Vier Gesprächsthemen

1. Warum Shoppingcenter für Gen Z relevant sind

Sie dienen als ästhetische Kulissen für Social-Media-Content und werden, so Kulturjournalistin Casey Lewis, zur »Content-Bühne«.

Worum es geht: Laut Business Insider gelten Shoppingcenter wieder als »cool«. Der Grund? Eine Studie des International Council of Shopping Centers zeigt, dass 60 % der Gen Z Einkaufszentren besuchen, um sich mit Freunden zu treffen. Sowohl Besuche als auch Umsätze in Malls steigen seit drei Jahren.

Warum das so ist: Für viele Jugendliche sind Einkaufszentren mehr als Orte zum Einkaufen. Claire Lee, Expertin für Konsumverhalten, ergänzt: Malls sind Testfelder, auf denen Jugendliche ihre Online-Persona im echten Leben ausprobieren.

Frag deine Jugendlichen: Ist es spannend oder Zeitverschwendung, sich mit Freunden im Einkaufszentrum zu treffen?

2. TikTok und das gescheiterte Verbot

Berichten zufolge waren am Sonntag in den USA keine Suchergebnisse zum Wort »Democrats« verfügbar.

Worum es geht: Am Samstag fiel TikTok in den USA für 12 Stunden aus. Die Plattform ist zurück, doch ihre Zukunft bleibt ungewiss. Nutzer spekulieren über Übernahmen und politische Hintergründe. Weiterhin kursieren viele Verschwörungstheorien rund um die Brände in Los Angeles. Social Media bleibt im Aufruhr.

Warum junge Erwachsene am TikTok-Chaos reifen: Auch wenn Experten wie der Generationenforscher Rüdiger Maas ihre Besorgnis über die Beeinflussbarkeit von Jugendlichen zum Ausdruck bringen, zeichnet sich im Gespräch mit einzelnen Jugendlichen ein anderes Bild. Während sie älter werden, machen sie positive und negative Erfahrungen mit Social Media. Ihnen wird klar, dass um ihre Aufmerksamkeit und um ihre Sympathien gekämpft und viel Geld mit ihnen als Social-Media-Konsumenten gemacht wird. Die einen entscheiden sich bewusst, ihren Influencern Vertrauen zu schenken, andere steigen komplett aus Social Media aus oder werden zu News Avoidern, wieder andere fangen an, selbst zu recherchieren. Befragt nach ihrer Mediennutzung, geben sich unsere Trend Scouts reflektiert.

»TikTok nervt mich, da Influencer oft Grenzen überschreiten und falsche Informationen verbreiten.« – V.
»Offiziellen Nachrichtensendern vertraue ich schon meistens, aber mit Infos von Social Media bin ich sehr vorsichtig. Wenn mich etwas interessiert, google ich selber und suche gute Quellen.« – M.
»Kein Medium berichtet neutral. Ich schaue diversifiziert Tagesschau, Welt, YouTube-Kanäle wie der von der Weltwoche oder Aktien mit Kopf. Braucht viel Zeit, aber anders geht es nicht, weil sonst meine Meinung zu sehr vom Algorithmus gelenkt wird. Seit Kurzem nutze ich auch ChatGPT, um politische Positionen, die ich nicht vertrete, mit ihren Vor- und Nachteilen durchdiskutieren.« – S.
Frag deine Jugendlichen: Hast du schon mal einen Post gesehen, der einfach nicht stimmen konnte? Wie hast du reagiert?

Haste mal ne Mark?

Unser Ziel ist es, wertvolle Ressourcen für Jugendleiter bereitzustellen – und zwar für alle, die sie brauchen. Doch das schaffen wir nur gemeinsam mit deiner Unterstützung. Mit Dauerauftrag oder Einmalspende hilfst du uns, wertvolle Ressourcen für Familien und Jugendarbeit zu ermöglichen.

Jetzt Wunschbetrag spenden

3. Online-Altersverifikation: Ein Schritt in die richtige Richtung?

Viele Kinder stolpern unbeabsichtigt in problematische Inhalte. Foto: cnil.fr

Worum es geht: Der US Supreme Court unterstützt voraussichtlich Gesetze, die Online-Plattformen verpflichten, das Alter der Nutzer zu überprüfen, bevor sie Zugang zu pornografischen Inhalten erhalten. Doch die Regelung hat Lücken: Plattformen wie Reddit oder X, die ebenfalls pornografisches Material enthalten, sind davon oft nicht betroffen.

Warum es wichtig ist: Eine Wall Street Journal-Untersuchung zeigt, wie Algorithmen – beispielsweise bei Instagram – bereits 13-Jährige mit suggestivem Content konfrontieren und innerhalb von Minuten zu expliziten Inhalten führen. Das Ziel? Mehr Engagement, oft auf Kosten der Sicherheit.

Was Eltern wissen sollten: Das Internet ist ein Schlachtfeld, auf dem Gefahren als Unterhaltung oder Neugier getarnt auftreten. Offene Gespräche ohne Angst oder Scham können helfen, Vertrauen aufzubauen und Jugendlichen Orientierung zu bieten.

Biblischer Impuls: Epheser 5,11 fordert uns auf, »die dunklen Werke aufzudecken«. Eltern können ihren Kindern helfen, die zerstörerischen Einflüsse digitaler Versuchungen zu verstehen und Gottes gutes Design für Intimität wertzuschätzen. Für praktische Tipps, wie du solche Gespräche mit Jugendlichen führen kannst, empfehlen wir dieses Whitepaper von Gabriel Kiessling und diese neue Sammlung zu Sex, Gender und Beziehungen oder dieses Buch.

Frag deine Jugendlichen:
• Hast du schon einmal etwas online gesehen, das dich unwohl fühlen ließ?
• Lenken dich Social-Media-Algorithmen manchmal in unerwünschte Richtungen
• Glaubst du, dass Altersbeschränkungen im Internet einen Unterschied machen?

4. Zerreißprobe Gemeinde: Warum Pastoren und Jugendleiter Unterstützung brauchen

»Es ist fast so, als wäre man auf einer Insel und müsste all diesen Menschen helfen. Und man denkt sich: ›Wo sind die anderen Leiter, die eigentlich hier sein sollten, um mir zu helfen?‹ Aber niemand ist da.« – Stimme eines Jugendleiters im neuen Fuller Report

Worum es geht: Eine neue Studie des Fuller Youth Institute beleuchtet die alarmierenden Herausforderungen, mit denen Jugendleiter konfrontiert sind. Besonders betroffen sind hauptamtlich beschäftigte Jugendleiter, die zwischen 6 und 10 Jahren im Dienst sind, sowie junge Leiter zwischen 25 und 34 Jahren. 

Warum Gemeinden hinschauen sollten: Von Überarbeitung und mangelnder Wertschätzung bis hin zu immer mehr Verantwortung — Burnout ist in der Jugendarbeit kein Fremdwort. Die Hauptgründe? Überlastung, mangelnde Unterstützung und die oft kaum spürbare Wirkung ihrer Arbeit. Gesunde Jugendleiter sind entscheidend für eine nachhaltige Jugendarbeit in der Gemeinde. Ihre Beziehung zu den Jugendlichen und ihren Familien stärkt nicht nur den Glauben, sondern schafft auch Vertrauen. Doch die Realität zeigt, dass viele Leiter sich isoliert und ausgebrannt fühlen. Das Dilemma: Der Jugendleiter wünscht sich, dass der Pastor sich um ihn kümmert, und der Pastor hofft auf Unterstützung durch den Jugendleiter. Das Ergebnis? Beide brennen aus, und die Gemeinde fragt sich, warum. Das eigentliche Problem ist, es fehlt an echter Gemeinschaft in der Gemeinde. Statt sich gegenseitig zu unterstützen, bleibt jeder mit seiner Last allein. Aber die Lösung liegt nicht darin, die Schuld auf andere abzuwälzen. Die Verantwortung, Gemeinschaft zu schaffen und sich gegenseitig zu tragen, müssen alle gleichzeitig übernehmen. Nur so kann ein gesundes Miteinander entstehen. Die Forschung zeigt auch, dass genau das hilft. Es braucht vor allem eine wertschätzende und unterstützende Gemeinschaft. Jugendleiter müssen spüren, dass ihre Gesundheit Vorrang vor kurzfristigem Erfolg hat. Pastoren auch. Von stärkenden Beziehungen über Hobbys bis hin zu geistlichen Gewohnheiten — es gibt Strategien, die Burnout vorbeugen.  

»Das Wichtigste für mich ist, mit Gott zu reden und ihm alles hinzulegen. Manchmal schreie ich ihn einfach an, sage ihm, wie ich mich fühle, und überlasse ihm die Last.« — Stimme eines Jugendleiters aus dem Fuller Report
Frag deine Jugendlichen: Wie wäre der perfekte Jugendleiter für dich?

Jetzt kostenlos weiterlesen

Wir geben dir Know-how und Werkzeuge, um die nächste Generation im Glauben zu begleiten.

Du hast bereits einen Account?