Die wohl häufigste Frage, die Eltern uns zum Thema Handy stellen, lautet: »Wann ist der richtige Zeitpunkt, um meinem Kind ein Smartphone zu kaufen?« Es ist verständlich, dass diese Frage seit der Vorstellung des ersten iPhones im Jahr 2007 viele Eltern umtreibt.

Bevor wir jedoch zu einer direkten Antwort kommen, lohnt sich ein Blick darauf, was andere Experten raten. Jonathan Haidt, Autor von Generation Angst, empfiehlt, mit dem Kauf eines Smartphones bis zur neunten Klasse zu warten und den Zugang zu sozialen Medien erst ab 16 Jahren zu erlauben. Die Initiative »Smarter Start ab 14« plädiert dafür, Kindern vor dem 14. Lebensjahr kein Smartphone zu geben. Teenager selbst halten 12 bis 13 Jahre für das geeignete Alter, da ein Handy aus ihrer Sicht »notwendig« sei. Statistiken zeigen, dass in den USA das erste Handy im Durchschnitt mit 11,6 Jahren angeschafft wird.

Das durchschnittliche Alter, in dem Kinder in Deutschland ihr erstes Handy erhalten, liegt bei etwa 9 bis 10 Jahren. (Statista, MRJ)

Die eigentliche Frage

Und nun zur Antwort: Die Frage nach dem »richtigen Alter« ist möglicherweise die falsche Frage. Smartphones sind beeindruckende Werkzeuge, die viele Lebensbereiche beeinflussen – von Produktivität über Finanzen bis hin zu Beziehungen. Doch so ein Gerät in die Hände eines Kindes zu geben, sollte nicht von einem bestimmten Alter, sondern von einem schrittweisen Lernprozess abhängen.

Zwei Fehlannahmen

Die Frage »Wann sollte mein Kind ein Smartphone bekommen?« geht oft von zwei falschen Annahmen aus:

1. Direkter Sprung zu uneingeschränktem Zugang: Es wird angenommen, dass ein Kind direkt von einem Leben ohne Handy zu einem mit vollem Zugang wechselt. Besser wäre es jedoch, das Kind schrittweise an die Nutzung heranzuführen – zunächst mit eingeschränkten Funktionen, wie etwa der Möglichkeit zu telefonieren, bevor nach und nach Textnachrichten, soziale Medien oder der Internetzugang freigegeben werden. Und für diesen Schritt-für-Schritt-Prozess sind wir hier, um dir zu helfen, selbstbewusst, vorausschauend und gut gerüstet zu sein.

Die Wahrheit ist, dass es viele, viele, viele »Übungshandys« gibt, die keine Smartphones sind.

2. Kein Zugang zu Handys vor dem Kauf: Es wird oft übersehen, dass Kinder bereits über die Geräte ihrer Freunde Zugriff auf viele Inhalte haben. Eine Mutter drückte es treffend aus:

Mein Kind ist nur so sicher wie die Handys seiner Freunde.

Selbst wenn du deinem Kind erst mit 18 ein Handy gibst, wird es von den Inhalten auf den Handys seiner Freunde beeinflusst werden. Es hat vielleicht sogar ein soziales Profil auf den Handys seiner Freunde.

Einen Teenager im Haus zu haben, ist wie, als hätte man einen IT-Mitarbeiter, der jederzeit in der Lage ist, das gesamte System zu hacken. Man kann sie nicht besiegen. Deshalb ist es am wichtigsten, nicht zu versuchen, einen wasserdichten, sündensicheren Gebotskatalog für Handys zu erstellen.

Die besten Gesetze, Firewalls und technisch versierten Schutzmaßnahmen werden das Herz deines Kindes niemals erlösen. Was wirklich hilft, ist eine herzliche, vom Heiligen Geist geleitete Verbindung zwischen dir und deinem Teenager.

Okay, was können wir also tun, um diesen beiden falschen Annahmen entgegenzuwirken? Welches Alter eignet sich am besten, um deinem Kind sein erstes Handy zu kaufen?

Schrittweiser Aufbau von Verantwortung

Ein vernünftiges Alter für das erste Handy liegt möglicherweise bei 12 bis 13 Jahren. Es gibt viele kinderfreundliche Modelle, die nicht sofort den vollen Funktionsumfang eines Smartphones bieten. Wenn das erste Handy einmal da ist, sollten Eltern klare Regeln aufstellen, wie und wann zusätzliche Funktionen genutzt werden dürfen. Es empfiehlt sich, die Erwartungen innerhalb der Familie schriftlich festzuhalten – sei es zum Thema Zeitlimits, App-Downloads oder sozialer Medien.

Das erste eigene Smartphone: Beispiel-Vertrag für Eltern und Kinder

Die wichtigste Empfehlung von Axis für jedes Handy ist, klare Erwartungen innerhalb der Familie festzulegen. Das bedeutet, konkret aufzuschreiben oder einzutippen, wie eure Familie die acht Telefonbereiche handhaben wird, auf die wir später eingehen werden. Das ist kein in Stein gemeißelter Vertrag, sondern ein Dokument, an dem man immer wieder arbeiten und das oft herangezogen werden kann.

Du wirst überrascht sein, welche Generationsunterschiede zwischen dir und deinem Kind vorhanden sind, was Handys angeht. Es gibt ein paar Punkte, die ihr unbedingt vor dem Kauf eines Handys klären müsst. Dazu gehören die finanziellen Investitionen, die Standortverfolgung, Zeitlimits, Internet, der App Store, Textnachrichten und soziale Medien. Auch wenn es informell ist: Es ist trotzdem eine gute Idee, alles schriftlich festzuhalten und offen zu besprechen.

Langfristige Ziele im Blick

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