In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Aspekte säkularer Musik ein und geben euch hilfreiche Einblicke, damit ihr eine gut fundierte Entscheidung treffen könnt. Wir zeigen dir außerdem, wie du mit deinen Jugendlichen produktiv über säkulare Musik sprechen und ihre Perspektive besser verstehen kannst.

Was ist eigentlich säkulare Musik?

Weltliche oder säkulare Musik (»säkular« ist einfach Lateinisch für »weltlich«) bezeichnet jede Art von Musik, die nicht ausdrücklich religiös oder geistlich ist. Sie umfasst eine breite Palette von Genres, Stilen und Themen, von Pop und Rock über Rap bis hin zu elektronischer Tanzmusik (EDM). Auch wenn weltliche Musik durchaus positive Botschaften und Werte vermitteln kann, ist es wichtig zu wissen, dass sie auch Texte und Themen enthalten kann, die ihr als anstößig empfindet oder die im Widerspruch zu den Überzeugungen und Werten eurer Familie stehen.

Die Vielfalt säkularer Musik bedeutet, dass sie Hörerinnen und Hörern ein reiches Spektrum an Perspektiven und Erfahrungen bietet. Als Elternteil ist es aber wichtig, kritisch zu sein und offene Gespräche mit deinem Teenager über die Musik zu führen, die er oder sie hört.

Wenn du ihren Musikgeschmack und die Botschaften, die in ihren Lieblingsliedern vermittelt werden, verstehst, kannst du ihnen dabei helfen, gut begründete Entscheidungen über die weltliche Musik zu treffen, die sie konsumieren, und sicherstellen, dass diese zu ihren Werten und Überzeugungen passt.

Was die Bibel über Musik sagt

Die Bibel befasst sich nicht ausdrücklich mit weltlicher Musik, aber sie thematisiert die Rolle, die Musik im Leben der Menschen spielt. Hier sind einige Bibelverse, die darüber Aufschluss geben können:

  • Psalm 150,1-6 (BasisBibel): Halleluja.  Lobt Gott in seinem Heiligtum! Lobt ihn in seiner starken Himmelsburg! Lobt ihn für seine kraftvollen Taten! Lobt ihn für die Fülle seiner Macht! Lobt ihn zum Schall des Widderhorns! Lobt ihn zum Klang von Harfe und Leier! Lobt ihn zur Handtrommel und tanzt im Kreis! Lobt ihn mit Saitenspiel und Flötenmusik! Lobt ihn mit kleinen hellen Zimbeln! Lobt ihn mit großen dunklen Zimbeln! Alles, was lebt durch Gottes Atem, antworte dem Herrn mit Lobgesang! Halleluja!
  • Epheser 5,19-20 (Schlachter 2000): Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
  • Kolosser 3,16 (Luther 2017): Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.

Diese Verse betonen, wie wichtig es ist, Musik zur Anbetung und zum Lobpreis Gottes sowie zur Ermutigung und Aufmunterung der anderen zu nutzen. Sie beziehen sich zwar nicht direkt auf weltliche Musik, aber sie erinnern uns daran, die Auswirkungen der Musik, die wir hören, auf unser geistliches Wohlbefinden zu bedenken.

Sie beziehen sich zwar nicht direkt auf weltliche Musik, aber sie erinnern uns daran, die Auswirkungen der Musik, die wir hören, auf unser geistliches Wohlbefinden zu bedenken. Foto unsplash+

Der Einfluss der Technologie auf die Musikindustrie

Die Technologie hat die Musikindustrie revolutioniert und macht es Künstlerinnen und Künstlern leichter denn je, ihre Musik zu produzieren und zu vertreiben. Streaming-Plattformen wie Spotify und Apple Music haben uns Zugang zu Millionen von Songs aus aller Welt verschafft und es uns ermöglicht, mit wenigen Klicks neue Bands und Genres zu entdecken. Diese bessere Zugänglichkeit hat das Spektrum der musikalischen Einflüsse und Stile, denen Jugendliche ausgesetzt sind, vergrößert und eine vielfältigere, globalisiertere Musikkultur entstehen lassen.

Doch auch wenn es dadurch einfacher geworden ist, neue Musik zu entdecken, ist es für Eltern gleichzeitig schwieriger geworden, die Inhalte zu kontrollieren, denen ihre Teenager ausgesetzt sind. Angesichts des großen Musikangebots kann es für Eltern schwierig sein, mit den neuesten Trends und Botschaften in der Popmusik (im weitesten Sinne) Schritt zu halten. Das kann es schwieriger machen, offene und informierte Gespräche über die Musik, die deine Teens hören, zu führen und darüber, wie diese Musik mit den Werten der Familie vereinbar ist.

Welche Vorteile hat es, Teenager weltliche Musik hören zu lassen?

Wenn Eltern ihren Teens erlauben, weltliche Musik zu hören, kann das mehrere Vorteile haben.

  • Erstens lernen sie dadurch eine Vielzahl von Musikstilen, Genres, Künstlerinnen und Künstler kennen, was eine größere Wertschätzung für die Kunst der Musik selbst fördern kann. Dies kann deinem Teenager helfen, seinen Musikgeschmack und seine Kreativität zu entwickeln, und ihn sogar dazu inspirieren, ein Instrument zu lernen oder eigene Lieder zu schreiben.
  • Darüber hinaus behandelt weltliche Musik oft eine Vielzahl von Themen und Fragen, die das kritische Denken und das Verständnis für unterschiedliche Sichtweisen fördern können. Sieh dir das Video »Order From Chaos« aus dem Music Conversation Kit von Axis an, um mehr über die Verbindung zwischen Musik und Menschsein zu erfahren.
  • Außerdem ermöglicht die Beschäftigung mit weltlicher Musik deinen Teens, Kontakte zu Gleichaltrigen zu knüpfen und an sozialen Aktivitäten teilzunehmen. Musik spielt in der Jugendkultur eine wichtige Rolle, und gemeinsame musikalische Interessen können jungen Menschen helfen, Freundschaften zu schließen und ihr Zugehörigkeitsgefühl zu stärken. Wenn dein Teen offen für weltliche Musik ist, kann er oder sie eine solide Weltsicht entwickeln und lernen, mit unterschiedlichen kulturellen Erfahrungen umzugehen. Musik ist schon lange dafür bekannt, den Status quo infrage zu stellen und den Ungehörten eine Stimme zu geben, wie im Video »The Sound of Change« (ebenfalls aus dem Music Conversation Kit) zu sehen ist.

Welche Nachteile hat es, Teenager weltliche Musik hören zu lassen?

Eines der Hauptprobleme, wenn Eltern ihren Teens erlauben, weltliche Musik zu hören, ist, dass sie wahrscheinlich früher oder später mit unangemessenen oder anstößigen Inhalten in Berührung kommen. Manche säkulare Lieder enthalten vulgäre Sprache, thematisieren alle Arten von Sex oder sie verherrlichen oder verharmlosen Gewalt und Drogenmissbrauch. Diese Botschaften können dem emotionalen und geistlichem Wohlergehen deines Teenagers schaden, vor allem, wenn er noch nicht in der Lage ist, die Inhalte, die er konsumiert, kritisch zu bewerten. Eltern sollten unbedingt darauf achten, welche Musik ihr Teenager hört, und darauf vorbereitet sein, Gespräche über problematische Themen zu führen.

Zudem kann durch übermäßiger Konsum von weltlicher Musik eine unausgewogene Weltanschauung entstehen, bei der deine Jugendlichen weltlichen Werten Vorrang vor ihrem Glauben geben. Solch ein Ungleichgewicht kann ihrem geistlichen Wachstum schaden und ihre Verbindung zu Gott beeinträchtigen. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen weltlichen und »religiösen« Einflüssen im Leben deines Teenagers herzustellen, damit er ein solides geistliches Fundament erhält. Ermutige sie oder ihn, sich auch mit christlicher Musik als Quelle für Inspiration und geistliche Nahrung zu beschäftigen, die dabei ebenfalls eine große Bandbreite an Stilen und Genres bietet.

Wie du mit deinen Teens über weltliche Musik sprechen kannst

Wenn es um die Frage geht, »Sollten Christen säkulare Musik hören?«, und wenn du mit deinen Teens über weltliche Musik ins Gespräch kommen willst, ist es entscheidend, offen zu kommunizieren und ihnen Führung und Leitung zu geben, ohne übermäßig kontrollierend zu sein. Um dies zu erreichen, ist es wichtig, die Gründe für die Musikvorlieben deines Teenagers zu verstehen, die Künstler, die die Musik produzieren, die Botschaften, die vermittelt werden, und die Absichten und Gefühle, die dein Teenager hat, wenn er weltliche Musik hört. Auf diese Weise könnt ihr bedeutungsvolle Gespräche führen, kritisches Denken fördern und klare Grenzen für die Art von Musik festlegen, die eure Teens hören.

Verstehe, warum dein Teenager eine bestimmte Art von Musik mag

Es ist wichtig, die Gründe für die Musikvorlieben deiner Jugendlichen zu verstehen. Fühlen sie sich von dem Sound, dem Stil oder der Botschaft einer bestimmten Künstlerin angezogen? Wenn du ihre Beweggründe verstehst, kannst du sinnvollere Gespräche über ihre Entscheidungen mit ihnen führen und ihnen helfen, kritisch über die Musik nachzudenken, die sie hören.

Foto Melanie van Leeuwen

Verstehe, wer die Musik produziert

Recherchiere die Künstlerinnen und Künstler und ihren Hintergrund, um die Musik, die dein Teenager hört, besser einordnen zu können. Wenn du den Kontext und die Absichten der Künstler kennst, gewinnst du hilfreiche Einblicke in die Botschaften und Themen ihrer Musik.

Verstehe die Botschaft, die die Musik transportiert

Hör dir die Musik an und achte auf die Liedtexte, um die Botschaften zu verstehen, die vermittelt werden. So findest du heraus, ob die Musik mit den Werten und Überzeugungen eurer Familie übereinstimmt, und die Gespräche mit deinem Teenager darauf abstimmen.

Warum hörst du genau diese Musik?

Frag deine Jugendlichen nach ihren Absichten und Gefühlen, wenn sie säkulare Musik hören. Suchen sie Inspiration, Unterhaltung oder emotionale Verbundenheit?

Das Herz hinter dem Hörverhalten zu verstehen kann helfen, ein gehaltvolleres Gespräch über ihre Musikauswahl und die Auswirkungen der Musik auf ihr Leben führen.

Säkulare Musik als eine Möglichkeit, mit deinem Teenager Beziehung zu bauen

  • Gemeinsam anhören: Nimm dir Zeit, gemeinsam mit deinem Teenager weltliche Musik zu hören, und nutze dies als Gelegenheit, um bedeutende Gespräche zu führen. Sprecht miteinander über die Texte, Themen und Botschaften, die in der Musik enthalten sind, und überlegt, wie sie mit den Werten und Überzeugungen eurer Familie übereinstimmen.
  • Fördere kritisches Denken: Hilf deinen Teens dabei, die Musik, die sie hören, kritisch zu analysieren. Ermutige sie, über die Absichten der Künstler, die vermittelten Botschaften und die Auswirkungen, die diese Botschaften auf ihre Gedanken und Gefühle haben können, nachzudenken.
  • Setze Grenzen: Es ist zwar wichtig, offen und verständnisvoll zu sein, aber es ist auch wichtig, klare Grenzen zu setzen, was die Art von Musik angeht, die dein Teenager hören darf. Kommuniziert eure Erwartungen als Eltern und seid bereit, alle Einwände oder Fragen eurer Teens zu besprechen.

Sollten Eltern ihre Kinder also weltliche Musik hören lassen?

Die Entscheidung, ob dein Teenager weltliche Musik hören darf, hängt letztlich von den Werten und Überzeugungen eurer Familie und dem Reifegrad deines Teenagers ab. Es ist wichtig, mit Jugendlichen offene und ehrliche Gespräche über die Musik führen, die sie hören, und sie zu ermutigen, kritisch über die Botschaften und Themen nachzudenken. Wenn du den Musikgeschmack deines Teenagers kennst und kluge Gespräche führst, kannst du ihm helfen, gut begründete Entscheidungen über die Musik zu treffen, die er hört.

Beziehungsfragen, um mit deinen Teens ins Gespräch zu kommen

  • Fühlst du dich durch die Musik, die du hörst, mit einer größeren Gemeinschaft verbunden?
  • Was schätzt du an dieser Gemeinschaft?
  • Was glaubst du, warum das menschliche Herz und der menschliche Geist Musik so sehr genießt?
  • Würdest du sagen, dass du Musik hörst, die zu deiner Stimmung passt, oder Musik hörst, um deine Stimmung zu verändern?
  • Hat ein Lied dich schon einmal dazu gebracht, über etwas anders zu denken? Hat ein Lied schon einmal deine Überzeugungen verändert oder beeinflusst? Wann ist das eine gute Sache? Wann könnte das nicht so gut sein?

Bedeutungsvolle Gespräche über säkulare Musik mit euren Teens zu führen, ist wichtig, um ihnen zu helfen, gut fundierte Entscheidungen über die Musik zu treffen, die sie konsumieren. Wenn ihr euch mit euren Teens auf diese Reise begebt, denkt dabei an die Worte aus Philipper 4,8: »Weiter, Brüder und Schwestern: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!« (Luther 2017). 

Indem sie die Gründe für ihre Vorlieben und die Botschaften der Musik verstehen, können Eltern eine offene Kommunikation und kritisches Denken fördern und ihren Jugendlichen helfen, ihre Entscheidungen mit den Werten und Überzeugungen ihrer Familie in Einklang zu bringen.

Dieser Artikel wurde zuerst von unseren Freunden von Axis auf Englisch veröffentlicht. Deutsche Version von Daniel Oesterle.

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