Radikale Annahme vs. Radikale Heiligkeit

Franzi: Jeder von uns trägt verschiedene Ketten in seinem Leben. Vielleicht ist LGBTQ eine deiner Ketten, vielleicht etwas ganz anderes. Vielleicht kämpfst du mit Lügen. Vielleicht kämpfst du mit Pornografie. Was auch immer das Problem ist. Mit diesen Ketten kommen wir zuerst zu Jesus. Ketten, die uns unfrei machen, die uns daran hindern, in unsere Berufung hineinzukommen, in unsere Bestimmung, Gott von ganzem Herzen zu lieben und den Nächsten wie uns selbst. 

In Bezug auf LGBTQ erleben wir bei Christen zwei Extreme, wie wir damit umgehen. 

  1. In einem Extrem verhalten wir uns wie die Pharisäer mit der Ehebrecherin, die nach den Steinen greifen und sagen: Es ist Sünde, dass du dich homosexuell fühlst. Es ist Sünde, dass du dich im falschen Körper fühlst. Auch wenn da vielleicht einiges an Wahrheit drinsteckt und du einiges theologisch herleiten kannst, hilft es in der Begegnung mit der Person nicht weiter. Egal, wie viele dieser »Steine« du auf die Person wirfst, die Ketten lösen sich nicht. Die Person wird nicht frei.
  2. Im anderen Extrem gehen wir auf die Person zu und sagen: Es ist so schön, dass du da bist. Du bist so geliebt. Jesus liebt dich so sehr und du brauchst dich nicht zu ändern. Du bist perfekt, so wie du bist. Bleib einfach so, wie du bist. So entsteht eine Mischung aus Evangelium und Zeitgeist, damit kleben wir eine »falsche Liebe« in Form von »Post-it-Herzen« auf die Person auf. Egal, wie viele dieser »Herzen« wir auf die Person kleben, die Ketten lösen sich nicht. Die Person wird nicht frei.

Vielleicht bist du selbst betroffen. Dann möchten wir uns entschuldigen, wenn du Verletzungen erlebt hast, weil du vielleicht nicht die Erfahrung gemacht hast, dass du in der Kirche einfach sein darfst wie alle anderen auch. Wo du nicht die gleichen Voraussetzungen hattest, wie jemand, der mit einem anderen Thema zu kämpfen hatte. Vielleicht fühlst du dich dazugehörig und gleichzeitig fühlst du eine große Distanz.

Zwischen diesen beiden Extremen stellt sich die Frage, was hat Jesus auf dem Herzen und wie würde Jesus reagieren, wenn du ihm sagen würdest: »Hey, ich fühle mich im falschen Körper geboren oder ich fühle mich homosexuell oder ich verhalte mich gerne wie das andere Geschlecht.«

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