Warum es überrascht
Die Autoren der Studie identifizieren mehrere Faktoren, die dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche heutzutage weniger Zeit für »selbstbestimmte« Aktivitäten haben.

Ehemals übliche Verhaltensweisen wie das Klettern auf Bäume und das Herumstreifen in der Nachbarschaft werden heute oft als riskant betrachtet und Eltern versuchen, ihre Kinder so gut wie möglich zu beaufsichtigen.

Doch freies Spiel ist entscheidend für die Zufriedenheit von Kindern und hilft ihnen, Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln und sich in einer kontrollierten Umgebung zurechtzufinden.

Ein Autor der Studie betont, dass Kinder mehr Möglichkeiten für eigenständige Aktivitäten benötigen, einschließlich selbstbestimmtem Spiel und sinnvollen Beiträgen zum Familien- und Gemeinschaftsleben, um Vertrauen in ihre Kompetenzen und Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und sich in der realen Welt zurechtzufinden, nicht nur in der Schule.

Beim Spielen werden Endorphine freigesetzt, die vor den negativen Auswirkungen von anhaltendem Stress schützen. Foto Ron Lach.

Freies Spielen trägt maßgeblich zur emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern bei, indem es sich positiv auf das Stressniveau auswirkt. Beim Spielen werden Endorphine freigesetzt, die vor den negativen Auswirkungen von anhaltendem Stress schützen. Ebenso unterstützt das Spielen Kinder dabei, schwierige Emotionen und Erlebnisse zu verarbeiten und stärkt ihr Selbstvertrauen, indem sie lernen, kreativ Probleme zu lösen.

Die aktuelle Krise unterscheidet sich von anderen Gesundheitskrisen dadurch, dass sie nicht das Ergebnis eines hoch ansteckenden Virus ist, sondern vielmehr das Ergebnis von guten Absichten, die jedoch zu weit getrieben wurden. Diese Absichten galten dem Schutz von Kindern und der Bereitstellung dessen, was viele als bessere Schulbildung interpretierten - sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule. – David F. Bjorklund, Ph.D., Mitautor und Professor an der Fakultät für Psychologie am Charles E. Schmidt College of Science der Florida Atlantic University.

Eine der wichtigen Aufgaben von Eltern im Teenageralter besteht darin, ihre jungen Männer und Frauen dabei zu unterstützen, verantwortungsvoll und unabhängig zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen unsere Teenager lernen, eigenverantwortlich gute Entscheidungen zu treffen. Dies erfordert, dass Eltern und fürsorgliche Erwachsene nicht nur eine Position der Autorität und des Schutzes einnehmen, sondern auch eine Position des Einflusses und des Vertrauens.

Indem Erwachsene in Gesprächen gute Fragen stellen, können sie einen positiven Einfluss auf diese angehenden Unabhängigen ausüben.

Wenn Erwachsene Teenagern hingegen ständig sagen, was sie tun und denken sollen, hindert dies sie daran, zu lernen, wie sie sich in der Realität selbst zurechtfinden können. Dadurch vermitteln wir ihnen das Gefühl, dass wir ihnen nicht vertrauen, und wenn Jugendliche sich dazu nicht in der Lage fühlen, ist es nur logisch, dass ihre psychische Gesundheit insgesamt abnimmt.

Wenn Erwachsene Teenagern hingegen ständig sagen, was sie tun und denken sollen, hindert dies sie daran, zu lernen, wie sie sich in der Realität selbst zurechtfinden können. Foto Karolina Grabowska.

Es ist wichtig zu beachten, dass unterschiedliche Reifegrade auch unterschiedliche Ansätze erfordern. Das gilt auch für die Entwicklung Israels, wie wir in den ersten fünf Büchern der Bibel sehen können, die die Tora bilden. Hier geht es darum, dass Gott Israel das Gesetz gibt. Wenn ein Kind heranwächst, muss ihm auch das Gesetz gegeben werden: »Tu dies, tu das nicht; das ist gut, das ist schlecht; das ist richtig, das ist falsch.« Aber sobald sie anfangen, zu wachsen und zu reifen, lernen sie, dass die Welt aus mehr besteht als nur Schwarz-Weiß-Szenarien.

Die Bibel geht auch in die Weisheitsliteratur über, mit Büchern wie Prediger und Hiob, und von dort aus in die prophetischen Schriften. Durch Jesaja sagt der Herr: »Kommt, lasst uns miteinander reden« (Jesaja 1,18). Der Umgang mit (vor allem älteren) Teenagern sollte auch zu differenzierteren Gesprächen und Interaktionen übergehen, um ihnen zu helfen, zu reifen und aus eigener Kraft stärker zu werden.

Dallas Willard schreibt in seinem Buch »Hearing God«:

»Angenommen, ein Elternteil würde seinem Kind minutiös vorschreiben, was es am Tag zu tun hat. Das Kind würde unter diesem Regime verkümmern. Die Eltern müssen das Kind so leiten, dass es einen eigenständigen Charakter entwickelt, der in der Lage ist, selbst richtige Entscheidungen zu treffen. Gott tut das Gleiche.« – Dallas Willard

Fragen, die ein Gespräch mit deinen Teenagern anregen können:

  • In welchem Bereich hast du das Gefühl, dass du Fortschritte machst?
  • Wann hast du das letzte Mal etwas geschafft, auf das du stolz warst?
  • Was ist eine Fähigkeit oder Aufgabe, die du inzwischen gut beherrschst und bei der du nicht mehr so viel Hilfe brauchst?
Dieser Artikel wurde vom Axis Creator Team verfasst und im englischsprachigen »Culture Translator« veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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