Im Jahr 2021 hat die CDC offiziell einen nationalen Notstand für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ausgerufen. Die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen ist seit 2010 stetig gestiegen, und 2017 war Selbstmord die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 10 und 34 Jahren. Die Coronavirus-Pandemie hat die Situation rund um die psychische Gesundheit noch verschärft.

Mental Health: Macht uns unsere Gesellschaft krank?
Steigende Burn-out Raten, Dauerstress und emotionale Überforderung: Wie uns unsere Gesellschaft belastet – und was wir dagegen tun können.

Mehr noch als Erwachsene kämpfen Jugendliche und junge Erwachsene hinter verborgenen Türen um ihr Leben und wissen nicht, wohin sie gehen oder mit wem sie reden sollen. Als Kirche können wir ein sicherer Ort für Jugendliche und junge Erwachsene sein, an dem sie sich in ihrer Situation akzeptiert und geliebt fühlen und an dem sie Hoffnung für ihre Zukunft finden.

Jeder siebte junge Mensch im Alter zwischen zehn und 19 Jahren leidet nach Angaben der UN-Kinderhilfsorganisation UNICEF unter einer diagnostizierten psychischen Störung. Das entspreche 80 Millionen Jugendlichen im Alter von zehn bis 14 Jahren und 86 Millionen Heranwachsenden zwischen 15 und 19 Jahren, heißt es in dem dazu veröffentlichten Bericht. Nach Angaben von UNICEF nehmen sich weltweit jedes Jahr rund 46.000 junge Menschen in diesem Alter das Leben - ein junger Mensch alle elf Minuten. In der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen ist demnach Suizid die vierthäufigste Todesursache nach Verkehrsunfällen, Tuberkulose und Gewalttaten. – DW

Was bedeutet das nun für die Jugendarbeit?

Die Realität sieht so aus, dass du in deiner Gemeinde Jugendliche hast, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben. Wenn du es noch nicht weißt, wirst du es bald erfahren. Es gibt Dinge, die du jetzt schon tun kannst, damit deine Jugendlichen das Gefühl haben, dass die Kirche ein sicherer Ort für sie ist, wo sie dazugehören. Nachfolgend findest du die häufigsten psychischen Störungen, mit denen Jugendliche zu kämpfen haben. Bevor wir jedoch dazu kommen, müssen wir etwas unglaublich Wichtiges verstehen.

Unsere Aufgabe ist es nicht, jemanden (oder dich) zu diagnostizieren. Unsere Aufgabe ist es, Verhaltensänderungen zu beobachten, ein offenes Ohr zu haben und die Jugendlichen und ihre Familien dabei zu unterstützen, bei Bedarf die nächsten Schritte zu unternehmen.
3 Tipps, wie du die psychische Gesundheit von Jugendlichen fördern kannst
Achterbahnen: Die einen lieben sie, die anderen hassen sie. Jedes Auf und Ab, jede Windung und Kurve kann die einen mit einem Hochgefühl und die anderen mit Schrecken erfüllen. Man weiß einfach nie, was als Nächstes kommt!

Im Laufe dieser Woche werden wir über die häufigsten psychischen Störungen bei Jugendlichen sprechen und ein paar praktische Tipps geben, wie du dich sofort um verletzte Jugendliche kümmern kannst. Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern enthält lediglich ein paar Vorschläge, wie wir unsere Jugendlichen unterstützen können.

Beginnen wir mit der häufigsten psychischen Erkrankung, die diagnostiziert wird. Wenn du einen Jugendlichen hast, der mit Ängsten zu kämpfen hat, kannst du hier ein paar Dinge tun, damit sich dein Jugendlicher wohler fühlt und Wege findet, um in der Jugendgruppe, auf einer Veranstaltung, im Camp oder in einem anderen Umfeld zurechtzukommen.

5 praktische Tipps zur Unterstützung von Jugendlichen, die mit Ängsten zu kämpfen haben

Psychische Probleme bei Teenagern rechtzeitig ansprechen
Unsere Kinder erleben mit der Pubertät eine der wichtigsten und potenziell traumatischsten Phasen ihres Lebens früher als je zuvor. Zu dieser frühen Geschlechtsreife gesellt sich der unaufhörliche Ansturm von Daten und sozialem Bewusstsein in den sozialen Medien.

1. dem Jugendlichen helfen, seine Atmung zu verlangsamen

  • Langsame, tiefe Atemzüge sind der Schlüssel.
  • Übe das Atmen MIT ihnen.
  • Schau dir Apps wie Calm oder Abide an.

2. Gehen und reden

  • Manchmal brauchen Jugendliche einfach eine Pause von allem.
  • Mach mit ihnen einen Spaziergang um das Gebäude, in einen Park usw.
Mach mit ihnen einen Spaziergang um das Gebäude, in einen Park usw. (Symbolbild) Foto Armin Rimoldi, Pexels.

3. Sprich offen über Ängste

  • Das Ziel ist nicht, die Ängste loszuwerden, sondern sie zu bewältigen.
  • Finde andere Menschen, die auf ihrem Weg mit der Angst schon weiter sind und die dem Jugendlichen eine Ermutigung sein können.
»Von einer Angststörung wird dann gesprochen, wenn die Ängste zu einem erheblichen Leidensdruck führen, die Lebensweise des Kindes stark und anhaltend beeinträchtigen, langfristig die normale Entwicklung des Kindes verhindern oder Probleme in der Familie oder in anderen Lebensbereichen (zum Beispiel Schule) auslösen.« – Schweizerische Gesellschaft für kognitive Verhaltenstherapie

4. Sprich mit der Familie/Eltern des Jugendlichen

  • Die Rolle der Gemeinde sollte es sein, mit den Familien zusammenzuarbeiten.
  • Wenn der Jugendliche noch nicht mit seiner Familie gesprochen hat, ist dies ein MUSS. Du kannst psychische Probleme nicht geheim halten.
💡
TIPP: Biete an, MIT den Eltern des Jugendlichen zu sprechen, vereinbare ein Datum, bis zu dem sie mit ihren Eltern sprechen werden, und wenn sie es bis zu diesem Datum nicht tun, lass sie wissen, dass du mit ihren Eltern für sie sprechen wirst.

5. Arbeite mit Fachleuten zusammen

  • Halte eine Liste mit vertrauenswürdigen Fachleuten bereit, an die du dich wenden kannst (lass diese Liste von deiner Kirchenleitung genehmigen).
  • Auf dieser Liste stehen u.a.: Beratungsstellen, Ambulanzen, Gesundheitseinrichtungen usw.
Dieser Artikel wurde von Michelle Anderson verfasst und zuerst von Download Youth Ministry veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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