Blue Origin hat die Freundin von Jeff Bezos ins All geschickt, eine Theorie namens »Let Them« wird derzeit überall praktiziert (und parodiert), und immer mehr junge Menschen bekennen sich ganz offen zu Christus – aber nicht zum Christentum. Willkommen beim MRJ Freitagsbriefing – der Newsletter, der dir hilft, Jugendkultur zu verstehen. Aber zuerst:

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Drei Gespräche, die sich lohnen

1. Himmlisch leer?

Worum es geht: Sechs Frauen – darunter Katy Perry und Lauren Sanchez – flogen ins All an Bord von Jeff Bezos’ Blue-Origin-Rakete. Der Trip dauerte elf Minuten.

Warum Jugendliche das kritisieren: Viele junge Leute stellten schnell infrage, welchen Sinn diese Mission hatte – außer ein »inspirierendes Zeichen« zu setzen. Bei all dem Aufwand, den Kosten und der Umweltbelastung wirkte der Nutzen gering. Ein viraler Kommentar: »Es hätte länger gedauert, sich das Musikvideo zu All Too Well (Taylor’s Version) anzusehen.« Auch das besorgte Gesicht von Moderatorin Gayle King beim Einstieg in die Rakete wurde vielfach geteilt. Am Rand der Diskussion meinten manche sogar überzeugt, das Ganze sei nur ein PR-Stunt gewesen – und habe nie wirklich stattgefunden.

Frag deine Jugendlichen: Findest du so eine Mission inspirierend? Oder war das eher keine gute Idee?

2. Lass sie doch!

Worum es geht: Der Hashtag #LetThem hat auf TikTok über 213.000 Beiträge. Die Theorie stammt aus einem Buch von Mel Robbins und wird von manchen gefeiert – von anderen belächelt.

Warum junge Frauen sich davon angesprochen fühlen: Mel Robbins trifft mit ihrem ruhigen und selbstbewussten Podcast-Stil einen Nerv bei einer Generation, die sich nach reifen Vorbildern sehnt. Die zentrale Idee hinter Let Them lautet: »Dinge, die du nicht kontrollieren kannst – wie die Gedanken, Meinungen oder Handlungen anderer – sind es nicht wert, sich darüber aufzuregen.« Die Idee kam Robbins, als sie versuchte, den Abschlussball ihres Sohnes zu kontrollieren – bis ihre Tochter sagte: »Mom, wenn Oakley und seine Freunde vor dem Ball in eine Taco-Bar wollen: LASS SIE DOCH!« Gerade für junge Menschen, die mit Selbstzweifeln kämpfen, kann diese Haltung befreiend wirken. Kein Wunder, dass daraus inzwischen auch viele Memes entstanden sind – auch weil es natürlich Situationen gibt, in denen man sie nicht einfach »machen lassen« sollte.

Frag deine Jugendlichen: Hast du schon von der »Let Them«-Theorie gehört? Was denkst du darüber?

3. Jesus lebt

Worum es geht: Barna hat diesen Monat seine Umfrage State of the Church 2025 veröffentlicht – und immer mehr junge Menschen entscheiden sich, an Jesus zu glauben.

Was wir daraus lernen können:
Laut Barna-Daten lag der Anteil der US-Erwachsenen, die sagen: »Ich habe eine persönliche Entscheidung getroffen, Jesus nachzufolgen – und das ist mir bis heute wichtig«, im Jahr 2021 bei einem Tiefststand von 54 %. Seitdem ist die Zahl um volle 12 % gestiegen – auf 66 %. Das könnte ein Zeichen für eine geistliche Erneuerung sein, ausgelöst durch Millennials und Gen Z. Immer mehr junge Menschen sind neugierig auf den Glauben – oder entscheiden sich bewusst für eine Beziehung zu Jesus. Das ist eine gute Nachricht – vor allem, weil die Erzählung über junge Menschen in den letzten Jahrzehnten oft vom Gegenteil geprägt war: dem Weggehen vom Glauben. Für Eltern und Mentoren lohnt es sich also, hier genauer hinzusehen.

Lass uns hier tiefer graben …

In seinem Buch Warum Christ sein Sinn macht beschreibt Theologe und Historiker N.T. Wright ein Gedankenexperiment: Was wäre, wenn Spiritualität lange unterdrückt, kontrolliert und weggesperrt worden wäre – wie ein unterirdischer Fluss, versteckt unter Asphalt und Beton? Und was wäre, wenn dieser Fluss irgendwann wieder durchbricht – weil der Durst der Menschen ihn ans Licht zwingt?

In unserer säkularen, pluralistischen Zeit wirkt es genau so: Etwas, das viele als »veraltetes Relikt« betrachten, bricht wieder durch. Junge Menschen beten zum Universum, suchen nach Ritualen in der Therapie – sie hungern nach etwas Spirituellem.

Wrights zentrale Aussage ist: Was die Menschen wirklich brauchen, ist Jesus – nicht irgendeine Form von Spiritualität. Laut Barna-Studie sagen viele junge Menschen, dass sie Jesus nachfolgen wollen – oder es schon tun.
Doch viele schrecken davor zurück, sich einer Kirche anzuschließen. 27 % derjenigen, die Jesus lieben, bezeichnen sich selbst nicht als Christen. Das zeigt: Menschen finden Jesus – und das ist wunderschön. Aber sie brauchen reife Christen, die ihnen zeigen, wie ein Leben mit Jesus heute aussieht. Menschen, die sie begleiten, ihnen helfen, Jünger zu werden. Sie brauchen die Kirche.

Die Ostergeschichte spricht von Hoffnung, Identität und Frieden – Dinge, nach denen junge Menschen sich heute zutiefst sehnen. Es geht um Selbstaufgabe, Nachfolge und Hingabe. Junge Menschen dürsten nach dem Gleichen wie die Frau am Jakobsbrunnen. Wie Jesus sagt: »Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird niemals wieder Durst haben. Vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden, die bis ins ewige Leben fließt.« Für alle, die sich bereits für ein Leben mit Jesus entschieden haben, erinnert Ostern auch an seinen Auftrag – an seine letzten Worte im Matthäusevangelium: »Darum geht hinaus in die ganze Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern …«

Weiterdenken – für Kleingruppen, Familien oder beim Jugendabend:
• Was magst du persönlich am meisten an Ostern?
• Was glaubst du: Wie sehen Jugendliche heute Jesus?
• Kennst du jemanden, den du vielleicht zu einem Ostergottesdienst einladen könntest?

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