Machen Sie es so!

Gut 17 Jahre lang war der Serienheld Capt. Picard von Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert vom Bildschirm verschwunden. »Machen sie es so!« ist einer seiner charakteristischen Sprüche als Raumschiff-Kapitän.

2020 schlüpfte Patrick Steward in Star Trek: Picard noch einmal in die Rolle des weit über das Star Trek Universum hinaus bekannten Captains.

Zumindest den Fans gilt er als bester Kapitän der Sternenflotte. Es ist aber auch schwer, nicht von dem Mann begeistert zu sein. Picard wirkt eigentlich immer würdevoll, rechtschaffen und vertrauenswürdig. Er behält stets einen kühlen Kopf, steht für seine Überzeugungen gerade und beherrscht die Diplomatie wie kein Zweiter. Er ist völlig loyal seinem Team gegenüber und trifft Entscheidungen auch fast immer in diesem. Er glaubt an das Gute, ist stet soffen für Neues und Pazifist. Außerdem kann er tolle, motivierende Reden halten. (Ich LIEBE übrigens Filmreden!) Fast zu schön, um wahr zu sein, … deswegen ist’s ja auch »nur« eine Serie.

Von so einem fähigen Leiter aus der Zukunft wird man doch sicher etwas für Leitung heute lernen können, oder?

Es geht nur gemeinsam

Jeder braucht ein Team, mit dem er Dinge gemeinsam besprechen und angehen kann. Das beste Team ist das, das aus den unterschiedlichsten Personen besteht. Die ergänzen sich dann nämlich. Das hört sich zwar anstrengend an, bringt aber den größten Effekt.

Auf Picards Brücke gibt es einen Krieger von einem anderen Planeten, eine alleinerziehende Mutter, einen Blinden, einen Roboter, eine Gedankenleserin und einen ziemlich impulsiven ersten Offizier. Mal im Ernst, wer holt sich denn jemand in sein Kernteam, die Gedanken lesen kann? Aber diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit ist es, die Picards Erfolg begründet. Er bekommt so zu jedem Problem, jeder Frage verschiedenste Perspektiven und Wissen aus unterschiedlichen Bereichen geliefert. So können echt gute Entscheidungen im Team getroffen werden – für deren Folgen Picard übrigens als Leiter dann allein gerade steht.

Gleichzeitig sind in Picards Team Fehler erlaubt und Weiterentwicklung so erwünscht wie gefördert. So wächst das Team gemeinsam und wird auch als Ganzes immer besser.

»Dinge sind nur so lange unmöglich, bis sie es nicht mehr sind«— Cpt. Picard
  • Wie ist dein Team aufgebaut?
  • Wer fehlt in deinem Team?

Es geht nur mit Sinn

Was motiviert Menschen anzupacken, sich zu engagieren und auch noch dabei zu bleiben? Sinn. Wenn eine Aufgabe nicht nur Sinn macht, sondern vor allem Sinn ergibt. Wenn ich das Gefühl habe: Wenn ich hier mitarbeite, habe ich an etwas Wichtigem, an etwas großem Ganzen teil. Und das ist mir etwas wert. Das macht mich besser – und die Welt (oder das Universum). So mit Sinn ausgestattet sind Transparenz und Teamgeist quasi automatisch vorhanden.

»Ehrlich gesagt ist es gut möglich, dass wir nicht überleben, aber ich möchte, dass sie wissen, dass es hier um mehr geht, als sich irgendjemand von ihnen vorstellen kann. Ich weiß, dass Sie ihre Zweifel an mir, aneinander, an diesem Schiff haben. Obwohl wir nur kurze Zeit zusammen waren, weiß ich, dass sie die beste Besatzung in der Flotte sind. Und ich würde jedem von ihnen mein Leben anvertrauen. Also bitte ich sie, um einen großen Schritt – mir zu vertrauen.«— Cpt. Picard
  • Was ist euer Sinn? Was steckt hinter dem, was ihr in eurer Gruppe macht?
  • Wie kommunizierst du diesen Sinn so begeisternd im Team, wie er ist?

Es geht nur mit Respekt

Wir neigen dazu Menschen so zu behandeln, dass sie sich Respekt erst einmal erarbeiten müssen. Aber diese Einstellung ist ganz grauslich für die Atmosphäre.

Respekt steht jedem zu. Im Team, egal welche Rolle jemand dort spielt oder welche Stellung er hat. Aber auch darüber hinaus.

Nur Menschen, die mit Respekt behandelt werden,

  • können andere mit Respekt behandeln,
  • können respektvoll miteinander diskutieren und streiten,
  • können unterschiedliche Meinungen stehen lassen und aushalten,
  • sind gerne und ausdauernd dabei.

Respekt erzeugt Wohlwollen anderen gegenüber.

»Wir leben heutzutage in einer Welt, die von einer Serie wie Star Trek einfach nicht ignoriert werden kann, denn überall auf diesem Planeten passieren schlimme Dinge und Ungerechtigkeiten und viele davon überschreiten ganz klar Grenzen. So etwas würde Jean-Luc Picard niemals gutheißen und wie ich schon sagte, ich persönlich bin erschüttert, dass wir die EU verlassen (…) Das Wort »Union« gehört zu den wichtigsten Begriffen, die wir heutzutage benutzen sollten. Wir brauchen eine Union! Wir brauchen Gemeinsamkeit, Vereinigung, Zusammenarbeit, Dialog, Meinungsverschiedenheit, Zerwürfnis und Versöhnung!«— Patrick Steward
  • Wie zeigt sich Respekt im Umgang mit Mitarbeitenden?
  • Wie respektvoll und wohlwollend geht ihr miteinander um, wenn ihr verschiedener Meinung seid?
  • Wie kommt ihr aus respektlosem Verhalten heraus?

Make Picard great again

Es gibt über 170 Serienfolgen mit Picard als Captain der Enterprise und einige Kinofilme – es gibt ganz sicher noch viel mehr über gute Führung zu lernen. Aber mir scheint, mit den drei Punkten oben kann man sich schon eine Weile beschäftigen.

So oder so bin ich ziemlich sicher, dass unsere Welt und unsere Jugendgruppen viel mehr Leiter vertragen können, die ein bisschen mehr wie Picard sind.

In diesem Sinne:

»A captain’s primary role is to inspire the crew’s desire to complete their mission.«— Cpt. Picard

Machen wir es so!

— Dein Heiko

PS: Mehr Leitungstipps von Picard gibt es auf Twitter: @PicardTips

Foto von Possessed Photography auf Unsplash

Sei ein Teil der Zwölf

Wenn nur 12% unserer Leser monatlich 12€ spenden, können wir unsere Arbeit für die Jugendarbeit nachhaltig sichern.