Themen diese Woche

1. Planlos in die Wahl

Zudem gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede: Während junge Männer häufiger rechte Parteien wählen, tendieren junge Frauen eher nach links.

Worum es geht: Unter den 2,3 Mio Erstwählern an der Bundestagswahl ist die Verunsicherung groß. Während die U18-Probewahl – organisiert im schulischen Umfeld – linke Parteien bevorzugt, zeigt sich bei den 18- bis 26-Jährigen ein anderes Bild: Hier liegt die AfD in Umfragen vorn, während CDU/CSU und SPD an Zustimmung verlieren.

Warum junge Wähler es schwer haben: Zum einen beeinflußt die Unzufriedenheit mit der Ampel-Koalition die Wahlentscheidung der jungen Generation. Viele wählen zudem aus Überzeugung heraus (Schwarz-Weiß-Denken), oft ohne taktisches Kalkül, wodurch kleinere Parteien profitieren. Parteien wie Die Linke und die AfD, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Positionen zu drängenden Themen wie Wirtschaft, Krieg und sozialer Gerechtigkeit gezielt auf Social Media aufzubereiten, gewinnen. Dort ist ihre Aufmerksamkeit Gold und mitunter Falschmeldungen wert. Von den großen Parteien mit komplizierten, technisch anmutenden Parteiprogrammen fühlen sich junge Menschen eher »vergessen«.

Frag deine Jugendlichen: Wen würdest du wählen und warum?
🙏
Viele Christen und christliche Organisationen rufen zum Gebet für die Wahl auf. Zum Beispiel die Evangelische Allianz Deutschland. In Zeiten der Polarisierung, Spaltung und politischer Unsicherheit wird Gebet und Einheit unter Christen zu einem drängenden Thema.

2. Schlaflos in Deutschland

Obwohl Gen Z in Gesundheitsfragen so aufgeklärt ist wie keine Generation zuvor, scheint die Tablette oft der bequemere Weg zu sein – statt grundlegende Schlafhygiene zu verbessern.

Worum es geht: Laut einer aktuellen Pronova BKK-Studie nehmen fast 60 Prozent der 18- bis 29-Jährigen Schlafmittel – häufiger als jede andere Altersgruppe.

Warum es bedenklich ist: Dass keine andere Altersgruppe so häufig zu Schlafmitteln greift, führen Experten auf eine geringere Hemmschwelle gegenüber Medikamenten zurück. Doch während pflanzliche Präparate wie Baldrian oder Melisse als relativ unproblematisch gelten, hat das beliebte Schlafhormon Melatonin oft Nebenwirkungen: Konzentrationsstörungen am Morgen sind keine Seltenheit. Noch kritischer sind Benzodiazepine wie Valium, die bereits nach wenigen Wochen ein Abhängigkeitspotenzial entwickeln. Kein Smartphone, kein Bildschirm, keine Medikamente – so lauten eigentlich die goldenen Regeln für besseren Schlaf. Doch genau diese Routinen sind schwerer umzusetzen als der schnelle Griff zur Pille.

Frag deine Jugendlichen: Was machst du, um gut einzuschlafen?

3. Xennials: So ticken die Eltern deiner Jugendlichen

Sie haben wahrscheinlich am meisten Apps auf dem Handy und nutzen digitale Technologien bevorzugt zur Effizienzsteigerung statt für Entertainment oder Social Media.

Worum es geht: Die zwischen 1977 und 1983 Geborenen, oft als »Xennials« oder »Zillenials« bezeichnet, gelten als »die vergessene Mikrogeneration«. Heute sind sie zwischen 41 und 48 Jahre alt – und mit hoher Wahrscheinlichkeit die Eltern der Teens in deiner Gemeinde.

Was diese Generation auszeichnet: Xennials wuchsen analog auf und erlebten die Digitalisierung erst als Erwachsene. Sie haben ein hohes IT-Verständnis, da sie Technologien aktiv miterlebt und teilweise sogar Programmieren gelernt haben. Sie bewahren traditionelle Werte in der Arbeitswelt, akzeptieren Hierarchien und sehen 40-Stunden-Wochen als normal.

👪
Und als Eltern so?
1. Sie legen großen Wert auf ihre Kinder, da sie selbst das Gefühl haben, in der eigenen Kindheit zu wenig Aufmerksamkeit bekommen zu haben.
2. Manche neigen dazu, ihre Kinder überzubehüten. (Na, hast du auch direkt eine Helikoptermama vor Augen? 😉)
3. Sie wollen ihren Kindern möglichst viele Chancen bieten, z. B. durch Hobbys, Reisen und Bildung.

Laut Christian Post könnten sie die letzte Hoffnung für den Evangelikalismus sein – als Brücke zwischen traditionellen Werten und einer neuen Generation von Gläubigen.

Frag die Eltern deiner Jugendlichen: Was ist dir am wichtigsten in der Beziehung mit deinem Kind?

4. Gedankenlos durch KI?

Statt aktiv Probleme zu lösen, übernehmen viele nur noch eine überwachende Rolle, indem sie KI-Ergebnisse auf Plausibilität prüfen, aber nicht mehr selbst kreativ denken.

Worum es geht: Eine Studie von Microsoft und der Carnegie Mellon University zeigt: Regelmäßige Nutzung von generativer KI (GenAI) verändert unser kritisches Denken – oft nicht zum Besseren. Viele Nutzer prüfen KI-Antworten nur noch, anstatt eigene Lösungen zu entwickeln.

Warum das problematisch ist: Die Forscher sprechen von einer »Ironie der Automatisierung«: Je mehr KI uns entlastet, desto stärker verkümmert unser geistiger Muskel. Besonders betroffen sind junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren, die KI am häufigsten nutzen, in Tests zum kritischen Denken aber am schlechtesten abschneiden.

Die Studie zeigt aber auch eine positive Seite: Kritisch denkende Menschen hinterfragen KI-generierte Inhalte häufiger und behalten so ihre Fähigkeit zum eigenständigen Denken. Bildung und gezielte Trainings helfen, das eigene Urteilsvermögen zu schärfen und KI sinnvoll einzusetzen, ohne ihr blind zu vertrauen.

Frag deine Jugendlichen: Welche KI-Antworten überprüfst du – und welche übernimmst du ungeprüft?
Storytime mit Andy:
»Diese Woche erzählten mir meine Töchter von einem neuen »Trick« an Schulen: Tests abfotografieren, an ChatGPT schicken, KI-generierte Antworten einfüllen. Das Erfolgsrezept spricht sich herum – und selbst an Schulen, die Handys einsammeln, haben viele Schüler ein Zweitgerät dabei, das sie nicht abgeben. Doch was passiert mit Schülern, die das eigene Denken KI überlassen?

Ich nutze selbst ChatGPT und Claude, etwa für Code-Verbesserungen bei MrJugendarbeit (etwa für dieses Oster-Special), und lasse meine Kinder dabei zusehen. Mir ist wichtig, dass sie nicht nur KI bedienen, sondern auch die Denkmodelle dahinter verstehen – ein Konzept, das Charlie Munger in Poor Charlies Almanach beschreibt. Denn es gibt keine Shortcuts: Wer langfristig kluge Entscheidungen treffen will, muss die grundlegenden Prinzipien verstehen.«

5. Wer ist Amerikas neuer Captain?

Inhaltlich bleibt Marvel seinem bewährten Stil treu: Intensive Action, Kämpfe und Schusswechsel prägen den Film. Zusätzlich enthält er eine Szene, die Suizid thematisiert, sowie eine hohe Dichte an Schimpfwörtern.

Worum es geht: Der neue Film Captain America: Brave New World stellt eine zentrale Frage: Können Menschen, die für mächtige Institutionen arbeiten, wirklich die »Guten« sein?

Was Eltern und Jugendleiter wissen sollten: Wie bereits die Disney+ Serie The Falcon and the Winter Soldier hinterfragt auch dieser Film, wer wirklich schuldig oder unschuldig ist. Anthony Mackie tritt endgültig das Erbe von Captain America an – nicht mehr als Falcon, sondern mit Wakanda-Flügeln und einer neuen Verantwortung. Der Film übertrifft bisher die finanziellen Erwartungen, erhält jedoch überwiegend durchschnittliche Kritiken.

Frag deine Jugendlichen: Bevorzugst du Helden, die klar gut oder böse sind – oder solche mit moralischen Grauzonen? Warum?

6. alles klein: warum gen z auf großbuchstaben verzichtet

Worum es geht: Viele Jugendliche verzichten bewusst auf Großbuchstaben und bevorzugen durchgängige Kleinschreibung in ihren WhatsApp- und Instagram-Nachrichten.

Warum das wichtig ist: Kleinschreibung wirkt für viele junge Menschen informeller, entspannter und gesprächiger. Obwohl die meisten Smartphones standardmäßig Großbuchstaben am Satzanfang aktivieren, schalten viele Teenager diese Funktion gezielt aus – oft, um nicht zu förmlich zu wirken.

Die Gen Z-Künstlerin Olivia Rodrigo unterstützt diesen Trend mit kleingeschriebenen Songtiteln wie drivers license, während andere wie Billie Eilish mit komplett großgeschriebenen Titeln (BIRDS OF A FEATHER) experimentieren. Auf TikTok wird die Entscheidung, wieder standardmäßig zu schreiben, mit »Erwachsenwerden« gleichgesetzt.

Wie ist es in anderen Bereichen? In beruflichen oder akademischen Kontexten greifen viele Jugendliche weiterhin zur gewohnten Groß- und Kleinschreibung. Die bewusste Wahl zwischen beiden Formen zeigt, dass sie Sprache nicht einfach übernehmen, sondern gezielt anpassen – je nach Medium, Publikum und gewünschtem Tonfall.

Frag deine Jugendlichen: Wann nutzt du Kleinschreibung – und wann erscheint dir Groß- und Kleinschreibung passender?
Storytime mit Priscilla:
»Jedes Mal, wenn ich nach meinem Sohn an den Computer gehe, ist die Feststelltaste aktiviert – alles in Großbuchstaben. Während Gen Z auf Kleinschreibung setzt, scheint sich bei Generation Alpha der Trend ins Gegenteil zu verkehren. Ein untrügliches Zeichen: Er gehört nicht zu Gen Z, sondern zur nächsten Generation.😉«

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