Vor kurzem war ich mit ein paar Teens unterwegs – ein genialer Tag an der Ostsee. Sonne, Sand, wilde Aktionen, jede Menge Lachen. Einer dieser Tage, die sich nach Freiheit anfühlen. Auf der Rückfahrt habe ich ihnen Riffusion gezeigt. Einfach aus Spaß haben wir ausprobiert, ob wir aus unserem Tag einen Song machen können.

Keine zehn Minuten später hatten wir einen originalen Track über unseren Ostsee-Trip – eine Mischung aus Erinnerungen, Emotionen und einem Sound, der direkt hängen blieb. Der Song lief am Abend und am Tag darauf fast auf Dauerschleife. Jedes Mal, wenn er gespielt wurde, war der Tag wieder da: die Ostsee-Luft, die nassen Füße, unsere Erlebnisse.

Musik fängt Momente ein und hilft uns dabei, unser Inneres zu verarbeiten. Sie transportiert Stimmungen, ruft Erinnerungen wach und kann Emotionen verstärken oder abmildern. Studien belegen, dass Musik sogar das Stresshormon Cortisol verringern kann – ein echter Gamechanger für unser emotionales Wohlbefinden.

Besonders bei Jugendlichen spielt Musik eine zentrale Rolle in der Verarbeitung von Gefühlen.

Jeder kennt das Gefühl, wenn ein Song perfekt ausdrückt, was man selbst nicht in Worte fassen kann. Aber warum funktioniert das so gut? Weil Musik oft der Output von Menschen ist, die ihr Erlebtes in Songs verarbeiten – und uns daran teilhaben lassen. So als ob sie uns in ihr Tagebuch schauen lassen. Für sie ist Musik produzieren eine Art Journaling, das als bewährtes Mittel gilt, um Emotionen zu verarbeiten, Stress abzubauen und Klarheit zu gewinnen. Wissenschaftlich ist das längst belegt: Schreiben hilft dabei, depressive Symptome zu lindern, Stress zu reduzieren und das Selbstbewusstsein zu stärken. In Kombination mit Musik haben Künstler ein starkes Werkzeug für ihre mentale Gesundheit.

Genau hier kommt Riffusion ins Spiel – eine KI, die aus Texten individuelle Songs generiert. Klingt erstmal nach Spielerei, aber warum nicht mal ausprobieren? Für manche Jugendliche, die sich mit einem leeren Blatt Papier überfordert fühlen und mit dem klassischen Schreiben auf Kriegsfuß stehen, könnte das funktionieren.

Was wäre, wenn Jugendliche ihre Gedanken nicht nur aufschreiben, sondern in einem Song hörbar machen könnten?

Das fühlt sich kreativer an – und könnte ihnen sogar helfen, ihre inneren Gefühle und Gedanken zu verarbeiten. Sie könnten Texte eingeben, Beats generieren lassen und plötzlich erleben, wie sie ihre inneren Gedanken und Gefühle greifen können. Vielleicht entdecken Teens dadurch eine ganz neue Art, sich selbst zu verstehen.

Ich benutze Riffusion nun seit einigen Wochen und verarbeite meine Gedanken und Gefühle in Songtexten, die ich selbst so nie schreiben könnte. Musik war für mich schon als Teenager ein Ventil – ein Kanal, um mein Innerstes zu sortieren. Ich bin nicht der klassische Journaling-Typ. Ab und zu schreibe ich, in der Vergangenheit habe ich meine Gedanken oft mit Videos verarbeitet. Mit Riffusion habe ich einen weiteren Kanal für mich entdeckt.

KI-Musik ersetzt nicht das klassische Journaling, aber es könnte eine hilfreiche Ergänzung sein. Vielleicht öffnet sich für deine Teens damit eine neue Tür – eine Möglichkeit, sich selbst besser zu reflektieren und zu erleben, wie sich das auf ihre mentale Stärke auswirkt. Vielleicht entdecken auch Therapeuten in diesem Tool ein wertvolles Werkzeug für die Arbeit mit Jugendlichen. Und nicht nur mit Jugendlichen.

Das Experiment

Lade deine Jugendlichen in ein Experiment ein. Gemeinsam oder allein können sie ihre Gedanken in Texte packen, mit der KI experimentieren und anschließend darüber ins Gespräch kommen. Wer weiß – vielleicht entsteht dabei sogar ein eigener Soundtrack für eure Gruppe?

Bevor du deine Teens mit ins Boot holst, probier es selbst aus. Schau dir das Erklärvideo an, spiel ein wenig mit Riffusion herum und finde heraus, wie es am besten funktioniert. Dann kannst du deine Jugendlichen gezielt anleiten – oder einfach mit ihnen zusammen entdecken, was die KI kann.

Hier sind ein paar Beispiel-Prompts, die du nutzen kannst, um sie ins Schreiben zu bringen:

Beispiel-Prompts für die Lyrics bzw. das Songthema
Heute war einfach nicht mein Tag. Ich hab in Mathe komplett versagt, meine beste Freundin war mega abweisend, und zuhause hat mein Bruder mich nur genervt. Manchmal frage ich mich, warum ich mir das alles gebe.

Heute war der beste Tag der Woche. Waren an der Ostsee, 16 Grad, haben Spikeball und Volleyball gespielt, Picknickdecke, einfach am Strand gechillt, unsere Füße nass gemacht, Eis geholt, unendlich viele Videos gedreht. Wollten gar nicht nach Hause fahren. Einfach den Moment genießen.

Ich versteh nicht immer, was Gott vorhat, aber ich hab schon so oft erlebt, dass er mich nicht loslässt. Auch wenn ich zweifle, er ist da. Das gibt mir Halt.

Alle reden immer über sich, aber wenn ich mal was sage, hört keiner zu. Manchmal denke ich, es würde niemand merken, wenn ich einfach nicht mehr da wäre. Aber dann erinnere ich mich, dass ich das nicht glaube – ich will, dass jemand mich wirklich sieht.
Sound-Prompts: So bestimmst du den Stil deines Songs
Sad indie pop, deep emotional lyrics, soft guitar, echoing vocals → Perfekt für einen melancholischen Song über Einsamkeit

Fast punk rock, raw vocals, distorted guitars, rebellious attitude → Ideal, wenn du dich gerade über alles aufregst

Chill lo-fi beats, warm synths, relaxing mood, deep bass → Super für entspannte Gedanken über das Leben

Worship piano, powerful choir, deep lyrics about hope → Dein eigener Worship-Song
🎧
Zwei Tracks zum Hineinhören
1️⃣ Breakaway
2️⃣ Same Address

Lass deine Jugendlichen einfach drauflosschreiben. Die KI macht was draus – und sie können die Lyrics später anpassen, den Sound verändern oder den Song neu generieren.

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