Dieser Artikel ist inspiriert von Pastor How’s Talk auf der Bundeskonferenz des BFP (Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden). Du findest eine ältere Version des Talks hier.

Mit der Frage »Wärst du zufrieden damit, eine starke Kirche zu bauen, von der niemand je gehört hat?« setzte Pastor How den Ton für den Talk.

Wie würdest du diese Frage beantworten?

Hingabe und Treue – Der wahre Kern des Dienstes

Zur Geburt Jesu tauchten zwei Gruppen von Menschen auf, die Weisen und die Hirten. Die Weisen waren gebildet, sie erkannten die Zeichen der Zeit und folgten dem Stern – sie waren gebildet und klug. Doch am Ende verursachten sie ungewollt auch Probleme, als sie Herodes von dem neugeborenen König erzählten. Die Hirten hingegen waren einfache Leute, die nur den Engeln folgten. Ohne große Bildung oder weltliche Weisheit hörten sie einfach auf Gott und fanden so zu Jesus.

Und die Bibel ist voll von Menschen, deren Namen wir nicht einmal kennen, die aber die Welt verändert haben. Kennst du den Namen von dem kleinen Jungen, der die Brote und Fische zu Jesus gebracht hat, oder den Namen der Witwe mit den zwei kleinen Münzen? Wir kennen ihre Namen nicht, aber Gott kennt ihre Namen. 

Im Dienst geht es nicht darum, klug, gebildet oder charismatisch zu sein. Es geht darum, ein einfaches, hingegebenes und treues Herz zu haben, das bereit ist, auf Gott zu hören und ihm zu folgen. 

Kein Platz für Ego und Selbstvermarktung

Das Problem dabei ist häufig, dass unser Ego uns im Weg steht. Unser Ego ist der größte Feind von echter Jüngerschaft. Pastor How warnte davor, die Arbeit Gottes zu einem Mittel der Selbstvermarktung zu machen oder eine Marke, um unsere Kirche herum aufzubauen. Es geht nicht um uns. Es geht darum, dass Gott durch uns wirkt und wir uns selbst dabei zurücknehmen.

Jesus hat uns beauftragt, Jünger zu machen – das bedeutet, wir müssen unseren Charakter vervielfältigen, nicht unser Charisma. Wenn wir wollen, dass unsere Jugendlichen geistlich wachsen und starke Nachfolger Jesu werden, dann müssen wir ihnen durch unseren eigenen Charakter ein Beispiel geben, nicht durch unsere Fähigkeiten oder unseren Einfluss.

Es ist so leicht, sich auf die Dinge zu konzentrieren, die andere beeindrucken – die Art, wie wir predigen, wie wir Programme leiten, wie wir uns präsentieren. Aber wir sind nicht hier, um die coolsten oder bekanntesten Leiter zu sein. Das ist nicht das, was junge Menschen wirklich prägt. Unser Fokus sollte immer darauf liegen, Jesus zu dienen und die Herzen der Jugendlichen zu erreichen – ganz egal, ob das jemand jemals mitbekommt oder nicht. Sie werden nicht von unserem Charisma geformt, sondern von unserem Charakter, von der Art, wie wir unser Leben leben und unsere Liebe zu Jesus authentisch vorleben.

Das Problem mit Charisma ist, dass man es nicht multiplizieren kann. Charakter hingegen kann man vervielfältigen. Charisma ist beeindruckend, aber es ist keine Stärke, weil es nicht dupliziert werden kann. – Pastor How

Jeder von uns kann junge Menschen lieben, ohne charismatisch zu sein. Liebe ist nachhaltig. Charisma nicht. So wie es Paulus in 1. Korinther 13 einleitet. Wenn wir keine Liebe haben, bringt alles andere gar nix. Die Liebe ist das größte Geschenk, das wir bekommen haben und weitergeben können. Liebe ist multiplizierbar.

Der Einzelne zählt: Wie wir als Hirten den Einzelnen sehen

In einer Kultur, die oft Zahlen und Statistiken in den Vordergrund stellt, können wir leicht vergessen, dass jeder Einzelne für Gott zählt. Jesus hat die 99 Schafe zurückgelassen, um das eine verlorene Schaf zu suchen – und auch wir sollen uns darauf konzentrieren, den Einzelnen zu sehen und zu lieben.

In der Jugendarbeit erleben wir oft die Herausforderung, dass uns die Masse der Bedürfnisse überwältigt. Wir haben Programme, Veranstaltungen und unterschiedliche Gruppen zu leiten. Doch Pastor How hat uns ermutigt, uns nicht von der Masse ablenken zu lassen, sondern den Fokus auf den einzelnen Jugendlichen zu richten, der unsere Liebe und Aufmerksamkeit braucht.

Jesus ließ die 99 Schafe zurück, um das eine zu finden. Lasst uns dasselbe tun. – Pastor How

Es geht nicht darum, wie viele Menschen in unseren Jugendgruppen sitzen, sondern darum, ob wir in der Lage sind, den Einzelnen zu erreichen, der vielleicht gerade mitten in einer zerbrochenen Familie steckt.

Dieses Bild ist kraftvoll. Es erinnert uns daran, dass der Wert unserer Arbeit nicht in der Größe der Gruppe liegt, sondern in der Tiefe der Beziehung, die wir zu den einzelnen jungen Menschen aufbauen. Es ist leicht, in die Falle zu tappen, unsere Arbeit an Zahlen zu messen – aber Jesus hat sich nie an Zahlen orientiert. Er sah den Einzelnen. 

Kehrt zur Einfachheit des Hirten zurück. – Pastor How

Wenn wir diese Haltung einnehmen, dann wird Gott uns gebrauchen – vielleicht nicht auf eine Weise, die die Welt sieht, aber auf eine Weise, die das Herz Gottes berührt. 

Wir bauen vielleicht die stärkste Kirche, von der noch nie jemand gehört hat. 

Lasst uns also zurückkehren zu dieser Einfachheit. Lasst uns Hirten sein, die die 99 verlassen, um das eine Schaf zu suchen. Lasst uns tiefe, authentische Beziehungen mit jungen Menschen bauen. Und lasst uns treu sein, egal wie groß oder klein unsere Herde ist. Denn am Ende zählt nicht die Größe unserer Arbeit, sondern die Tiefe unserer Liebe.

Generationenzusammenarbeit: Die Vision deiner Kirche unterstützen

Jede Gemeinde hat ihre eigene, von Gott gegebene Berufung. Es ist nicht die Aufgabe jeder nachfolgenden Generation, das bisher Erreichte über Bord zu werfen und bei Null anzufangen oder das Rad neu zu erfinden. Die Aufgabe der nachfolgenden Generationen ist es, die Vision zu unterstützen, die Gott bereits in die Gemeinde hineingelegt hat. Es geht darum, eine Armee junger Menschen aufzubauen, die mithilft, die bestehende Vision zu verwirklichen.

Eine Generation ist wie das neueste Update des Betriebssystems eines Telefons. Es treibt die Vision deiner Kirche an, ohne sie zu ersetzen. Pastor How

So wie jede App auf einem Telefon unterschiedliche Zwecke erfüllt, so hat auch jede Kirche ihre eigene Berufung – sei es, neue Gemeinden zu gründen, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen oder den Fokus auf Jugendarbeit zu legen. Die jungen Menschen, die wir ausbilden, sind die, die diese Vision vorantreiben werden.

Das Bild des Betriebssystems verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass junge Menschen nicht isoliert agieren, sondern Teil der gesamten Vision der Gemeinde sind. Unsere Aufgabe ist es, sie zu unterstützen, ihre Gaben zu entdecken und sie für das zu rüsten, was Gott bereits in der Gemeinde vorbereitet hat.

»Jede Gemeinde ist nur eine Generation vom Ende entfernt«. Video mit deutschem Untertitel.

Erweckung statt Überleben

Es geht nicht mehr ums Überleben, sondern um Erweckung. – Pastor How 

Viele Kirchen haben in den letzten Jahren darum gekämpft, überhaupt zu überleben. Doch Gott ruft uns jetzt in eine neue Phase. Jetzt ist es Zeit für Erweckung.

Wir dürfen nicht länger in einem Modus des Überlebens verharren, wo wir nur versuchen, von Woche zu Woche zu überleben. Jetzt ist die Zeit, mutig zu sein, zu träumen und zu beten, dass Gott eine neue Erweckung unter den jungen Menschen bringt. Die ersten Früchte dieser Erweckung sehen wir bereits. Überall in unseren Städten gibt es Anzeichen von geistlichem Aufbruch – und es beginnt oft mit jungen Menschen, die hungrig nach Gott sind.

Doch diese Erweckung wird nicht durch eine Person, sondern durch eine Bewegung des Heiligen Geistes in vielen Herzen gleichzeitig ausgelöst werden. Jugendleiter und Pastoren werden gemeinsam mit ihren Gemeinden ein Teil dieser Bewegung sein – egal, ob in großen Städten oder kleinen Dörfern.

Ressourcen | Tools für die Erziehung von GenerationEN
Lass dich befähigen, GenerationEN heranzuziehen und deine Kirche mit diesen Werkzeugen JÜNGER und STÄRKER zu machen.

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