Warum wir das Thema ernst nehmen sollten

Einsamkeit wird als das subjektive Gefühl definiert, unzureichende sinnvolle Verbindung zu anderen zu haben – um sich ein Leben lang sehr einsam zu fühlen, muss man nicht allein sein. Wir wissen, dass es derzeit eine Einsamkeitsepidemie unter jungen Menschen gibt, aber weniger Menschen wissen, dass diese Epidemie alle Altersgruppen betrifft.

Selbst Menschen mit den besten Absichten können zulassen, dass ihre Beziehungen in einen Zustand des Verfalls geraten oder zur Nebensache werden.
(Symbolbild) Foto: cottonbro studio.

Dieser überarbeitete Buchauszug ermutigt die Leserinnen und Leser, mithilfe eines »sozialen Fitness-Checks« darüber nachzudenken, wie sie die Beziehungen, die ihnen am meisten bedeuten, pflegen bzw. nicht pflegen.

Selbst wenn wir unsere freie Zeit und unsere Lebenserwartung optimistisch einschätzen, werden wir viele unserer Lieben auf der Erde vielleicht nur noch ein paar Dutzend Mal sehen, bevor wir in die Ewigkeit übergehen. Das ist ein ernüchternder Gedanke, aber es ist wichtig zu verstehen (und unseren Kindern zu vermitteln), dass die Zeit, die wir miteinander verbringen können, nicht unendlich ist.

Nichts kann die Gemeinschaft zwischen Gott und unseren unsterblichen Seelen ersetzen, aber die Gemeinschaft mit anderen Menschen ist trotzdem unglaublich wichtig für unser moralisches und geistiges Wohlbefinden.

(Symbolbild) Foto: Sam Lion.

Qualitative Beziehungszeit als Schlüssel

»Wir stellen unsere Beziehungen nicht immer an erste Stelle«. – Waldinger und Schulz

»Man bedenke, dass der durchschnittliche Amerikaner im Jahr 2018 jeden Tag 11 Stunden mit einsamen Aktivitäten wie Fernsehen und Radiohören verbracht hat.« Wenn der Durchschnittsamerikaner außerdem acht Stunden Schlaf bekommt, bleiben nur fünf Stunden pro Tag für die Interaktion mit anderen Menschen übrig, um ihr Beispiel zu verdeutlichen. Und selbst wenn diese fünf Stunden voll genutzt werden (was nicht immer der Fall ist), wird der Durchschnittsamerikaner immer noch mehr durch die Zeit, die er in Isolation verbringt, geprägt als durch die Zeit, die er in Gemeinschaft verbringt.

Eine der größten Auswirkungen davon ist Einsamkeit. Wie Waldinger und Schulz betonen, ergab eine Studie mit 55.000 Befragten aus der ganzen Welt, dass jeder dritte Mensch (jeden Alters) angab, sich oft einsam zu fühlen.

(Symbolbild) Foto: Roberto Nickson.
»Die einsamste Gruppe unter ihnen waren die 16- bis 24-Jährigen, von denen 40 Prozent angaben, sich 'oft oder sehr oft' einsam zu fühlen«. – Waldinger und Schulz

Wie bereits erwähnt, hilft es nicht unbedingt gegen die Einsamkeit, einfach nur physisch unter Menschen zu sein. Die Einsamkeit wird durch das Gefühl vertrieben, dass sich jemand so sehr für unsere Erfahrungen interessiert, dass er versucht zu verstehen, wie sie für uns waren.

Wir können zwar sagen, dass »Qualitätszeit« hier der Schlüssel ist, aber das bedeutet nicht, dass wir die Quantität der Zeit abwerten. Diese Qualitätsbeziehungen, die uns das Gefühl geben, verstanden zu werden, und Einsamkeit vertreiben, kommen nicht zustande, wenn wir uns keine Zeit füreinander nehmen.

(Symbolbild) Foto: Andrea Piacquadio

In Galater 6,2 heißt es: »Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.« Wenn Gemeinschaft möglich ist, schickt uns der Geist Gottes in sie hinein. Aber um wertvolle Gemeinschaft zu haben, muss man sich Zeit dafür nehmen. Auch wenn es sich so anfühlt, als ob ein Tag, eine Woche, ein Monat oder ein paar Monate letztlich keine Rolle spielen, sollten wir uns daran erinnern, dass sie es tun.

»Wie wir unsere Tage verbringen, so verbringen wir natürlich auch unser Leben«. – Annie Dillard

Fragen, die ein Gespräch mit deinen Teenagern anregen können:

  • Was glaubst du, wie viele Stunden am Tag verbringst du mit »einsamen Aktivitäten«?
  • Was sind deiner Meinung nach die Hauptursachen für Einsamkeit?
  • Wann hast du dich das letzte Mal wirklich gesehen und verstanden gefühlt?
Dieser Artikel wurde vom Axis Creator Team verfasst und im englischsprachigen »Culture Translator« veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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