Als ich aufwuchs, wusste ich immer, dass ich Vater werden wollte. Die meisten Kinder, mit denen ich herumlief, wollten Astronaut oder Fußballspieler werden, aber ich nicht. Ich hatte größere Träume. Ich wollte ein Vater sein. Ich freute mich darauf, dass es eines Tages Wirklichkeit werden würde. Ich träumte davon, was für ein Vater ich sein würde. Und als es dann passierte, war es noch besser, als ich es mir je hätte vorstellen können.

»Papa« ist mein Lieblingsname und Papa zu sein, ist die schönste Aufgabe in meinem Leben. Aber vor etwas mehr als einem Jahr, nachdem meine Frau ihren Kampf gegen den Brustkrebs verloren hatte, wurde ich auch »Mami«, und das war etwas, worauf ich mich nie hätte vorbereiten können. Das Leben geht auch dann weiter, wenn du die Person verlierst, mit der du den Rest deines Lebens verbringen wolltest.

Meine Frau Rachel ist am 1. März 2020 zu Jesus gegangen. Zwölf Tage danach wurde das ganze Land abgeriegelt. Die Kinder gingen nicht mehr zur Schule. Die March Madness wurde abgesagt. Die Kirchen versammelten sich nicht mehr persönlich. Restaurants und Geschäfte wurden geschlossen. Die Ungewissheit war überall um uns herum.

Ich weiß noch, wie ich nach Rachels Tod dachte, dass ich einfach nur eine neue Routine finden wollte. Ich wollte herausfinden, wie unsere neue Normalität aussehen würde. Aber dann kam Covid und hatte eine ganz andere Idee. Covid ließ keine Routine zu. Es erlaubte keine Normalität. Nichts von dem, was wir alle in den letzten 18 Monaten durchgemacht haben, ist normal. Und es war hart. Es war frustrierend. Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich bin müde.

All das bedeutet, dass ich keine großartige Routine habe. Ich habe meine Rolle als Alleinerziehende sicher nicht im Griff. Aber ich habe ein paar Dinge herausgefunden, die mir durch die härteste Zeit meines Lebens geholfen haben. Und ich weiß, dass einige von euch mitten in einer ähnlichen Phase stecken. Oder vielleicht bist du gerade dabei, eine zu durchleben. Wie auch immer, hier sind ein paar Dinge, die mir jeden Tag helfen und dir vielleicht auch helfen:

1. Finde deine Leute

Du brauchst Menschen, die dich unterstützen. Menschen, die für dich da sind. Menschen, bei denen du dich wohlfühlst und die du um Hilfe bitten kannst, wenn du sie brauchst. Und noch besser ist es, Menschen zu finden, die für dich da sind, bevor du sie fragen musst. Wir alle brauchen Hilfe, weil wir es nicht alleine schaffen.

Du brauchst nicht das Gefühl zu haben, dass du es ganz alleine schaffen musst. Denn du bist nicht alleine. Was ich in dieser Zeit gelernt habe, ist, dass Menschen helfen wollen, das tun sie wirklich. Aber meistens wissen sie nicht, wie und was sie machen sollen. Hab also keine Angst zu fragen.

2. Beschränke dich auf das Wesentliche

Du kannst nicht alles machen, und niemand erwartet das von dir. Du musst nicht zu allen Elternabenden gehen. Du musst nicht zu jedem Training erscheinen. Du musst auch nicht jeden Abend eine Mahlzeit zubereiten. Es ist in Ordnung, die Aktivitäten für dich und deine Kinder einzuschränken.

Ich bin da einfach ehrlich und offen. Ich teile den Lehrern und Trainern schon früh mit, was sie von mir erwarten können. Gnade ist etwas Wunderschönes und du wirst froh sein zu wissen, dass sie überall um dich herum ist. Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr verständnisvoll, wenn du es nicht zu etwas in der Schule schaffst. Meine Kinder werden wahrscheinlich keine Profisportler (und ich sage es dir nur ungern, aber deine sind es wahrscheinlich auch nicht), also mach dich und alle anderen nicht verrückt, jeden Abend zu versuchen zu drei verschiedenen Trainings für drei verschiedene Kinder zu gehen.

Beschränke dich auf das Wesentliche. Nimm dich nicht zu sehr in die Pflicht. Aber wenn du es doch tust, habe keine Angst, etwas abzusagen. Dir und deinen Kindern wird es besser gehen.

3. Akzeptiere das Chaos

Eines der Dinge, die ich nie bemerkt habe, als Rachel hier war, war, dass sie ununterbrochen geputzt hat. Das muss sie auch getan haben, denn das Haus war immer sauber. Ich vermisse das. Aber ich weiß auch, dass ich nicht das tun kann, was sie getan hat. Sie war eine Superheldin und ich bin es nicht.

Ich tue mein Bestes, um meinen Kindern beizubringen, wie man hinter sich aufräumt, aber ich weiß auch, dass das ein Prozess ist. Ich verbringe definitiv viel zu viel Zeit damit, hinter ihnen aufzuräumen. Aber ich lasse mich davon nicht mehr so sehr stören wie früher. Ich habe mal ein Zitat gesehen, das lautete:

Ein Haus aufzuräumen, während die Kinder aufwachsen, ist wie Schnee schaufeln mitten im Schneesturm.

Um ehrlich zu sein, eines Tages wird die Unordnung weg sein. Es wird keine Kinder mehr geben, hinter denen man aufräumen muss. Auch wenn das nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört, habe ich mich damit abgefunden, dass die Unordnung zumindest für eine Weile bleiben wird, und damit kann ich leben. Irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, werde ich das Schnee-schaufeln vermissen und mich nach dem Schneesturm sehnen.

4. Finde Zeit für dich.

Ich weiß, dass das vielleicht am schwierigsten ist, besonders für Alleinerziehende. Denn meistens gibst du alles, was du hast, denen, die dich am meisten brauchen. Aber das wird dich irgendwann einholen und dazu führen, dass du dich niedergeschlagen und ausgelaugt fühlst und es keinen Spaß mehr macht, mit dir zusammen zu sein.

Wenn du dir nicht absichtlich Zeit für dich nimmst, wirst du irgendwann kaputtgehen.

Für mich sind das jeden Morgen 30 Minuten auf meiner Veranda mit meinem Kaffee und meiner Ruhezeit. Das ist für mich der beste Start in den Tag und ich bereue es nicht, dass ich mir diese Zeit genommen habe. Für dich ist es vielleicht ein Work-out am Mittag. Vielleicht ist es ein Spaziergang um den See. Vielleicht ist es, ein Buch in der Badewanne zu lesen. Finde etwas, das du gerne tust, und dann tu es auch. Es muss nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, aber es muss konsequent sein. Nimm dir jeden Tag 20-30 Minuten Zeit für dich und beobachte, wie sich das auf den Rest deines Tages auswirkt.

Kümmere dich um dich selbst. Hör auf, dich dafür schuldig zu fühlen. Mach es zu einer Priorität.

Da ich alleinerziehend bin und die Pandemie sich nicht um meinen Terminkalender kümmert, war es wirklich schwer, eine Routine zu finden. Wenn du also irgendetwas von dem, was ich geschrieben habe, mitnimmst, dann sei bitte ermutigt und wisse, dass du es gut machst! Alleinerziehend zu sein ist nicht einfach, aber du schaffst es. Ich kenne dich zwar nicht, aber wenn deine Kinder heute aufgewacht sind, (saubere oder nicht saubere) Kleidung zum Anziehen hatten und schließlich etwas gegessen haben, dann hast du es geschafft!

Und wenn du mich fragst, von einem alleinerziehenden Elternteil zum anderen: Ich bin stolz auf dich.
Dieser Artikel wurde von Brandon Janous verfasst und zuerst von Parent Cue veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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