sehr gut:

Wir forschen und fragen, was die Teenager interessiert, wie sie ­ticken und wie man sie für Jesus ­erreichen kann. Dabei sitzen die größten Spezialisten und Experten bereits in unseren Gemeinden und Jugendgruppen. Es sind die Teens selbst, die bereits mit Jesus leben. Sie haben nicht nur die Außenperspek­tive, ­sondern sind selbst Teil dieser Generation.

Aber nicht nur das. Zentrale Werte der Gen Z sind Authentizität, persönliche Relevanz, eigenes Erleben und inspirierende Persönlichkeiten. Auch das spricht dafür, dass erfolgreiche Evangelisation nicht zwingend durch begabte Redner, toll gestaltete Insta-Posts oder imposante Events geschieht. Stattdessen sind es normale Menschen, die glaubwürdig und authentisch, aber auch verständlich und nahbar von ihrem lebendigen Glauben erzählen können.

Aber wie können wir die Teens befähigen, dieses Potenzial zu nutzen und ihren Glauben weiterzugeben? Eine gute Möglichkeit, dies intensiv zu tun, ist »testify«, ein Kurs, der junge Menschen befähigt, in ihrem Alltag von Jesus zu erzählen. Darum ist ­dieser Kurs auch Teil der Vorarbeit von truestory.

Aber auch wenn solch ein Kurs gut geeignet ist, um zu schulen, herauszufordern und Dinge zu vertiefen, ist persönliche Evangelisation mehr als nur eine Aktion, die durchgeführt oder ein Programm, das abgehandelt wird. Wenn Evangelisation zu einem Lebensstil, zu einer DNA werden soll, dann ist die gelebte Kultur in einer Jugendarbeit entscheidend. Diese ist oft viel prägender und nachhaltiger als gesagte Worte und vermittelte Inhalte.

Hier sind fünf praktische Impulse, die dir helfen können, eine solche Kultur in deiner Jugendarbeit zu prägen.

#1 Mach ihnen keinen (Leistungs-)Druck

Nichts ist hinderlicher für ein ehrliches und offenes Schwärmen für Jesus, als das Gefühl es tun zu müssen. Noch schlimmer wird es für einen selber, wenn man das Gefühl hat, etwas tun zu müssen, es aber nicht zu können. Diese Spannung ist nicht immer vollständig lösbar und muss darum ein Stück weit ausgehalten werden. Aber es ist wichtig, einen Grundsatz trotzdem von vornherein zu prägen:

Evangelisation ist immer Missio Dei.

Nicht wir müssen etwas für Gott tun, sondern er macht es mit uns gemeinsam. Wir sind keine Verkäufer, die nach Absatz bezahlt werden und ein bestimmtes Pensum einhalten müssen. Wir sind Zeugen, die offen und ehrlich für Jesus und das Evangelium werben, auf ihn hinweisen und zu ihm einladen. Das wollen wir zwar gut, durchdacht und reflektiert tun, was allerdings letzten Endes in den Herzen der Menschen passiert, ist Gottes Sache. Darum kann ich mich also zuerst mal ganz locker machen.

ch erzähle einfach von dem, was ich erlebe und als wahr erkannt habe. (Symbolbild) Foto: Karolina Grabowska.

Ich muss und kann niemandem etwas andrehen oder sogar aufdrängen. Ich muss auch nichts beschönigen oder sogar zusätzlich erfinden. Ich erzähle einfach von dem, was ich erlebe und als wahr erkannt habe. Anstatt einem Leistungsdruck zu verfallen, können wir uns auf Gott und seine Mission einlassen und gespannt dabei zusehen, was er mit uns vorhat. Das entlastet und befreit.

Ich muss nicht direkt lospredigen, sondern kann auch erstmal zuhören und Fragen stellen, im entscheidenden Moment aber auch mutig und selbstbewusst von Jesus und seinem Evangelium erzählen. Auch wenn noch nicht jedes Wort theologisch ausgeklügelt ist.

Den Teens diese Einstellung zu vermitteln und vorzuleben ist viel wirkungsvoller als mit einem unterschwelligen »Sollten wir nicht alle eigentlich …« Druck auszuüben.

#2 Schaffe Raum, offen von Erlebnissen zu erzählen

Beispielsweise mit einer »Was hast du diese Woche mit Jesus erlebt?«-Runde in den Teenkreis zu starten, kann am Anfang sehr ungewohnt sein. Ich musste mich oft richtig reinhängen, damit ich selbst wenigstens etwas zu erzählen hatte. Aber mit der Zeit wurden die Beiträge mehr. Die Fragen »Was habe ich überhaupt mit Jesus erlebt?« oder auch »Warum erlebe ich mit ihm eigentlich nichts?« wurden im Alltag immer präsenter und so auch zu einer Herausforderung. »Im Bus sah jemand gestresst aus, da habe ich spontan im Stillen für sie gebetet.«, »Mich hat jemand gefragt, was ich heute Abend mache. Da konnte ich kurz erzählen, dass ich an Gott glaube und hier in einen Teenkreis gehe.«, »Ich wurde gestern ausgelacht, weil ich an Gott glaube und wusste einfach nicht, was ich sagen sollte.« Das schafft Offenheit, Raum für ehrliche Fragen und baut gleich die erste Hürde ab: das Reden selbst.

Wenn wir unter uns nicht offen und ehrlich über unseren Glauben sprechen, warum sollten wir es dann im Alltag tun?

Keine Geschichte ist zu klein oder zu unwichtig.

Und sich die Worte in einem geschützten Rahmen zurechtzulegen, wo ich nicht gleich ausgelacht oder auseinandergenommen werde, schafft Sicherheit und macht selbstsicher.

truestory IMPULSMAGAZIN

Hier findest du die besten Tipps, um Gen Z zu erreichen — 84 Seiten mit soziologischen und theologischen Artikeln.

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#3 Präge eine verständliche Sprache

»Bitte die Divots zurücklegen und festtreten, Bunker einebnen und Pitchmarken gegebenenfalls ausbessern.« Für jemanden, der sich gut im Golfen auskennt, ist dieser Satz sicherlich gut verständlich und auch selbsterklärend. Für Außenstehende ist es aber nur verwirrendes Kauderwelsch oder einfach missverständlich, weil die Begriffe mehrdeutig sind und unterschiedlich gefüllt werden können. Auch unter Christen gibt es sehr viele von diesen Vokabeln. Auch, wenn wir das womöglich nicht sofort bemerken. Sehr viele Menschen wissen schlichtweg nicht, was mit »Lobpreis, Sünde, Gnade, Gebet« oder auch »Teenkreis«, um nur die Spitze des Eisberges zu nennen, gemeint ist. Selbst scheinbar eindeutige Begriffe wie »Gemeinde«, »Jesus«, oder »Gott« werden von Außenstehenden oft völlig anders gefüllt, als es im christlichen Kontext häufig vermutet wird. In diesem Fall scheitert unsere Kommunikation mit Außenstehenden bereits ganz am Anfang. Wir werden dann nicht wegen unserer Inhalte abgelehnt, sondern schlichtweg missverstanden.

Ein elementarer Grundsatz bei jeder Form von Evangelisation ist es darum, eine verständliche Sprache zu finden und zu prägen. Schon in der Vorbereitung von Impulsen und Andachten, in der Moderation und in Gebeten, kann das bedacht werden.

Stell dir einfach immer wieder die Frage: Verstehen das nur meine Teens intern oder könnten sie das auch genau so ihren Freunden erzählen?

In diesem Fall scheitert unsere Kommunikation mit Außenstehenden bereits ganz am Anfang. Wir werden dann nicht wegen unserer Inhalte abgelehnt, sondern schlichtweg missverstanden. (Symbolbild) Foto: Brett Sayles.

»Weil Jesus alles, was zwischen mir und Gott steht, einfach wegnimmt und so für eine unge­störte Beziehung zwischen uns beiden ­gesorgt hat, kann ich ganz befreit mit ihm reden.« klingt einfach ganz anders, als »Weil Jesus mir die ­
Sünde vergeben und mich so erlöst hat, kann ich jederzeit im Gebet zu ihm kommen.«

Sehr hilfreich und auch spannend ist es, mit der Jugendgruppe zusammen eine Art Vokabelheft zu gestalten, in welchem Umschreibungen oder Ersatzworte für religiöse Begriffe gesammelt werden. Das kann sehr helfen, auch innerhalb der Gruppe Vorurteilen zu begegnen, Missverständnisse aufzuklären und besonders von den Teens selbst zu lernen.

Leere Worthülsen machen unmündig, echtes »Verstanden-Haben« macht sprachfähig.

#4 Finde einfache Möglichkeiten, das Evangelium zu erklären

»Ich arbeite hier schon seit zwei Jahren mit, aber mir hat noch niemand erklärt, warum genau eigentlich dieses Kreuz da vorne hängt.« Diese Begegnung war vielleicht ein Extrem-, aber trotzdem kein Einzelfall. Vielen fällt es nicht leicht zu erklären, was genau eigentlich das Evangelium, die Kernbotschaft des christlichen Glaubens ist. Klar, es gibt unterschiedliche theologische Ansichten und Spitzfindigkeiten. Wenn ich es aber auf einen Satz herunterbrechen sollte, würde ich das so tun: Durch Jesus ist es wieder möglich, in Gemeinschaft mit Gott zu leben.

Zur Zeit des Neuen Testaments war »Evangelium« ein bekanntes und gebräuchliches Wort. Heute ist es ein Fremdwort, deren Bedeutung nicht automatisch klar ist oder mit anderen Bedeutungen verbunden werden kann. Umso wichtiger ist es, dass wir diesen Begriff immer wieder mit Inhalt füllen. Die Gefahr, dass die Teens nur leere Phrasen nachsprechen, ist hier besonders groß.

Wenn sie den Inhalt der Begriffe nicht selbst verstanden haben, können sie diese auch nicht in ihr Leben und ihre eigenen Worte übersetzen.

Dann ist es auch verständlich, wenn viele Teens sich fragen »Was genau glauben wir hier eigentlich? Warum treffen wir uns hier?« Um diesen Fragen entgegenzukommen, ist es sehr hilfreich, auch scheinbar offensichtliche Grundlagen immer wieder zu wiederholen und verständlich zu erklären.

(Symbolbild) Foto: cottonbro studio

Beispielgeschichten, Veranschaulich­ungen und praktische Beispiele sind dafür besonders gut geeignet. Natürlich hinkt jeder Vergleich und Beispiele zu finden, die nicht nur schön zu erzählen, sondern auch theologisch fundiert sind, ist eine Herausforderung. Aber es ist besser, wenn einzelne Aspekte wirklich verstanden werden, als dass am Ende doch nur ein großes Fragezeichen in den Köpfen der Teens übrig bleibt. Und wie soll man weitersagen, was man selbst nicht verstanden hat?

Ein einfaches, aber verständliches Beispiel für das Evangelium könnte etwa so aussehen:

Mit unserem Leben und Jesus ist es ein bisschen so, wie mit einer Lampe, die einen Stecker hat. Diese Lampe ist total gut gemacht und gut erfunden worden. Aber sie ist auch erfunden worden, um mit Strom in Verbindung zu sein. Erst dann ist sie in ihrer Bestimmung.

Jetzt wissen wir zwar, dass Strom, also Elektronen, überall auf der Welt, in jedem Gegenstand, drinstecken. Aber das Problem ist, dass wir ja nicht einfach eine Flasche Strom über die Lampe gießen können, damit sie wieder leuchtet.

Stattdessen brauchen wir einen richtigen Zugang, um die Lampe mit Strom in Verbindung zu bringen. Und dieser Zugang ist eine Steckdose. Wenn ich die Lampe dort einstecke, bekommt sie Strom und kann leuchten. So ist es mit Gott und den Menschen auch.

Wir Menschen sind von Gott gemacht worden. Aber wir sind gemacht worden, um mit ihm in Verbindung zu sein und mit ihm in einer Beziehung zu leben. Dafür sind wir da. Jetzt weiß ich zwar, dass Gott überall ist. Er steckt in der Natur und ich kann ihn manchmal vielleicht auch spüren, aber ich brauche trotzdem einen Zugang, durch den ich ganz mit Gott in Verbindung bin und mit ihm zusammenlebe. Und dieser Zugang, das ist Jesus. Gott ist in Jesus zu uns Menschen gekommen, in unsere Lebenswelt und auf unsere Augenhöhe. Dabei ging er unvorstellbar weit: Er erlebte Ausgrenzung, wurde gefoltert und starb sogar. Aber er ist nicht tot geblieben, sondern hat den Tod besiegt. So hat er quasi einen Zugang zu Gott gelegt, über den wir, wenn wir uns bei ihm festmachen, wieder mit Gott zusammenleben können. Deswegen ist Jesus für uns wie so eine Steckdose. Und wenn ich mich mit Jesus ganz verbinde und sage: »Mit dir will ich zusammenleben!«, dann werde ich von Gott erfüllt und lebe wieder mit ihm in Gemeinschaft. Dann lebe ich wieder für das, wofür ich gemacht worden bin. So wie diese Lampe jetzt auch wieder leuchten kann. Das ist nicht nur tote Theorie, sondern hat auch ganz reale Auswirkungen auf mein Leben. Diese können ganz unterschiedlich aussehen. Zum Beispiel können wir lernen, uns selbst anzunehmen, weil Gott uns annimmt, wie wir sind. Weil Gott »Ja« zu uns sagt, können wir es auch besser vertragen, wenn andere uns ablehnen und können sogar Menschen lieben, die wir nicht mögen. Wir erleben, dass wir in unserem Alltag nicht alleine dastehen, sondern dass Gott uns seine Kraft zur Verfügung stellt. So können wir auch herausfordernde Situationen aushalten und sogar Menschen vergeben, die uns verletzt haben. Gott gibt uns eine Berufung, er verändert uns, schenkt Heilung und Befreiung von Dingen, die uns belasten.

Kurz gesagt: Durch Jesus komme ich wieder in Verbindung mit Gott. Und das macht nicht nur mein Leben wieder hell, sondern es macht mich auch zu einem Licht in dieser Welt.

#5 Konkrete Aktionen nutzen

Theorie ist ja schön und gut, aber so richtig prägend ist dann letztlich doch die Praxis. Es kann Spaß machen und einen ganz neuen Drive in die Jugendarbeit bringen, wenn die Aktionen sich nicht nur nach innen ausrichten, sondern sich alle ganz konkret aufmachen, um Zeugnis für Jesus zu sein. Wenn solche Aktionen regelmäßiger und normaler Teil deiner Jugendarbeit sind, werden sie auch Teil der Kultur und der DNA.

Ob das nun ein vorbereiteter Gottesdienst im nächsten Seniorenheim ist, das Verteilen von Care-Paketen an Obdachlose oder für die ganz Harten ein Gebetseinsatz in der Innenstadt, wo still für Personen gebetet wird oder einige sogar angesprochen werden. Der Sprung ins eiskalte Wasser ist aber nicht immer hilfreich. Was passt zu deiner Gruppe? Was ist heraus-, aber nicht überfordernd? Wo können deine Teens auf jeden Fall positive Erfahrungen machen? Vielleicht haben sie dazu ja selbst eine Idee. Und dann einfach mal raus aus dem Gemeindehaus!

Das Einzige, was nichts bringt, ist nichts zu tun.

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