Willkommen zu deinem Wochen-Briefing zur Welt junger Menschen, das dich wie gewohnt mit aktuellen Themen, Trends und wertvollen Materialien für die Jugendarbeit versorgt.

Viel Spaß beim Lesen und führen von Gesprächen mit Jugendlichen!

Liebe Grüße,
— Andy, Esther und Priscilla vom MRJ Team

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»Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.« – George Orwell

Eine Nachricht von Every Man: 


Every Man ist ein Jüngerschaftskurs, der Männern dabei helfen soll, ihr Leben erfolgreich zu bewältigen. Er ist für Männer, die Kämpfer nach Gottes Plan werden wollen. Für Männer, die sich nicht mit einem mittelmäßigen Leben zufriedengeben, sondern sich in Lebensbereichen weiterentwickeln möchten, in denen Männer kämpfen und gewinnen müssen. Starte hier: everyman.org

Vier Dinge diese Woche

1. Instagram-und-Tiktok-Effekt auf Jugend: Psychiatrien sind voll

UNSPLASH+

Worum es geht: Seit einigen Jahren sind Kinder- und Jugendpsychiatrien durchgehend ausgelastet. Mittlerweile kommt sogar die im Gesundheitswesen gut aufgestellte Schweiz an ihre Kapazitätsgrenzen. Kinder und Jugendliche müssen bis zu einem Jahr auf einen Therapieplatz warten, die Notaufnahmen sind stets gefüllt. Depressionen, Angsterkrankungen oder Essstörungen sind die Top-Drei der Gründe für eine Einweisung. Von Magersucht sind vor allem Mädchen betroffen, an manchen Orten machen sie bis zu 80% der Patienten aus. 

Warum es nicht einfach ein Covid-Effekt ist: Bis vor Kurzem hat man in dem Ansturm auf Kinder- und Jugendtherapieplätze einen Covid-Effekt gesehen. Mittlerweile hat sich aber die Ansicht durchgesetzt, dass der wahre Grund die Pandemie des Smartphone-Gebrauchs ist, die durch Covid nur verstärkt wurde. Social-Media-Plattformen spielen bei der Zunahme von psychischen Problemen eine wesentliche Rolle. Auf Tiktok oder Instagram vergleichen sich junge Menschen Stunde für Stunde, Tag für Tag. Dieses stetige Sich-miteinander-Messen in einer virtuellen Welt ist extrem ungesund.

Frag deine Jugendlichen: Fühlst du dich nach dem Besuch auf Social Media öfter mal down?

2. All Eyes on Rafah

ALL EYES ON RAFAH – AM 14. FEBRUAR VON ZILA ABKA MIT AI WASSERZEICHEN GEPOSTET. 404 MEDIA

Worum es geht: Ein durch künstliche Intelligenz generiertes Bild, das auf den Angriff Israels auf die palästinensische Stadt Rafah aufmerksam machen soll, wurde im Internet bereits über 47 Millionen Mal geteilt.

Warum es kontrovers ist: Das virale Bild wird oft mit den schwarzen Quadraten des #BlackoutTuesday verglichen, die vielfach kritisiert wurden, weil sie nichts weiter bewirkt hätten, als ein gutes Selbstgefühl bei den Postenden zu erzeugen. Zudem wird es dafür kritisiert, dass es ein geschöntes, fast idyllisches Bild von Rafah zeigt, obwohl die Stadt in Wirklichkeit einem kriegsgebeutelten Ödland gleicht. Das Bild ist schnell zum Symbol für den Satz »Schau, wie Israel die unbewaffneten, vertriebenen Palästinenser in Rafah angegriffen hat« geworden – ein Ort, den Israel als letzte Hochburg der Hamas im Gazastreifen bezeichnet. Weniger Beachtung findet die Tatsache, dass das Bild von einer Organisation im muslimischen Malaysia erstellt wurde, deren primäres Ziel es ist, die KI-Industrie im eigenen Land und weltweit zu fördern.

Frag deine Jugendlichen: Was hältst du von dem »All Eyes on Rafah« Bild?

3. Jugendliche besorgter denn je – Einblicke aus der Sinus-Jugendstudie

WIE TICKEN JUGENDLICHE 2024? 5. SINUS-JUGENDSTUDIE

Worum es geht: In einer Welt, die sich ständig verändert und oft durch Krisen erschüttert wird, stellt sich die Frage, wie die junge Generation damit umgeht. Die aktuelle Sinus-Jugendstudie 2024 bietet Einblicke in die Gedanken und Gefühle von Jugendlichen in Deutschland. 

Was die Studie enthüllt: Die nicht repräsentative Befragung von 72 Jugendlichen (14 bis 17 Jahre) unterschiedlicher Schulformen und sozialer Herkunft zeigt, dass fast alle Teilnehmenden mit ihrem Alltag zufrieden sind. Diese Zufriedenheit trotzt den Herausforderungen von Pandemie, Klimawandel und sozialen Spannungen, mit denen die Jugendlichen konfrontiert sind. Viele der befragten Jugendlichen bewahren trotz ihrer Sorgen eine erstaunliche Resilienz und entwickeln eigene Bewältigungsstrategien. Die Rolle des Freundeskreises scheint dabei eine wichtige, aber unterschätzte Stütze zu sein.

Frag deine Jugendlichen: Wie meisterst du die Herausforderungen, denen du in deinem Leben begegnest? Welchen Stellenwert haben dabei Freunde und Familie? Welche Themen liegen dir besonders am Herzen und wie gehst du diese an?

4. Soll Deutschland ein Bundesstaat der EU werden?

UNSPLASH+

Worum es geht: In der Europawahl entfielen gemäß ARD fast ein Drittel der Stimmen von jungen Wählerinnen und Wählern auf Kleinstparteien beziehungsweise auf neu gegründete Parteien, die in Deutschland (noch) kaum Beachtung finden. 

Was dies bedeuten könnte: Ganze sieben Prozent der 16-25-Jährigen haben in Deutschland laut infratest dimap für die 2017 gegründete Europapartei Volt gestimmt. Die Partei fordert unter anderem, die EU zu einem Staat auszubauen und möchte Vetorechte der EU-Mitgliedstaaten abschaffen. Die Energieversorgung soll bis 2035 komplett auf Ökoenergie umgestellt und die Seenotrettung von Migranten legalisiert werden. Auf sechs Prozent der Gen Z-Stimmen kam das Bündnis Sahra Wagenknecht, dessen politisches Programm zwischen konservativen und sozialen Positionen schwankt. Politikwissenschaftler Torsten Faas von der Freien Universität Berlin bezeichnet das Erfolgsergebnis der Kleinstparteien als »außergewöhnlich in der Größenordnung«. Er führt dies auf das Fehlen einer Sperrklausel und die Unzufriedenheit mit der Regierung und der Opposition zurück. Experten gehen davon aus, dass der Trend für kleinere Parteien anhalten könnte.

Frag deine Jugendlichen: Soll Deutschland ein Bundesstaat der EU werden? Warum oder warum nicht?

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Slang der Woche
»Das ist OP«: »OP« kommt aus der Gaming-Community und ist die Abkürzung für »overpowered«. Der Begriff bedeutet, dass etwas in einem Spiel zu stark, unfair oder unausgewogen ist. »Das ist OP« kann aber auch außerhalb von Spielen verwendet werden, um eine neue Taktik im Sport oder eine besonders effektive Flirttechnik zu beschreiben. Im Allgemeinen wird »OP« verwendet, um Situationen oder Handlungen zu charakterisieren, die übermächtig oder überlegen erscheinen.

Jetzt in den deutschen Kinos: »Alles steht Kopf 2« – Die emotionale Reise durch die Pubertät

DISNEY

Im Jahr 2015 führte uns Pixars »Alles steht Kopf« in die komplexe Gefühlswelt von dem Kind Riley ein. Nun, sieben Jahre später, setzt »Alles steht Kopf 2« diese Reise fort und navigiert durch die turbulenten Gewässer der Pubertät. Der Film bietet nicht nur Unterhaltung, sondern auch tiefe Einblicke in die emotionale Entwicklung von Heranwachsenden.

Wie schon im ersten Teil erlebt Rileys die Emotionen Freude, Wut, Kummer, Angst und Ekel. Die Ankunft neuer Emotionen in den Teenagerjahren mit den Namen Zweifel, Neid, Ennui (Langeweile) und Peinlich stellt jedoch alles auf den Kopf. Diese neuen Charaktere sind nicht nur metaphorische Darstellungen von Rileys inneren Konflikten, sondern auch von den Herausforderungen, denen sich alle Teenager täglich stellen müssen.

Zweifel steht für die innere Unsicherheit und Selbstzweifel, die in dieser Lebensphase häufig auftreten. Neid greift das Thema sozialer Vergleiche und daraus resultierender Unzufriedenheit auf. Ennui symbolisiert die tiefe Langeweile und das Gefühl der Sinnlosigkeit, die Jugendliche in einer Welt des Überflusses oft erleben. Peinlich repräsentiert die verletzliche Sensibilität und die sozialen Ängste, die in der Pubertät besonders ausgeprägt sind.

»Alles steht Kopf 2« beleuchtet nicht nur Rileys innere Kämpfe, sondern auch die biologischen und psychologischen Veränderungen in der Pubertät. Die Entwicklung des präfrontalen Kortex und hormonelle Veränderungen intensivieren das emotionale Erleben, was zu häufigen Stimmungsschwankungen führt. Diese Darstellung zeigt, wie wichtig es ist, allen Emotionen Raum zu geben und hilft sowohl Teenagern als auch ihren Eltern, die oft verwirrenden emotionalen Erfahrungen dieser Zeit besser zu verstehen und zu bewältigen.

Der Film lehrt uns, dass emotionales Wachstum oft durch Konflikte und Herausforderungen entsteht. Diese Botschaft ist besonders wertvoll, da sie bestärkt, dass Schwierigkeiten Teil des Reifeprozesses sind.

Obwohl »Alles steht Kopf 2« keine direkten spirituellen Elemente enthält, berührt der Film grundlegende spirituelle Fragen, wie die Suche nach Identität und den Umgang mit inneren Konflikten. Diese Themen sind eng mit der christlichen Vorstellung von persönlichem Wachstum durch Prüfungen verbunden (Römer 5,3-5; Jakobus 1,2-4).

Der Film bietet wertvolle Ansätze für Familien, um mit den neuen und oft überwältigenden Emotionen von Teenagern umzugehen. Die Förderung eines offenen Dialogs, in dem Jugendliche ihre Gefühle ausdrücken können, ist essenziell. Aktives Zuhören und die Anerkennung ihrer Gefühle können das Vertrauen stärken und zu ehrlichen Gesprächen führen.

Nutze diese Fragen, um mit deinem Teenager den Film zu reflektieren:

  • Welche Szene oder welcher Moment im Film hat dir am besten gefallen? Warum?
  • Mit welchem Charakter oder welcher Emotion im Film kannst du dich in deiner jetzigen Lebensphase am meisten identifizieren und warum?
  • Im Film wird Angst sowohl als schützend als auch als potenziell überwältigend dargestellt. Wie gehst du mit Angst um, wenn sie zu stark wird, und was hilft dir, sie unter Kontrolle zu halten? 
  • Im Film sieht man, wie Riley sich verändert, als sie neuen Herausforderungen gegenübersteht. Welche Veränderungen hast du in letzter Zeit bei dir selbst bemerkt? Wie denkst du, haben dich diese Herausforderungen beeinflusst?
  • Wie möchtest du unterstützt werden, wenn es dir emotional gerade nicht gut geht? Wie können wir uns als Familie gegenseitig besser unterstützen, wenn unsere Gefühle mit uns durchgehen wollen?

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