Hattest du schon mal eine Woche, in der einfach gar nichts klappen will, und dann passiert etwas ganz Banales – ein langsamer Autofahrer vor dir oder ein verschütteter Kaffee – und plötzlich ist das Maß voll? Dann weißt du genau, wie es sich anfühlt, »crash out« zu sein.

Bei den schnellen Stimmungsschwankungen, die viele Jugendliche erleben, wundert es kaum, dass dieser Slang so gut ankommt. »Crash out« gibt ihnen Worte, um den inneren Druck zu beschreiben, der sich aufstaut, bis er überkocht – und hilft ihnen, dieselben Gefühle auch bei ihren Freunden zu erkennen und anzusprechen.

Gemeinsam für die nächste Generation,
Andy, Esther und Priscilla vom MrJugendarbeit-Team

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Acht Gesprächsthemen

1. Der schwerere Weg

Konvertiten kritisieren die »Feminisierung« protestantischer Kirchen als treibenden Faktor für ihren Wechsel.

Worum es geht: Immer mehr junge Männer in den USA fühlen sich zur orthodoxen Kirche hingezogen. Laut einem Bericht in The Telegraph entdecken viele diese Glaubensrichtung über Online-Inhalte.

Warum diese Entwicklung? Die Orthodoxie fasziniert durch ihre klare Ordnung, ihre historischen Tiefen und Rituale, die nicht nur Geist, sondern auch Körper fordern. Die orthodoxe Tradition fordert von ihren Gläubigen Selbstverleugnung – insbesondere durch ausgedehnte Fastenzeiten. Pater Truebenbach, ein orthodoxer Priester und YouTuber, sieht in dieser Strenge einen besonderen Reiz. Im Interview mit The Telegraph beschreibt er: »Viele Männer haben erkannt, dass Selbstverleugnung mit echten Ergebnissen Frieden und Freude ins Herz bringt wie nichts anderes.«

Frag deine Jugendlichen: Sollte das Christentum körperliche Ausdauer verlangen? Oder würde ein Fitnessclub in deiner Kirche reichen?

2. Squid Game Staffel 2

In der zweiten Staffel, die bereits große Popularität genießt, will Seong Gi-hun Rache an den Machern der Spiele nehmen.

Worum es geht: Die erfolgreiche koreanische Serie Squid Game kehrt mit einer zweiten Staffel zurück.

Warum es immer noch beliebt ist: Die erste Staffel überzeugte mit einem einzigartigen Konzept, überlebensgroßen Charakteren und brutaler Gewalt. Wie in Staffel 1 gibt es eine bunte Mischung aus Charakteren – einige sympathisch, andere abstoßend. Besonders auffällig ist Hyun-ju, ein neuer transgeschlechtlicher Charakter, der eine zentrale Rolle in der Handlung spielt. Die Serie thematisiert erneut Ausbeutung, Schulden, Klassenschranken und die dunkle Seite dessen, was wir als Unterhaltung konsumieren. Im deutschsprachigen Raum sind bereits viele Memes zur zweiten Staffel auf Social Media im Umlauf.

Frag deine Jugendlichen: Was kommt dir als Erstes in den Sinn, wenn du an Squid Game denkst?

3. Feed the Beast

Beast Games bringt das zentrale Konzept von Squid Game in die reale Welt: Geld durch Spiele, Zufall und Loyalität gewinnen.

Worum es geht: Beast Games, eine Gameshow, in der 1.000 Menschen um 5 Millionen Dollar kämpfen, ist jetzt auf Amazon Prime verfügbar.

Wie es ist: Die Show, die in der Weihnachtswoche Premiere feierte, ist Amazons meistgesehene Serie in den USA und anderen Ländern. YouTuber MrBeast (Jimmy Donaldson) glaubt, dass jeder Mensch einen Preis hat, zu dem er andere verraten würde – und er genießt es, diesen Preis herauszufinden. Spieler werden durch Bestechungen, Sabotage und psychologische Manipulation gegeneinander ausgespielt. Kritiker finden das Konzept der Show oft »ausbeuterisch«.

In Episode 4 wird die Spannung auf die Spitze getrieben: Ein Helikopter schwebt über dem Ozean, Navy SEALs blicken aus der Kabine, während MrBeast verkündet, dass diese Elitekämpfer in einem Versteckspiel zehn Menschen jagen werden, die um eine Insel konkurrieren. Die Teilnehmer haben kaum Zeit, das zu verarbeiten, bevor sie aufgefordert werden, zu rennen. Sie tauschen ihre Zeit, ihre Selbstbestimmung und manchmal ihre Würde gegen geringe Gewinnchancen ein. Jeder glaubt, den besten Grund zu haben, das Preisgeld zu verdienen – doch am Ende kann es nur einen Gewinner geben.

Biblischer Bezug: Timotheus 6,10 wird oft falsch zitiert: »Geld ist die Wurzel allen Übels.« Tatsächlich heißt es: »Die Liebe zum Geld ist eine Wurzel allen möglichen Übels.« Während Beast Games für einige unterhaltsam sein mag, verstärkt die Show die Illusion, dass Wohlstand Sicherheit bedeutet und jede Anstrengung rechtfertigt. Wo wir letztlich nach Sicherheit suchen, bestimmt die Richtung unseres Lebens. Deshalb ermutigt uns Hebräer 13,5, unser Leben frei von der Liebe zum Geld zu halten – als Ausdruck unseres Glaubens.

Frag deine Jugendlichen:
Schaust du gerne Shows, in denen Menschen um Geld kämpfen? Warum (nicht)? War es eine gute Idee von MrBeast, mit Amazon für Beast Games zusammenzuarbeiten? Warum reagieren Menschen so emotional, wenn es um Geldpreise geht?

4. Cash-Kids und Kontakte

Schäli hat keine Berührungsängste und traute sich bereits mit 12 Jahren, einen Milliardär anzusprechen, den er aufgrund seiner Recherchen für eine Schülerzeitung erkannte.

Worum es geht: Der 18-jährige Gymnasiast Richard Schäli organisierte diesen Monat mit dem Camp Corvatsch eine exklusive Konferenz für junge Unternehmer zwischen 17 und 23 Jahren. Dabei bringt er sie mit Milliardäre und Führungskräfte aus aller Welt, z.B. aus dem Silicon Valley, zusammen. Zudem verkauft er Finanztipps und betreibt einen Verein für die Finanzbildung seiner Generation.

Warum der Schüler sein Wissen teilt: Für den jungen Mann ist das Netzwerk entscheidend: »Wer die richtigen Kontakte besitzt, kommt im Leben viel schneller ans Ziel.« Gleichzeitig mit der Förderung von anderen Jungunternehmern hat Schäli, der mit Investitionen an der Börse bereits Millionär geworden ist, auch die breite Masse von Gen Z im Blick und publiziert kurze und knackige Finanztipps auf der Schweizer Website Moneyhaxx. So möchte er allen helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen und trägt zu einer soliden Finanzbildung seiner Generation bei.

Frag deine Jugendlichen: Was denkst du, braucht es, um mit Geld erfolgreich zu sein? Wer ist beim Thema Geld dein Vorbild?

5. Heroes Never Die

Heldenshooter sind Multiplayer-Spiele, in denen Spieler einen Charakter mit einzigartigen Fähigkeiten wählen.

Worum es geht: Der Heldenshooter Marvel Rivals hat seit seiner Veröffentlichung auf PC, PS5 und Xbox Series X/S an Popularität gewonnen.

Warum er beliebt ist: Ob als Spider-Man durch die Lüfte schwingen, als Storm Gegner mit Blitzen treffen oder als Hulk zuschlagen – Marvels Figuren passen perfekt in dieses Genre. Dank der Bekanntheit der Marke und prominenter Streamer wie TimTheTatman, xQc oder Papaplatte hat das kostenlose Spiel bereits über 20 Millionen Spieler angezogen. Die cartoonhafte Gewalt bleibt blutlos, während die comicgetreuen Charakterdesigns – inklusive übertriebener Proportionen – für Diskussionen sorgen.

Frag deine Jugendlichen: Welcher Superheld würde in einem Spiel am meisten Spaß machen?

6. Flammen und Fehlinformationen

Familien aus verschiedenen Einkommensschichten haben ihre Häuser verloren, und viele nutzen Plattformen wie GoFundMe, um Unterstützung zu sammeln.

Worum es geht: Die Waldbrände in Los Angeles sorgen für Zerstörung, während Jugendliche auf Social Media Informationen und Hilfsaufrufe teilen.

Was es zeigt: Das Vertrauen in traditionelle Medien ist auf einem Tiefpunkt. Das macht es schwer, verlässliche Informationen zu erhalten. Leider verbreiten sich auch unbestätigte Behauptungen, etwa dass die Brände angeblich Beweise gegen Sean »Diddy« Combs vernichten sollen.

Frag deine Jugendlichen: Wie können wir den Betroffenen von Naturkatastrophen effektiv helfen?

7. TikTok-Flüchtlinge

Worum es geht: TikTok könnte ab diesem Sonntag, dem 19. Januar, aus den US-App-Stores verschwinden.

Warum es spannend bleibt: Berichten zufolge plant ByteDance, TikTok zu schließen, es sei denn, der Oberste Gerichtshof greift ein. Alternativ wird eine Übernahme durch Elon Musk oder andere potenzielle Käufer diskutiert. Viele Nutzer flüchten bereits zu Alternativen wie der chinesischen App RedNote, die an eine Mischung aus Pinterest und Instagram erinnert. Die Stärke von TikTok liegt in seinem Algorithmus – eine Technologie, die ByteDance nicht verkaufen will. Sollte TikTok übernommen werden, müsste ein neuer Algorithmus entwickelt werden.

Biblischer Bezug: In Galater 2,21 und Römer 12,2 erinnert uns Paulus daran, dass äußere Einschränkungen keine innere Transformation bewirken. Diese Wahrheit gilt für die Erziehung der nächsten Generation ebenso wie für den Umgang mit Social Media.

Frag deine Jugendlichen: Warum wechseln so viele zu RedNote? Wie könnte ein Algorithmus aussehen, der Menschen beim Aufblühen hilft? Bist du das Thema TikTok-Bann schon leid?

8. Wird dein nächster Social-Media-Kontakt eine KI sein?

Worum es geht: Meta plant, Facebook und Instagram mit KI-generierten Charakteren zu bevölkern, die wie echte Nutzerprofile wirken. Parallel dazu stellt der Konzern Faktenchecks ein und beendet sein Diversity, Equity and Inclusion (DEI)-Programm. Dies wird mit den veränderten rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen begründet.

Warum es Kritik hagelt: ​​Meta experimentiert seit 2023 mit einem KI-Studio, in dem Nutzer virtuelle Bots erstellen können. Vor allem Influencer könnten davon profitieren, indem digitale Versionen ihrer selbst automatisiert mit ihren Followern interagieren. Kritiker wie Becky Owen, ehemalige Leiterin des Creator Innovation Teams bei Meta, warnen jedoch vor grundsätzlichen Problemen: Den Bots fehle es an Emotionen und Empathie, was sie anfällig für die Verbreitung von Fehlinformationen mache. Dies könnte das Vertrauen der Nutzer in soziale Medien weiter untergraben. Trotz der Vorbehalte zeigen erste Daten, dass Menschen mit solchen KI-Charakteren interagieren werden. Sie könnten die Nutzerbindung stärken und neue Geschäftsmodelle wie Social Selling ermöglichen. Für viele mag das Konzept befremdlich klingen, doch die Entwicklung in diese Richtung scheint unausweichlich. Die Beendigung des Diversity, Equity and Inclusion (DEI)-Programms verstärkt die Kontroversen. Der Diversitätsbegriff sei, so eine interne Mitteilung, zunehmend umstritten, da er von einigen als Bevorzugung bestimmter Gruppen wahrgenommen werde. »Anstelle von Programmen für Gleichberechtigung und Inklusion«, schrieb Gale, plane Meta, Programme zu entwickeln, »die darauf abzielen, faire und konsistente Praktiken anzuwenden, die Vorurteile für alle abbauen, unabhängig von ihrem Hintergrund.«

Frag deine Jugendlichen: Was hältst du von KI-Charakteren auf Social Media?
Da machen diese Leute nicht mehr mit und starten eine neue Social-Media-Plattform.

🎶 Song der Woche: Tweaker

LiAngelo Ball, auch bekannt als G3, G3 Jello oder Ball Brothers, ist das mittlere Kind der Ball-Familie – einer Familie, die als Basketball-Adel gilt. Im Gegensatz zu seinen Brüdern hat LiAngelo nie in der NBA gespielt, sondern scheint seine Nische in der Musik gefunden zu haben. Mit drei Millionen YouTube-Views in drei Tagen ging »Tweaker« letzte Woche viral, wurde auf TikTok geteilt, erreichte die Billboard Hot 100 und brachte G3 sogar einen Plattenvertrag ein. Der energiegeladene Song vereint Afrobeat mit Southern-Rap und erinnert Fans an den Rap der 2000er Jahre. Inhaltlich oszilliert der Text zwischen Resilienz, Geld und Loyalität, gewürzt mit einer Hommage an Vater LaVar Ball und einigen Anspielungen auf Gott. Für den Text hier klicken.

🎁 Goodies der Woche – für dich zusammengestellt

Gruppenstunde der Woche
🧈 Butter-Challenge – Kurze Andacht mit Experiment (MRJ)

Bevor du an dein Limit kommst
🔥 6 Tipps, die davor bewahren können, auszubrennen (MRJ)

Stärke deine wichtigsten Beziehungen
📘 Das beziehungsweise Journal (Fontis)

Spiel der Woche
🤺 Pappteller-Spiel (MRJ)

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