Warum werden wir unseren Kindern diesen Sommer ermöglichen, Missionarsgeschichten zu lesen, an einem christlichen Camp dabei zu sein und ihnen immer wieder Wahrheiten aus der Bibel zusprechen? Weil wir dank Thorsten Attendorns Studie »Wie tickt die christliche Gen Z« wissen, dass die drei wichtigsten Dinge, die junge Menschen im Glauben stärken, folgende sind: (1) Geschichten darüber, wie Gott schon früher geholfen hat, (2) spüren, dass Gott mir nahe ist und (3) Zusagen aus der Bibel.

Wie wirst du diesen Sommer verbringen?

— Andy, Priscilla und Esther vom MRJ Team

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Falls du es verpasst hast
🎓 Spielt christliche Bildung noch eine Rolle? (MRJ)
🏳️‍⚧️ Wie schaffen wir für Trans*-Jugendliche sichere Orte auf Jugendfreizeiten? (MJR)
🏕️ Die besten Events, Sommercamps und Freizeiten für Jugendliche (MRJ)
👂 Erlebnispädagogische Gruppenstunde »Gottes Stimme hören« (MRJ)
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»In zwei Jahren wird es andere Regeln zum Thema Smartphone geben und unsere jetzigen Kids werden dann möglicherweise weniger Smartphone nutzen dürfen als heute, also eine Einengung erleben.« – Priscilla Alvarez

Eine Nachricht von Malche: 


»Ich will festeren Boden unter den Füßen« – geht es Dir so, wenn Du an Glaube, Theologie oder Bibel denkst? Du spürst eine Berufung für Verkündigung, Seelsorge oder Jugendarbeit? Dann bist Du bei uns richtig. Wir bieten Dir eine berufsbegleitende theologische Ausbildung mit einem anerkannten Berufsabschluss. Mehr unter: malche.de

Drei Dinge diese Woche

1. Gen Z liest nur Überschriften und Kommentare

BUSINESS INSIDER

Worum es geht: Forscher von Jigsaw, einer Google-Tochter, die sich auf Online-Politik und Polarisierung konzentriert, haben in einer qualitativen Studie untersucht, wie 13-24-Jährige das, was sie online sehen, verdauen und verarbeiten. 

Statt eine traditionellere, informationssuchende Reise zu unternehmen, die darauf abzielt, eine bestimmte Frage zu beantworten, finden Gen Zer Dinge heraus, indem sie online herumsurfen. JIGSAW AND GEMIC

Warum es alarmierend ist: Gemäß der Studie weist Generation Z keinerlei Informationskompetenz auf, so wie wir sie kennen. Stattdessen erachten junge Menschen als glaubwürdig, was ihnen sozial sympathisch ist. »Sie lesen nur die Schlagzeilen und scrollen dann schnell zu den Kommentaren, um zu sehen, was die anderen sagen. Sie überlassen die Entscheidung über Wahrheit und Bedeutung gleichgesinnten, vertrauenswürdigen Influencern. Und wenn ein Artikel zu lang ist, wird er einfach übersprungen. Sie wollen nichts sehen, was sie zu sehr zum Nachdenken zwingt oder sie emotional aufregt.« schreibt Adam Rogers vom Business Insider (sehr lesenswerter Artikel). Das Hauptziel sei es, das zu lernen, was sie wissen müssen, um in den von ihnen gewählten sozialen Gruppen cool und sachkundig zu wirken. Und das sei eine relevante Sache, denn im Zeitalter der Cancel Culture kann es gemäß Adam Rogers den sozialen Tod bedeuten, wenn man bei den Kommentarspalten nicht up-to-date ist.

Frag deine Jugendlichen: Nach welchen Kriterien entscheidest du, welche Nachrichten für dich relevant sind und welche nicht?

2. Näher dran: Wie Peer-to-Peer-Seelsorge Jugendlichen hilft

UNSPLASH

Worum es geht: Die Landeskirche Hannovers hat eine wegweisende Initiative ins Leben gerufen, um Jugendliche in der Seelsorge zu unterstützen: Peer-to-Peer-Seelsorge

Was das Besondere daran ist: In der Peer-to-Peer-Seelsorge werden Jugendliche von Gleichaltrigen begleitet, was eine besonders empathische und effektive Form der Unterstützung ermöglicht. In Schulungen unter der Leitung von Diakonin Sonja Winterhoff werden die Jugendlichen darauf vorbereitet, in seelsorgerlichen Situationen aktiv zuzuhören, richtig zu handeln und dabei auch auf sich selbst achtzugeben. Die Peer-to-Peer-Seelsorge schafft eine Atmosphäre des Vertrauens, in der die Jugendlichen offen reden können, wie Teilnehmerin Lena Barth berichtet: »Die wissen: Das ist die Lena, da kann ich frei schwafeln«. Solche Aussagen unterstreichen den Vorteil der Peer-to-Peer-Seelsorge, gerade weil Jugendliche oft zögern, sich mit ihren Problemen an Erwachsene zu wenden. Durch das Angebot von Schulungen und den Aufbau eines unterstützenden Netzwerkes wird ein Umfeld gefördert, in dem Jugendliche lernen, sowohl gute Zuhörer als auch einfühlsame Seelsorger zu sein. Im Grunde findet in jeder Kleingruppe innerhalb einer Jugendarbeit bereits niederschwellig gegenseitige Ermutigung und Unterstützung statt. Eine spezifische Schulung der Jugendlichen kann jedoch hilfreich sein, um eine Kleingruppe zu einem heilsamen Ort für die junge Generation in der Gemeinde zu boosten.

Frag deine Jugendlichen: Gibt es Situationen, in denen du dich zuerst einer Freundin oder einem Freund anvertrauen würdest, bevor du zu einem Erwachsenen gehst? Was hat deine Freundin oder dein Freund, was ein Erwachsener nicht hat?

3. Haustier-Trend hält an, halten Kirchen mit?

PEXELS

Worum es geht: Bei Generation Z sind Haustiere so beliebt wie nie. Als Gründe für die Anschaffung eines Haustieres werden Einsamkeit, Unsicherheit und fehlender Lebenssinn genannt. In Österreich geben 73% der Umfrageteilnehmer der Payback Tierstudie an, dass ihre Haustiere ihre mentale Gesundheit stärken. In den USA behandeln 54% der Menschen zwischen 18 und 34 Jahren ihre Haustiere »wie ein Kind«. Tatsächlich beschleunigte der Rückgang der Kernfamilie, zusammen mit Covid, gemäß der Marketingagentur SGK die Entwicklung der »Humanisierung« von Haustieren.

Warum Kirchen mitmachen: Immer mehr Gemeinden der Landeskirchen bieten besondere Gottesdienste an, zu denen Haustierbesitzer ihre geliebten Tiere in die Kirche mitbringen können. »Im Tiersegnungsgottesdienst soll das Tier als Mitgeschöpf gewürdigt werden«, sagt eine Pfarrerin aus Singen. Freikirchen scheinen die Lebenswelt von Tierbesitzern noch nicht wahrzunehmen. Vielleicht nehmen sie es wahr, sehen aber nicht das Potenzial.

Frag deine Jugendlichen: Wie wahrscheinlich ist es, dass du dir ein Haustier zulegst, wenn du von zu Hause ausziehst? Denkst du, unsere Kirche ist schon bereit für »Tierversuche«?

Exklusiver Newsfeed

Dieser besondere Bereich im Newsletter liefert dir einzigartige Einblicke, die du sonst nirgends findest. Wir wählen gezielt relevante Themen aus, um dir und deinen Jugendlichen das Verständnis ihrer Welt zu erleichtern und Gespräche anzuregen.

Streaming-Update der Woche

THE END OF HUMANITY

Der Dokumentarfilm »The End of Humanity« wirft laut dem Zentrum Glaube & Gesellschaft der schweizerischen Universität Freiburg einen kritischen Blick auf die Narrative des »algorithmischen« Menschenbild unserer Zeit und fragt nach Alternativen. Müssen wir die KI-Szenarien, die uns Wissenschaftler und KI-Experten ausmalen, als gegeben nehmen oder können wir uns auch eine menschlichere Zukunft denken? Die weltweite Premiere des Films findet am 16. Juli 2024 mit dem Filmteam im Frame Zürich statt. Dieser Film ist eine Initiative von Dr. Oliver Duerr (Universität Freiburg, Zentrum Glaube & Gesellschaft), Prof. Dr. Sarah Spiekermann (Wirtschaftsuniversität Wien, Institute for Information Systems and Society) und der Medienproduktionsfirma Schwarzfalter GmbH.

Frag deine Jugendlichen: Fügen sich Filme über künstliche Intelligenz und Klima-Prophezeiungen bei dir zu einem düsteren Zukunftsbild zusammen?

Musik-Update der Woche

DIFFUS

Nach »Mittelmeer« auf Platz 1 landet Pashanim mit »2000« den zweiten Song aus seinem gleichnamigen Debütalbum in den Top 10 der Spotify Top Songs Deutschland. Der Song ist eine eindrucksvolle Hommage an das Aufwachsen in Berlin. Pashanim erzählt von den Straßen, Ecken und Parks seiner Kindheit und Jugend, die mehr als nur Orte sind, sie sind Teil seiner Identität. Er erzählt von einer Kindheit, die früh von Verantwortung geprägt war, und von einem Umfeld, in dem junge Menschen schnell erwachsen werden. Das Lied spricht Themen wie familiäre Erwartungen, soziale Ausgrenzung und die Suche nach Zugehörigkeit an, die für viele Jugendliche im heutigen urbanen und multikulturellen Kontext real und präsent sind. Musikalisch verbindet der Song melancholische Beats mit nachdenklichen Texten, die eine tiefe emotionale Resonanz erzeugen. 

Frag deine Jugendlichen: Was sind deine Lieblingsorte an deinem Wohnort und warum? Was waren bisher deine prägendsten Erlebnisse?

Gaming-Update der Woche

GAMESCOM

Vom 20. bis 25. August wird Köln wieder zum Mekka der weltweiten Gaming-Szene: Die Gamescom 2024 zieht Fachbesucher und Spielebegeisterte aus aller Welt an. Mit dabei sind Schwergewichte wie Microsoft, Blizzard und Bandai Namco, während Nintendo und Sony in diesem Jahr fehlen. Ein Highlight der Messe ist die »Megabooth Home of XR«, in der führende VR-Studios wie Vertigo Games und nDreams ihre neuesten Virtual Reality-Erlebnisse präsentieren. Content Creators profitieren von speziellen Angeboten wie freiem Eintritt und Zugang zu Co-Working-Spaces, sofern sie eine signifikante Follower-Zahl vorweisen können – bei YouTubern sind das mindestens 300.000. Felix Falk, Geschäftsführer des deutschen Branchenverbands Games, führt den Erfolg der Gamescom auf die einzigartige Festival-Atmosphäre zurück. Inzwischen gibt es auch Ableger in Brasilien und Asien. 

Frag deine Jugendlichen: Hast du vor, die Gamescom zu besuchen? Welche Computerspiele oder Messestände würden dich besonders interessieren?

Technologie-Update der Woche

WHP GLOBAL

Die verloren geglaubte Marke Toys »R« Us erlebt dank künstlicher Intelligenz ein bemerkenswertes Comeback. Ein komplett von Sora erstellter Werbeclip zeigt, wie weit die Technologie inzwischen ist: Für die Produktion wurden keine echten Künstler, Kameraleute oder Schauspieler benötigt. Die KI gestaltete sowohl die visuellen Inhalte als auch den Soundtrack mit einer weiblichen Stimme und einem Werbesong. Die Reaktionen sind gemischt. Kritische Stimmen betonen moralische Bedenken und weisen auf kleine Ungereimtheiten wie falsch geparkte Autos hin. Diese Entwicklungen werfen große Fragen auf: Was bedeutet das für die Zukunft der kreativen Berufe und wie wird sich unser Verständnis von Authentizität und Kreativität verändern?

Frag deine Jugendlichen: Glaubst du, dass KI jemals menschliche Kreativität ersetzen kann?

Trend-Update der Woche

KEN MCGAGH / REUTERS

Tennislegende Roger Federer geht zurzeit viral mit seiner Rede am Graduation Day der amerikanischen Universität Dartmouth. In seiner Rede betont Federer, wie wichtig es sei, zu trainieren und nach dem Sieg zu jagen. Gleichzeitig müsse man bereit sein, zu akzeptieren, dass man immer wieder verliert. Und diese Verluste müsse man dringend hinter sich lassen und dürfe sich nicht von ihnen in seiner Identität prägen lassen. Klingt für uns wie ein John Mark Comer für Nichtchristen. 

Frag deine Jugendlichen: Wie gehst du damit um, wenn du verlierst?

Diese Woche in Glauben

UNSPLASH+

Früher erneuerten sich Generationen über Zeiträume von etwa 30 bis 35 Jahren. Heute geschieht dies alle zehn Jahre. Diese Beschleunigung zwingt uns, unsere Ansätze, Programme und Inhalte kontinuierlich zu überdenken und anzupassen, um für jede Generation relevant und ansprechend zu bleiben. Weil wir alle dazu neigen, auf unserem Weg des Alterns zu Traditionalisten zu werden, bleiben wir in einem System stecken, das der älter werdenden Generation (unserer Generation) dient, wenn wir nicht rechtzeitig aussteigen und den Staffelstab an die nächste Generation übergeben. Es ist daher entscheidend, rechtzeitig Veränderungen vorzunehmen und Strategien zu entwickeln, um jüngere Generationen frühzeitig in Prozesse und Leitungsstrukturen einzubinden. 

»Es gibt keinen Generationenkonflikt, sondern nur einen Haltungskonflikt.« – Thorsten Attendorn, Initiator der Studie »Wie tickt die christliche Gen Z in Deutschland?«
»Mein Ziel ist bis spätestens Ende 40 nicht mehr in der Leitung zu sein, sondern in der Begleitung. Ich werde sonst zu einem Flaschenhals, der das Wachstum der nächsten Generation und die Nachhaltigkeit der Arbeit hemmt.« – Esther Penner, Jugendleiterin

Frag deine Jugendlichen: Was denkst du, ist der beste Zeitpunkt eines Leiters, um die Leitung einer Gemeinde abzugeben? Was denkst du, ist das ideale Alter, um in die Leitung einzusteigen?

Dieser Newsletter enthält aktuelle News zu Gen Z und Gen Alpha aus dem deutschsprachigen und internationalen Raum. Einige Artikel sind eine kulturelle Anpassung des englischsprachigen »Culture Translator«, der uns von unserem US-Partner Axis Creator Team zur Verfügung gestellt wird.

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