Kennst du das; Der/die Jugendliche den/die du schon über ein Jahr kennst, kommt in die 9. Klasse und ist plötzlich eine ganz andere Person? Oder gibt es vielleicht Eltern, die dich fragen, wie sie mit ihrem Kind umgehen sollen, wenn es zu Hause nur noch die Türen knallt? Hier sind 10 Dinge, die du vielleicht noch nicht wusstest, und die dir in solchen und ähnlichen Situationen weiterhelfen können:

Hier sind 10 Dinge, die du vielleicht noch nicht über die Gehirnentwicklung von Jugendlichen wusstest.

1. Bereit für das nächste Level?

Pubertät und Adoleszenz — die Zeit ungefähr von 12 bis 24 Jahre, in der das Gehirn den Menschen darauf vorbereitet, sein Zuhause zu verlassen. Historisch betrachtet war diese Abnabelung der Jugendlichen von den Eltern und die Partnersuche außerhalb der Familie besonders wichtig, um die Lebensgrundlage der Gemeinschaft zu erhalten.

Pubertät und Adoleszenz — findet im Alter von 12 bis 24 Jahren statt.

2. Zuhause wird es unbequem

Für die meisten jungen Menschen sind die ersten 12 Jahre ihres Lebens sehr schön – es wurde sich stets um ihre Bedürfnisse gekümmert. Während der Pubertät jedoch, beginnen junge Menschen immer mehr Makel an ihrem Zuhause / ihrem Ort / ihrer Kirche / ihrer Situation zu entdecken. Das passiert, weil ihr Gehirn sie darauf vorbereitet, nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten — denn wenn die Jugendlichen weiterhin alles toll fänden, würden sie ihr Zuhause nie verlassen.

In der Pubertät bereitet das Gehirn junge Menschen darauf vor, nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten. Daher wird es Zuhause unbequem.

3. Alles hinterfragen

Es ist vollkommen normal, dass junge Menschen in der Pubertät alles um sie herum hinterfragen. Das bietet ihnen Anlass zur Abgrenzung und bringt sie dazu, offen für Neues zu sein und etwas anderes, eigenes zu erschaffen. Das brauchen wir Menschen für unsere Weiterentwicklung und Innovation – und um herauszufinden, wozu wir berufen sind.

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Wir werden diese Generation nie aktivieren, wenn wir ihre drängendsten Fragen nicht verstehen und diese mit ihnen gemeinsam beantworten. Unter den Fragen, die jedem Teenager zu jeder Zeit durch den Kopf gehen, stehen diese Fragen um Identität, Zugehörigkeit und Selbstwirksamkeit oft ganz oben.

4. Auf ins Abenteuer

Früher brauchte es viel mehr Mut und Beharrlichkeit, das elterliche Zuhause zu verlassen, weil die »Außenwelt« nicht immer sicher war. Daher haben Jugendlichen auch heute noch einen gesteigerten Drang nach Aktivitäten, die sie herausfordern oder die Eintönigkeit ihres gewohnten Lebens unterbrechen und gehen dabei mehr Risiken ein. Sowohl das Leben des Einzelnen als auch unsere Gesellschaft als Ganzes sind abhängig von dieser jugendlichen Risikobereitschaft. Durch diese Bereitschaft, hinauszugehen und Risiken in Kauf zu nehmen, wurden schon Riesen besiegt und Schlachten gewonnen

Jugendliche haben einen gesteigerten Drang nach Aktivitäten, die sie herausfordern oder die Eintönigkeit ihres gewohnten Lebens unterbrechen und gehen dabei mehr Risiken ein.

5. Kreativ werden

Jugendliche haben einen ausgeprägten kreativen Erkundungsdrang, der den Anschein erwecken kann, als würden Jugendliche den Status Quo infrage stellen oder gar eine Identitätskrise haben, man kann es aber auch einfach als den Gewinn einer neuen Sichtweise auf die Welt und einer Verbesserung ihrer Problemlösungskompetenz sehen. Hierbei sind klare Grenzen jedoch unerlässlich, selbst wenn sie nur dazu dienen, dass die Jugendlichen etwas haben, gegen das sie sich auflehnen zu können.

Klare Grenzen unerlässlich, selbst wenn sie nur dazu dienen, dass die Jugendlichen etwas haben, gegen das sie sich auflehnen zu können.

6. Anschluss suchen

Für Jugendliche ist es ebenfalls vollkommen normal, Anschluss zu anderen ihrer Altersgruppe zu suchen. Das Gehirn ist darauf gepolt, Gleichgesinnte ausfindig zu machen. Das kann für Eltern und Verantwortliche besonders schwer sein, aber es kann auch eine großartige Möglichkeit für Evangelisation bieten. Diese Gruppenmentalität entwickelt sich vor allem dann, wenn Pubertierende erforschen, wer sie sind und wofür sie einstehen wollen. Verbundenheit und Zusammenhalt sind während der Pubertät wichtiger als in der Kindheit oder im Erwachsenenalter. Das Gehirn sucht ständig danach — es ist geradezu darauf programmiert, eher den Rat von Freunden zu suchen als den der Eltern.

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7. Neuer Fokus

Während der Pubertät kappt das Gehirn ungenutzte Verbindungen und stärkt die Teile, die oft genutzt werden. Deswegen kann es passieren, dass Jugendliche sich nicht mehr an alle Dinosaurierarten erinnern, die sie damals mit vier Jahren gelernt haben, aber gleichzeitig sehr gut im Eishockey werden, wenn sie regelmäßig trainieren. Das führt dazu, dass junge Menschen sich mehr auf ihre Hobbys und Interessen fokussieren (was wie eine regelrechte Besessenheit wirken kann). Dieser neue Fokus hilft ihnen dabei, ihre Identität zu entwickeln.

Während der Pubertät kappt das Gehirn ungenutzte Verbindungen und stärkt die Teile, die oft genutzt werden. Dieser neue Fokus hilft ihnen dabei, ihre Identität zu entwickeln.

8. Riskante Entscheidungen

Der Teil des Gehirns, der für die Entscheidungsfindung zuständig ist (der präfrontale Kortex), ist noch nicht voll entwickelt, daher verlassen sich Jugendliche auf ihre Amygdala, wenn sie Entscheidungen treffen oder Lösungen finden müssen. Die Amygdala wird oft mit Gefühlen und impulsivem, instinktivem Handeln in Verbindung gebracht. Deswegen können einige Entscheidungen von Jugendlichen besonders riskant sein.

Jugendliche verlassen sich auf ihre Amygdala, wenn sie Entscheidungen treffen oder Lösungen finden müssen. Die Amygdala wird oft mit Gefühlen und impulsivem, instinktivem Handeln in Verbindung gebracht.

9. So viele Gefühle

Die Emotionen werden oft stärker empfunden als zuvor, und auch teilweise auf andere projiziert, selbst wenn das Gegenüber einen neutralen Ausdruck hat. Einige Studien haben gezeigt, dass das jugendliche Gehirn Gesichtsausdrücke bei einer Videokonferenz oder in einem Video besser lesen und deuten kann, als bei einer direkten Interaktion.

10. Unsicherheiten

Die Fähigkeit, die eigene Persönlichkeit zu reflektieren, entwickelt sich erst während der Pubertät. Das führt häufig zu Unsicherheiten, die in der Kindheit noch nicht da waren. Jugendliche brauchen daher Lob und Ermutigung sowohl dafür, wer sie sind, als auch für die Person, zu der sie werden, damit sie sich akzeptiert fühlen.

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Was heißt das für uns Erwachsene?

Zunächst ist Mentoring ein richtig guter Anfang. Das kann durch Gleichaltrige oder generationsübergreifend geschehen. Jedenfalls bietet Mentoring viel Raum zum Reflektieren, Fragen stellen und gemeinsamen Dazulernen.

Oder wie wäre es damit, die den Heranwachsenden gezielt Problemlösungskompetenzen von Heranwachsenden gezielt zu fördern, indem wir die Entwicklung ihrer Amygdala und die Fähigkeiten ihres Gehirns dazu nutzen, auf kreative Weise an eine Herausforderung anzugehen?

Dieser Artikel wurde von Jenny Cavendish verfasst und zuerst von Youthscape veröffentlicht. Deutsche Version von Mareike Siebeneich.

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