Every Man B1K1: Warum Jüngerschaft?

EVERY MAN ist ein Jüngerschaftskurs, der Männern dabei helfen soll, ihr Leben erfolgreich zu bewältigen. Er ist für Männer, die Kämpfer nach Gottes Plan werden wollen. Für Männer, die sich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufrieden geben, sondern sich in Lebensbereichen weiterentwickeln möchten, in denen Männer kämpfen und gewinnen müssen.

Gut kämpfen bis zum Schluss

Nur wenige christliche Männer halten ihren Lauf mit Gott durch. Sie beginnen mit Eifer, sich für Gott zu engagieren und fangen dann an, nachzulassen. Schließlich machen sie Kompromisse und schauen oftmals am Ende ihres Lebens mit Bedauern zurück.

Als christliche Männer sind wir ständig in einen Kampf verwickelt. Ob wir es wahrnehmen oder nicht, unser Leben ist das Schlachtfeld und Satan unser Feind.

Solange du kein Christ bist, lässt dich der Feind größtenteils in Ruhe. Er hat schon gewonnen. Aber wenn du Christus annimmst und ihn kennst, ist der Kampf eröffnet. Jetzt bist du eine Bedrohung für Satans Reich, und er beginnt dich zu bekämpfen. Je mehr du in Christus wächst, desto heller durchdringt dein Licht Satans Schleier der Dunkelheit. Der Feind ist entlarvt; deine Freude ist attraktiv für andere. Der Teufel muss daran arbeiten, dich zu diskreditieren.

Warum halten so viele christliche Männer nicht bis zum Ende durch? Ich glaube, dass die meisten Männer noch nie dafür trainiert und mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet wurden. Wenn kein Soldat jemals durch ein Ausbildungslager gegangen wäre, was glaubst du, wie viel Prozent von ihnen würden eine Schlacht durchstehen?

Dieser Kurs soll Männer mit diesen wesentlichen Fähigkeiten ausstatten. Wenn du ein Mann bist, wirst du jetzt oder irgendwann in der Zukunft mit den folgenden Herausforderungen zu kämpfen haben: konsequent mit Gott leben, dein Geld mit Bedacht verwalten, Ehe, Erziehung, Durchleben schwerer Zeiten, deine Arbeit und Karriere, moralische Reinheit bewahren, ein bedeutsames Leben führen.

Die meisten Männer noch nie dafür trainiert und mit den notwendigen Fähigkeiten ausgestattet wurden.

Dies sind die Schlachtfelder, auf denen Männer den größten Teil ihres Lebens verbringen. Hier greift auch der Feind an. Leider mangelt es vielen von uns an guten Vorbildern oder praktischem Unterricht in diesen Bereichen. Wenn wir nicht in der Lage sind zu kämpfen, werden die meisten von uns verlieren. Dieser Kurs soll dir die notwendigen Fähigkeiten vermitteln, um zu kämpfen, zu gewinnen und dein Leben so zu leben, dass du es nicht bereust! 

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✔ Buch 1: Dein Weg zu dem Mann, den Gott erdacht hat.
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Warum Jüngerschaft? 

Jesus hat Männer geformt und aufgebaut — Männer mit großem Mut. Elf der zwölf Apostel starben als Märtyrer. Jakobus war der Erste, der getötet wurde; Petrus wurde verkehrt herum an ein Kreuz gehängt. Paulus wurde eingesperrt, geschlagen, erlitt Schiffbruch, wurde gesteinigt, ausgepeitscht und schließlich geköpft. 

Diese Nachfolger Christi waren echte Männer. Sie waren Männer mit Rückgrat und Charakter, die bereit waren, für das zu sterben, woran sie glaubten. Wie formt man heute solche Männer? 

Als mein Schwiegervater an Krebs starb, bat er mich, ein paar Minuten allein an seiner Seite zu bleiben. In unserem Gespräch sagte er Dinge, die ich nie vergessen werde. Es war unser letztes Gespräch, und seine Worte hatten einen tiefen Einfluss auf mein Leben.

So ist das mit letzten Worten. Jesu letzte Worte haben auch außergewöhnliche Auswirkungen. Sein klar formulierter Befehl sollte seinen Anhängern eine Strategie geben: »Geht und macht zu Jüngern!« 

»Mir ist alle Macht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern; … und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.« — Matthäus 28,18-20 (NGÜ) 

Das Wort »machen« bedeutet, etwas aufzubauen. Es bedeutet, zu konstruieren, herzustellen, zu produzieren oder herbeizuführen. Es setzt voraus, dass es bestimmte Materialien und einen genau festgelegten Ablauf gibt. 

Als meine Töchter anfingen, Kuchen zu backen, war das ein Lernprozess. Gibt man die falschen Zutaten hinzu, bekommt man etwas Ungenießbares — aber keinen Kuchen! Befolgt man die Schritte nicht genau; lässt man den Kuchen fünf Stunden lang bei 200 Grad im Ofen, erhält man einen Ziegelstein. Aber leider auch keinen Kuchen! 

Genau so ist es mit der Jüngerschaft. Sie erfordert exakte, wesentliche Elemente, oder wir formen keine Jünger im Sinne der Bibel. Verwendest du die falschen Elemente oder einen ineffektiven Prozess, wird die verwandelnde Kraft der Jüngerschaft sabotiert. 

Aber Jesus hat uns nicht zum Scheitern verurteilt. Nein, er gab eine klare Beschreibung dessen, was »Menschen zu Jüngern machen« bedeutet! Seine Definition war und ist, »lehrt sie, alles zu befolgen«, was er uns geboten hat. 

Worauf Jesus sich in seinen drei Jahren mit den zwölf Jüngern konzentrierte, ist nicht so schwer zu entdecken. In den Lektionen 1 bis 9 werden wir die wesentlichen Elemente der Jüngerschaft betrachten und die dazugehörigen Fähigkeiten erarbeiten. Ich nenne sie Die Bausteine der Jüngerschaft.

Warum Standards im Jüngerschaftsprozess wichtig sind 

Lasst uns nun ein wenig über den Jüngerschaftsprozess sprechen. Fünf Jahre lang habe ich bei den Navigatoren christliche Gemeinden beraten. Die Gemeinden haben mich dafür bezahlt, ihnen bei der Entwicklung ihrer Jüngerschaftsprogramme für Erwachsene zu helfen. 

In 90 Prozent der Fälle, in denen sich die Menschen an das von uns entwickelte Programm hielten, begann sich ihr Leben zu verändern. Die Zeit, die sie mit Jesus verbrachten, gab ihnen ein Gefühl von Freude und Sinn, das sie noch nie erlebt hatten. In einer Gemeinde haben wir nur mit Männern angefangen. Nach ein paar Monaten kamen ein oder zwei Frauen auf mich zu und sagten: »Ich weiß nicht, was Sie mit meinem Mann machen, aber er hat sich verändert. Bitte machen Sie weiter so!« 

In jeder der Gemeinden entdeckte ich einen interessanten Stolperstein. Nach drei bis vier Wochen wendete sich jemand vertraulich an mich und sagte: »Weißt du, wir möchten die Anforderungen für diese Gruppe nicht zu hoch setzen. Nicht alle sind in der Lage, die Arbeit zu erledigen. Wir wollen doch sicher niemanden ausschließen oder jemandem zu nahe treten?« 

Oft sah ich, dass sich diese Einstellung wie ein roter Faden durch all ihre Angebote zog. Es gab eine Tendenz, die Messlatte so niedrig wie nötig zu halten, so dass niemand ausgeschlossen wurde oder sich ausgeschlossen fühlte. Bei einigen kirchlichen Aktivitäten sollte es auch genau so sein. Gute Beispiele dafür sind Sonntagsschulklassen oder Kleingruppen, wo man für diejenigen da ist, die verletzt wurden oder im Leben zu kämpfen haben. Wendet man diese Einstellung jedoch auf den Jüngerschaftsprozess an, geht das nach hinten los. 

Wer die Standards der Jüngerschaft senkt, formt keine echten Männer! 

Wer Männer zur Reife bringen möchte, muss sie herausfordern. Man baut Charakter und Führungsqualitäten nicht auf, indem man die Anforderungen senkt. Man schickt Männer auch nicht ohne strenge Ausbildung und spezifische Fähigkeiten in den Krieg und erwartet dann, dass sie gewinnen.

Bausteine der Jüngerschaft 

In der folgenden Abbildung werden einige Elemente der Jüngerschaft genannt — und man könnte noch viele weitere hinzufügen. Welche genau das für dich sind, hängt von Gottes spezifischer Berufung für dein Leben ab. Aber es gilt grundsätzlich: Wenn du ein Leben lang mit Gott wandeln und als Jünger deine Berufung erfüllen möchtest, müssen die Elemente der Jüngerschaft fest verankert sein. 

Weil Gott mich in seiner Gnade dazu befähigt hat, habe ich als ein kluger und umsichtiger Bauleiter das Fundament gelegt; andere bauen jetzt darauf weiter — 1. Korinther 3,10 (NGÜ) 

Einige Gemeinden konzentrieren sich so sehr darauf, jeden in alles einzubeziehen, dass darunter die geistige Reife der Gemeinde leidet. Gesunde Gemeinden dienen zwar den Verletzten und Menschen in schwierigen Situationen, konzentrieren sich aber auch bewusst darauf, einige Männer für die künftige Leiterschaft auszurüsten. Diese Gruppe steht nicht allen offen. Es braucht gewisse Standards, um Wachstum zu garantieren. 

Selbst wenn du nur 10 Prozent der Männer in deiner Gemeinde trainierst und dazu herausforderst, konsequent mit Gott zu leben, wird es einen Welleneffekt haben. Es wird den geistlichen Wasserstand der ganzen Gemeinde anheben. Und in ein paar Jahren bedeutet das, dass der Gemeinde mehr Mitarbeiter zur Verfügung stehen, um die Gemeindearbeit zu tragen. 

Es ist wichtig anzumerken, dass Jesus beides tat: Er diente den Volksmassen und reagierte einfühlsam auf ihre Verletzungen, Sorgen und Zerbrochenheit. Er konzentrierte sich aber auch darauf, zwölf Männer zu Leitern aufzubauen, die eines Tages wiederum dem Volk dienen konnten. Bei seinen Jüngern hat er die Standards nicht aufgeweicht, im Gegenteil: Er hat sie regelmäßig geprüft, ob sie der Aufgabe gewachsen waren. 

In Johannes 6 ab Vers 25 können wir nachlesen, wie Jesus solch ein schwieriges Thema anschnitt: Er forderte seine Jünger heraus, für das Ewige und nicht das zeitlich Begrenzte zu leben. Daraufhin murrten mehrere seiner Jünger. Doch Jesus schien nicht verärgert zu sein. Er wusste, dass diese Männer eine Wahl treffen mussten, wenn sie die zukünftigen Leiter einer weltverändernden Bewegung sein sollten. Wollten sie sich für Dinge mit Ewigkeitswert einsetzen, oder waren ihnen die Dinge wichtiger, die eines Tages überhaupt nichts mehr bedeuten würden? Tatsächlich stellt uns Jesus heute noch vor die gleiche Wahl! 

Von da an zogen sich viele seiner Jünger von ihm zurück und begleiteten ihn nicht mehr. Da fragte Jesus die Zwölf: »Wollt ihr etwa auch weggehen?« – »Herr, zu wem sollten wir gehen?«, antwortete Simon Petrus. »Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen, …« — Johannes 6,66-68 (NGÜ) 

Auch dieser Jüngerschaftskurs hat Anforderungen. Im Maximalfall musst du fünf Tage die Woche zwanzig bis dreißig Minuten in der Bibel lesen oder dich auf die Treffen vorbereiten. Zudem sollst du dich einmal pro Woche mit deiner Gruppe treffen. Hoffentlich kannst du dies zur höchsten Priorität deiner geistlichen Aktivitäten machen. Möglicherweise musst du dich dafür von anderen Aufgaben zurückziehen. Auf diese Weise kannst du jetzt in deiner geistlichen Reife wachsen, um später mehr Früchte tragen zu können. 

Für viele Männer, die den Jüngerschaftsprozess durchlaufen, wird es die bedeutungsvollste und fruchtbarste Zeit in ihrem geistlichen Leben. Ich erinnere mich an den Ältesten einer Gemeinde, der vor Aufregung strahlte, als er sagte: »Lonnie, aufgrund des Jüngerschaftskurses bin ich in den letzten sechs Monaten stärker gewachsen als in den vergangenen sechs Jahren!« 

Das Rechenschaftsprinzip 

In unserer Gesellschaft grassiert die Philosophie der »persönlichen Unabhängigkeit« wie eine Krankheit. Es ist eine weit verbreitete Einstellung, dass niemand mir sagen darf, was ich zu tun habe oder nach welchen Maßstäben ich lebe. Hat eine Gesellschaft jedoch keine absoluten moralischen Maßstäbe, so bedeutet persönliche Autonomie auch Anarchie und Gesetzlosigkeit. 

Auch die Bibel sagt, dass die richtige Art der Rechenschaftspflicht nichts Schlechtes ist. Sie soll uns vielmehr helfen, unsere Ziele zu erreichen. In der Jüngerschaft soll Rechenschaft dir helfen, ein besserer Mann zu werden. In einer sicheren Umgebung können Männer sich durch Rechenschaft gegenseitig helfen, so zu werden, wie Gott es von ihnen möchte. 

Rechenschaftspflicht ist eine gute Sache, und nur wenige Männer können ohne diese Verbindlichkeit ein Leben lang mit Gott unterwegs sein.

Im Krieg ist das Ziel, am Leben zu bleiben — den Feind zu töten, bevor er dich tötet. Deshalb durchlaufen Soldaten eine umfassende Ausbildung. Sie werden ihrer persönlichen Autonomie beraubt und lernen, als Einheit zusammen zu kämpfen. Dennoch trägt jeder Mann dabei seinen eigenen Rucksack. 

Das Leben als Christ ist ähnlich. Es ist definitiv ein Krieg. Unser Feind, der Teufel, hat ein Ziel: »stehlen und töten und zerstören« (Johannes 10,10). In 1. Petrus 5,8 steht: »Seid besonnen, seid wachsam! Euer Feind, der Teufel, streift umher wie ein brüllender Löwe, immer auf der Suche nach einem ›Opfer‹, das er verschlingen kann.« (NGÜ) Das klingt für mich nach Krieg.

Meine Verpflichtung 

Ich möchte mehr zu dem Mann zu werden, den Gott sich in mir vorstellt. Deshalb verpflichte ich mich zu Folgendem: 

1. Ich werde die wöchentliche Teilnahme am Kurstreffen zur Priorität machen.
2. Ich werde jede Woche die gestellten Aufgaben erledigen und bin bereit, meine Gedanken mit der Gruppe zu teilen. 
3. Ich werde jede persönliche Angelegenheit, die in der Gruppe geteilt wird, vertraulich behandeln. 
4. Ich werde meine Brüder ermutigen, unerschrocken zu sein, verbindlich mitzuarbeiten und zu Männern zu werden, wie Gott sie sich vorstellt. 
5. Ich werde mich nicht abwehrend verhalten, wenn meine Brüder mich damit konfrontieren, dass ich meine Zusage nicht erfülle. Ich werde ihre Herausforderung annehmen und nach größerer Verbindlichkeit streben. 

Unterschrift, Datum 

Zwei haben es besser als einer allein, denn zusammen können sie mehr erreichen. Stürzt einer von ihnen, dann hilft der andere ihm wieder auf die Beine. Doch wie schlecht steht es um den, der alleine ist, wenn er hinfällt! Niemand ist da, der ihm wieder aufhilft! — Prediger 4,9-10 (HFA) 

Punkte, die man sich merken sollte 

1. Jesus gab uns SEINE Definition von Jüngerschaft. Wir müssen lehren, was ER gelehrt hat.
2. Du kannst Männer nicht zu Jüngern machen und sie auf Führungsaufgaben vorbereiten, wenn du die Messlatte extra tief legst. Nur hohe Anforderungen und das Erfüllen der Aufgaben lassen Männer wachsen.
3. Rechenschaftspflichtig zu sein ist für das geistliche Wachstum von Männern wichtig. Nur wenige Männer schaffen es, ein Leben lang »einfach so« mit Gott in Gemeinschaft zu bleiben. 

Bevor ihr geht 

Tauscht Telefonnummern und E-Mail-Adressen aus, um einander kontaktieren zu können. Verwendet die Seite Kontaktinformationen am Ende des Buchs. Wenn möglich, richtet eine WhatsApp-Gruppe oder Ähnliches zur Kommunikation in der Gruppe ein. 

Aufgabe für nächste Woche 

1. Arbeite Lektion 2 zu Hause durch und mache deine erste Stille Zeit entsprechend den Anweisungen. Beantworte die mit versehenen Fragen, und tausche dich beim nächsten Treffen mit den anderen darüber aus. 
2. Da wir uns nur an 10 Prozent des Gelesenen erinnern, halte einen Stift bereit, um Wichtiges zu unterstreichen, Notizen zu machen oder eigene Fragen aufzuschreiben.
3. Unterschreibe und datiere Meine Verpflichtung auf Seite 24.