Suchst du einen klaren roten Faden für die gesamte Kinder- und Jugendarbeit? Heute zeige ich dir, wie einem Gemeindeverband genau das gelungen ist. Josias Burgherr und sein Team von der Viva Kirche Schweiz haben die Kernwahrheiten entwickelt – Leitlinien, die von kleinen Kindern bis hin zu jungen Erwachsenen die gesamte Altersspanne abdecken. Sie lösen das Problem der Themenvielfalt, setzen klare Prioritäten und schaffen so eine durchgehende Orientierung. Über 80 Gemeinden der Viva Kirche Schweiz nutzen diese Kernwahrheiten seit diesem Jahr erfolgreich.

Prioritäten setzen, wenn alles wichtig scheint – so wählst du die richtigen Themen für deine Jugendgruppe

In der Jugendarbeit gibt es eine Fülle von Themen, Fragen des Lebens und Bibeltexte, die besprochen werden könnten. Vielleicht hast du schon einmal versucht, einen Themenplan zu erstellen und dabei gemerkt: Es ist unmöglich, alles Relevante unterzubringen. Wie setzt man also Prioritäten? Welche Kriterien helfen, um das Wesentliche zu filtern? Und vor allem: Wie können wir sicher sein, dass wir die entscheidenden Glaubenssätze an die nächste Generation weitergeben?

Jesu Prioritäten: Der Dreiklang der Liebe als Leitfaden für deine Jugendgruppe

Jesus gibt uns hier eine klare Antwort. Er sagte: »Liebe Gott mit allem, was du bist und hast. Das ist das Wichtigste. Doch ebenso bedeutend: Liebe dich selbst und liebe deine Mitmenschen.« (Matthäus 22,38-40). Wenn dies für Jesus die oberste Priorität hat, sollte es auch der Maßstab in der Kinder- und Jugendarbeit sein. Diese Erkenntnis hat uns im Team Young Generation der Viva Kirche Schweiz dazu inspiriert, das Liebesgebot auf die unterschiedlichen Altersstufen der Kinder- und Jugendarbeit zu übertragen.

Kernwahrheiten: Jesu Liebesgebot altersgerecht vermitteln

Das Ergebnis dieser Überlegungen sind 18 Sätze, die wir »Kernwahrheiten« nennen. Sie greifen das Liebesgebot Jesu auf und passen es an sechs Altersstufen an. Diese Kernwahrheiten zielen darauf ab, die zentralen Glaubenswahrheiten fest im Leben junger Menschen zu verankern: Gott lieben, sich selbst lieben und andere lieben.

Wie die Kernwahrheiten unsere Jugendarbeit verändern

Was früher isoliert nebeneinander existierte, fügt sich nun zu einem einheitlichen Ganzen. Alle Mitarbeitenden folgen demselben Kompass und haben dasselbe Ziel vor Augen. Programme greifen ineinander und schaffen eine klare, aufeinander abgestimmte Struktur. Das Ergebnis ist eine gemeinsame Bewegung mit einer starken Stimme für die Kinder- und Jugendarbeit, die vorher so nicht existierte.

Es ist, als hätten wir plötzlich alle denselben Kompass. — Josias Burgherr, Leiter Young Generation, Viva Kirche Schweiz (ehemals Chrischona Schweiz)

Es ist uns gelungen, dass jedes Angebot der Young Generation Arbeit dabei unterstützt, die essenziellen Werte des christlichen Glaubens im Herzen der Kinder und Jugendlichen zu verankern.

Eine Übersicht der Kernwahrheiten sowie viele Ideen und hilfreiche Ressourcen findest du kostenlos auf Kernwahrheiten.ch.

Neu: Das Buch zu den Kernwahrheiten für Kirche und Familie

Vor kurzem hat das Team Young Generation ein Buch veröffentlicht, das die Kernwahrheiten ausführlich erklärt. Jedes Kapitel beginnt mit der Frage, wie eine bestimmte Kernwahrheit in deinem Leben wirken kann. Im nächsten Schritt wird beleuchtet, warum diese Wahrheit für eine bestimmte Altersgruppe so bedeutend ist. Der letzte Abschnitt gibt praxisnahe Tipps für Kirche und Familie, damit die Kernwahrheiten noch tiefer im Leben der Kinder und Jugendlichen verankert werden können.

Buch: Vom Kern her wachsen

Das Kernwahrheiten-Projekt hat das Ziel, das zentrale Gebot der Bibel – die Liebe zu Gott, zu sich selbst und zu anderen – in den Herzen der jungen Generation zu verwurzeln. Auf 180 Seiten werden diese 18 Kernwahrheiten in einfacher Sprache dargestellt und sowohl aus persönlicher als auch aus altersgerechter Perspektive beleuchtet. Das Buch richtet sich an Leitende in der Kinder- und Jugendarbeit sowie an Eltern und ist für CHF 18.50 erhältlich, bei größeren Bestellungen gibt es Mengenrabatte.

Jetzt bestellen (Schweiz)

Ein Blick ins Buch: Wie du Teenies hilfst, sich selbst zu lieben

4.2 Es zählt nur, was der Schöpfer über mich sagt

Hast du dich schon einmal geachtet, wie viele Meinungen auf dich einprasseln? Da wäre die Werbung, die dir ein klares Bild vermittelt, wie du zur besten Version deiner selbst werden sollst. Dann der Job oder die Schule, die jeden Tag Anforderungen an dich stellen und dich einteilen wollen in: »Schaffst du« und »Schaffst du nicht«. Und nicht zuletzt gibt es deine Mitmenschen, von denen du Komplimente und Kritik bekommst. Viele leiden ein Leben lang daran, dass ihnen jemand in der Kindheit gesagt hat: «Aus dir wird nichts». Und im gleichen Maße kann es Menschen bis ins hohe Alter beflügeln, dass in derselben Zeit jemand an sie geglaubt hat.

Diese Kernwahrheit nimmt all diese Prägungen, Äußerungen und Vorurteile und steckt sie zusammen in eine Schublade. Jetzt sollen die erst mal still sein. Dann öffnet sich eine andere Schublade. Und aus dieser kommt nun heraus, was Gott der Schöpfer über dich sagt. Dieser Schubladen-Inhalt hat das Sagen! In der «weltlichen»-Schublade hat es auch Dinge, die du hören darfst. Es gehört zu einem wertschätzenden Umgang miteinander, dass wir aufeinander eingehen und uns nicht ignorieren. Sei es wegen Lob oder wegen Kritik. Aber wenn es um die zentrale «Wer bin ich»-Frage des Lebens geht, dann hat nur einer das Sagen: Gott. Und er sagt so einiges über dich. Zum Beispiel, dass er dich von langer Hand geplant und dann mit Freude geschaffen hat (Psalm 139,16). Du bist weit davon entfernt, für Gott nur eine Nummer zu sein. Sein Interesse an dir ist so groß, dass er sogar die Anzahl deiner Haare wissen wollte (Lukas 12,7). Er stuft dich als so wertvoll ein, dass er dich als Erbe eingesetzt hat (Epheser 1,11-12). Das ist etwas, das normalerweise seinen Kindern zusteht! Und genau: Gott nennt dich sein Kind, wenn du ihn als deinen Vater willst (Johannes 1,12). Er möchte eine Zukunft für dich voller Frieden (Römer 5,1).

Alle Meinungen und Aussagen aus der «weltlichen» Schublade können beipflichten oder widersprechen. Es ändert nichts daran, was dein Schöpfer über dir ausspricht. Er ist dein Erfinder und Schöpfer. Wir sehen das in der Kunst: Ein Kunstwerk wird beurteilt und interpretiert. Es wird gemutmaßt, was der Maler wohl wollte, was seine Überlegungen und Gedanken waren. Aber wissen tut es letztlich nur einer, nämlich der Maler. Er gibt dem Werk seine Identität. Ok, ein Bild hat vielleicht keine Identität, aber du hast eine. Und weil dein Schöpfer dich liebt und sich mit sehr viel Energie und Begeisterung in dich investiert hat, bist du wertvoll und einzigartig. Deshalb kannst du mit einer gehörigen Portion an Selbstliebe den heutigen Tag gestalten. Weil der, der dich geschaffen hat, dich als sehr gut definiert hat. Da spielt es keine Rolle, was in der anderen Schublade über dich gesagt worden ist.

Es ist für deine Seelenhygiene wichtig, dass du den Zusagen Gottes genügend Gewicht gibst. Immer wieder stellt sich die Frage, womit du dein Herz füllst. Das Musiker-Duo »Tal & Acacia« singt in einem Lied treffend »Garbage in, garbage out, what goes in is found out«: Den Müll, den du in dich reinlässt, wird in irgendeiner Form auch wieder rauskommen. Das, was du dir tagtäglich anschaust und anhörst, hat Auswirkungen auf das, was du wirst. Vielleicht ist es an der Zeit, ein paar solche Selbstbildpräger in deinem Leben zu reduzieren oder ganz zu verbannen? Vielleicht ist es dran, dein Leben wieder ganz Gott zu geben und dich von ihm füllen zu lassen?

Zuletzt soll auch eine kritische Frage Platz haben. Stimmen deine Worte in die lebensfreudigen Worte des Schöpfers ein, wenn du mit und über andere redest? Oder gehörst du zu denen, die sich in den Schwall an negativen Beurteilungen und Worten einklinken? Anders gesagt, hören Menschen von dir, was der Schöpfer über sie denkt? Bist du ermutigend oder entmutigend?

Die Zielgruppe im Fokus

Eine der ersten Kernwahrheiten lautet: «Gott hat mich geschaffen». Es scheint so, dass es jetzt nochmals wichtig wird, diesen Schöpfungsgedanken zu verinnerlichen. Zweifel gibt es viele. An sich, an Gott und anderen. Was gibt Orientierung? Hierauf zielt die Zusage des Schöpfers ab, denn es geht um die Identität. Für Teenies zählt die Meinung der Eltern jetzt weniger, dafür erweitert sich der Kreis derer, die Einfluss auf sie haben. Es zählt die Meinung der Kollegen, was Mode und Trends vorgeben, die Haltung von Vorbildern, Stars und Influencern. In all dem suchen Teenager Antworten auf die Frage, wer sie sind. Sie vergleichen sich mit anderen und ziehen ihre Schlüsse daraus. Die Kernwahrheit setzt einen wichtigen Anker: Alle diese Meinungen gehören in die «weltliche» Schublade und kommen weit hinter der «Was der Schöpfer sagt»-Schublade. Teenager brauchen Hilfe, sich in diesem Ozean der Identitätssuche an Gottes Sicht über ihnen zu orientieren.

Teenies möchten Beziehung auf Augenhöhe. Was sie sich darunter vorstellen, ist wohl noch nicht in allen Bereichen praxistauglich, aber sie wünschen sich weniger Ratschläge, dafür mehr Zuhören. Es hilft ihnen, über ihre Gefühle sprechen zu können. Hier wird spürbar, dass es für sie viel zu verarbeiten gibt. Neue Eindrücke kommen dazu und sie beginnen langsam, ihr Leben in die Hand zu nehmen. Diese Gehversuche in die Selbstständigkeit sind wichtig, bringen aber auch Risiken mit sich. So sind Teenies anfälliger für Dinge wie Ritzen, Alkohol, Drogen und Pornografie. Die Frage, mit was sie ihr Herz füllen, ist sehr entscheidend. Sich an Gottes Aussagen auszurichten, hat so viel Ermutigendes, Aufbauendes und Hoffnungsvolles. Im Gegensatz dazu kann von außerhalb so viel Schweres, Erniedrigendes und Gemeines kommen. Aber Teenies sind ihrer «Identität-Bildung» nicht schutzlos ausgeliefert. Sie entscheiden mit, von wem sie ihre Identität prägen lassen. Teenies sollten ihre Vorbilder und Freunde gut wählen und in der medialen Welt den Kanälen und Influencern folgen, die ihnen guttun.

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Familientipps
Liebe Eltern, sagt euren Teenies, was ihr in ihnen seht. Auch wenn sie es euch nicht immer spüren lassen, ihr seid ganz wichtige Ermutiger für sie. Ihr könnt mit euren Worten ein verlängerter Arm von Gottes Gedanken über eurem Kind sein. Kombiniert die Zusagen von Gott mit euren Komplimenten und Bestärkungen. Gegen außen geben sich Teenies oft unberührt und kritisch. Aber im Herzen tut es ihnen dennoch gut. Auch die Angebote der Kirche sind in dieser Zeit potenzielle Schutzzonen, wo Teenies sein können, wie sie sind. Aber: Die Kirchenmitarbeitenden brauchen eure Unterstützung. Sie brauchen Eltern, die ihre Teenies ermutigen und manchmal auch konkret auffordern, an einem Programm teilzunehmen oder bei einem Dienst mitzuarbeiten.
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Kirchentipps
In der Teeniearbeit habt ihr die Chance, eine »Gegenkultur« zu prägen gegenüber dem, was Teenies oft in der Schule und sonstwo erleben. Eine Kultur, wo das, was Gott über sie sagt, ein Mehrfaches zählt neben dem, was sie sonst an Vorstellungen mitbringen. Oft entsteht dieser Raum, wenn Leitende da sind, die diese Kultur leben. Ihr könntet zudem Bibelstellen, die Gottes Gedanken über die Teenies erfassen, schön gestalten und als Bilder aufhängen. Wie in jeder Altersphase ist es auch hier ein guter Tipp, für die Herzen der Teenies zu beten. Teilt die Teenies in Gebetslisten unter euch auf, plant Gebetszeiten an Sitzungen ein oder bittet Leute aus der Kirche, als Gebetspaten für eure Teenies einzustehen. Auf dass in ihrem Herzen zuerst das zählt, was der Schöpfer über sie sagt.

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