Beam me up, Scotty

»Einige der dunkelsten Kapitel unserer Welt handeln von der Vertreibung einer kleinen Gruppe von Menschen zum Wohle der Mehrheit. Ich hatte gehofft, dass wir aus unseren Fehlern gelernt haben, aber einige von uns haben das anscheinend nicht.« —Cpt. Picard

Star Trek. Wer kennt diese Welt von Geschichten aus der Zukunft und fernen Galaxien nicht (oder hat wenigstens schon einmal davon gehört)? Seit den 1960er-Jahren gibt es eine schier unaufhaltsame Folgen von Serien und Filmen. Nahezu 700 bis heute. Insgesamt dürften die Star Trek Serien zu den erfolgreichsten Science-Fiction-Serien weltweit gehören.

Lernen von Kirk, Picard, Janeway und Archer

Als die US-Serie startete, war es im Süden Amerikas noch gang und gäbe, dass der Ku-Klux-Klan Schwarze ermordete, Schwarze an extra Tischen im Restaurant sitzen mussten und sogenannte Mischehen unter Strafe standen. Es war die Zeit des Kalten Krieges und der Atombombentests.

Star Trek mutet dagegen wie eine mutige, nur träumend erreichbare Utopie an: Ein Raumschiff mit einer Crew aus verschiedenen Ländern und Nationen sowie von verschiedenen Planeten, mit verschiedenen Hautfarben und Ethnien – die sich in Respekt und Toleranz üben, zusammen arbeiten und damit auch noch Gutes bewirken. Eine Föderation verschiedenster Welten, die für Frieden, Sicherheit und wissenschaftliche wie kulturelle Weiterentwicklung, steht und lebt.

Eine echte Utopie – und mal mindestens mit Blick auf die gute alte Erde erstrebenswert noch dazu.

Wer sich durch das Serienuniversum bingewatcht, kann dabei immer wieder eines lernen: Wie können verschiedene Menschen/Ethnien/Spezies sich akzeptieren, bereichern und zusammen leben? Kurzum: Wie man miteinander auskommen kann.

Dass das bis heute unglaublich wichtig und leider immer noch keine schon längst gelernte Selbstverständlichkeit ist, kann einerseits traurig machen, andererseits kann man die Macher von Star Trek nur beglückwünschen zu ihrer Utopie!

»Ich bin Optimist. Wir wollen sagen, dass die Menschheit erst dann Weisheit und Reife erlangt, wenn sie die Vielfalt an Lebens- und Denkweisen schätzen lernt. Wenn wir mit den Unterschieden unserer eigenen Art auf der Erde nicht umgehen können, dann helfe uns Gott, wenn wir im All auf die Vielfalt treffen, die mit großer Sicherheit dort zu finden ist.« —Gene Roddenberry (Schöpfer der Ursprungsserie »Raumschiff Enterprise«)

Deine Jugendlichen brauchen Star Trek

Und heute? Wir diskutieren immer noch über Rassismus, Sexismus, Parteien, die »gegen Ausländer« sind, haben wir Konjunktur, Terrorismus hält die Welt in Atem, wer »unser Land first« grölt, wird bejubelt, es gibt weiterhin Kriege… Das Ideal des friedlichen Zusammenlebens aller zum Wohle aller aus Star Trek ist leider weiterhin Utopie. Aber immer noch erstrebenswert!

Deswegen gehört Star Trek auf den Programmplan deiner Jugendarbeit!

Wie gut, schön und wichtig wäre es, wenn sich deine Jugendlichen mit Charakteren aus Star Trek identifizieren würden. Mit ihnen die vielen Abenteuer erleben und dabei immer wieder neu sehen und erleben würden: Es gibt so viele verschiedene Menschen (und vielleicht mehr), die so bunt, vielfältig und anders sind. Es gibt dabei so viel zu entdecken, zu staunen, zu lernen und am Ende zu gewinnen. Und trotz all dieser Verschiedenartigkeit gibt es Wege des Zusammenlebens, die allen helfen.

Was ließe sich in deinen Gruppenstunden an solche Erfahrungen anknüpfen in Gesprächen, Übertrag auf aktuelle Situationen etc.

Star Trek könnte helfen, eine friedlichere, vereinte Welt zu schaffen. Das würde mir gefallen. Kirk sicher auch.

In diesem Sinne:

»Chekov: Welcher Kurs, Captain?

Kirk: Der zweite Stern von rechts. Bis zum Morgengrauen. Direkter Kurs.«

Und was ist mit Gott?

(Christlicher) Glaube kommt in Star Trek so gesehen nicht wirklich vor. Gott eben sowenig. Das kann ich jetzt beklagen, vermissen oder deswegen die Serie doof finden. Ich kann mich aber auch zu der Diskussion anregen lassen: Wofür brauchen die Menschen Gott eigentlich? Was wäre in einer Star Trek Zukunft anders/besser mit Gott? Wie hilft uns unser Glaube Ideale zu verwirklichen, die in Star Trek weitestgehend Realität sind (wie Frieden, Respekt, Toleranz, Miteinander etc.)?

»Star Trek führt vor Augen, dass der Mensch etwas Gutes ist und dass er etwas umsetzen kann, wenn er sich anstrengt und es will. Es gibt durchaus Berührungspunkte mit Aussagen des christlichen Glaubens, der ja sagt, dass der Mensch Gottes gute Schöpfung ist. In Star Trek wird Welt und Mensch zwar nie als Schöpfung gesehen, trotzdem gibt es da eine Gemeinsamkeit: Die Welt ist »an sich« gut. Natürlich gibt es immer Dinge, die verbessert werden müssen, aber es schlummert im Menschen das Potenzial, es besser zu machen.« —Claudia Nieser

Wie jetzt anfangen?

Lust auf Star Trek bekommen, aber von der Masse der Serien etc. leicht erschlagen? Hier gibts Hilfe:

  • In welcher Reihenfolge was schauen, um nicht völlig durcheinander zu geraten: hier oder hier findest du eine Übersicht.
  • Und hier eine Zusammenstellung »die besten Episoden«.

—Dein Heiko

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