Inspire Einheit 34: Mose, der unsichere Anführer

Wie funktioniert das INSPIRE Curriculum?

In jeder Einheit geht ihr durch mehrere interaktive Diskussionsphasen. Die Diskussionsfragen helfen euch, junge Menschen in ihrem Lesen und Interpretieren der Bibel zu fördern.

Für wen ist INSPIRE gemacht?

  • Für Gruppen mit 6 bis 30 Jugendlichen
  • Für junge Menschen zwischen 11 und 17 Jahren
  • Für Jugendleiter:innen mit wenig Zeit

Wie funktioniert es?

  1. Phase: Herausfinden, was im Text passiert
  2. Phase: Die wichtigsten Teile des Textes identifizieren
  3. Phase: Den Inhalt auf unsere Situation anwenden
  4. Phase: Verstehen, was Gott heute sagt

Ohne Bibel geht’s nicht

Da dieses Curriculum ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel ist, funktioniert es am besten, wenn jede:r Jugendliche eine Bibel zur Hand hat. Bitte jede Woche jemanden, den Text vorzulesen, während die Jugendlichen mitlesen. Es ist auch praktisch, wenn sie während des Teachings ihre Bibeln offen vor sich haben, sodass sie ihre Antworten auf Textbelege stützen können, und nicht nur raten.

💡
Pro-Tipp: Schau dir als Leiter:in die Fragen und Spiele vorher an, um dich mit Bibeltext, Thema und den Spielen vertraut zu machen.

Andacht

Icebreaker – Big Boss

⏱ 10 Minuten

Jede Person ist nun ein Angestellter in einer großen Firma und hat eine Rolle innerhalb des Unternehmens erhalten:

  1. Toiletten-Putzer
  2. Kaffee-Holer
  3. Post-Junge/-Mädchen
  4. Mädchen für alles
  5. Sachbearbeiter
  6. Bürokaufmann/-frau
  7. Teamleiter
  8. Assistent des Direktionsassistenten
  9. Direktionsassistent
  10. PR-Berater
  11. Abteilungsleiter
  12. Bereichsleiter
  13. Geschäftsführer
  14. Hauptgeschäftsführer
  15. Big Boss

Das Ziel des Spiels ist es, eine Beförderung zu erhalten und sich in der Firma hochzuarbeiten, um schließlich der Big Boss zu werden. Wenn du der Big Boss bist, musst du hart arbeiten, um deinen Job zu behalten.

Das Spiel hängt davon ab, wie viele Personen in der Gruppe sind. Je nach Anzahl musst du möglicherweise Rollen hinzufügen oder weglassen. Stelle sicher, dass du einen Toiletten-Putzer und einen Big Boss hast, da eine Firma ohne diese beiden Rollen nicht funktionieren kann.

Stelle sicher, dass die Jugendlichen in einem Halbkreis sitzen. Gib jeder Person eine Rolle (geschrieben auf ein Stück Papier), beginne dabei an einem Ende mit dem »Toiletten-Putzer«. Die Person daneben sollte der »Kaffee-Holer« sein, daneben der/das »Post-Junge/-Mädchen« usw., bis jede Person eine bessere Rolle als die vorherige hat und die letzte Person (am anderen Ende) die »Big Boss«-Rolle bekommt. Jede Person sollte das Blatt Papier mit ihrer Rolle darauf sichtbar machen, damit andere es sehen können.

Das Spiel beginnt mit dem Toiletten-Putzer, der seine Rolle »Toiletten-Putzer« nennt, dann muss er eine andere Rolle, z.B. »Abteilungsleiter« aussprechen. Die Person mit der Rolle des Abteilungsleiters muss sofort ihre Rolle und dann die Rolle einer anderen Person ausrufen. Es darf aber nicht die Person sein, die sie gerade ausgerufen hat (in diesem Fall nicht der WC-Putzer). Die nächste Person, die aufgerufen wird, muss dann ihre Rolle und eine andere rufen. Und so weiter.

Das Spiel endet, wenn jemand einen Fehler macht.

Fehler sind:

  1. Wenn jemand eine Rolle ausruft, die gerade gerufen wurde.
  2. Wenn eine Rolle falsch gesagt wird.
  3. Wenn jemand eine Pause macht oder zögert.
  4. Wenn es zu lange dauert oder die Person, die gerade gerufen wurde, das verpasst hat.

Wenn jemand einen Fehler macht, muss er aufstehen, sein Stück Papier auf den Sitz legen und sich auf den Sitz des Toiletten-Putzers setzen. Diese Person wurde zurückgestuft zum Toiletten-Putzer. Die Person, die der Toiletten-Putzer ist, wird nun zum Kaffee-Holer befördert, und muss dessen Platz einnehmen. Je nachdem, wer den Fehler gemacht hat, wird aufgerückt, bis der freie Platz besetzt ist.

Das Spiel wird fortgesetzt, beginnend mit dem WC-Putzer, der dann sagt: »Toiletten-Putzer an...« Wer am Ende mehrerer Runden der Big Boss ist, ist der Gewinner.

Mit diesen 20 Fragen wirst du zum Top-Leiter!
Wer oder was ist eigentlich ein guter Leiter?

Diskussionsstarter

⏱ 10 Minuten

Stellt euch vor, es ist euer erster Tag in einem neuen Job und ihr arbeitet für euren Vater in einer großen Firma. Euer Vater, der Big Boss, ruft euch an. Er erzählt euch, dass ihr sehr talentiert seid und zum Hauptgeschäftsführer des Unternehmens befördert wurdet. Er teilt euch mit, dass die Firma in großen Schwierigkeiten steckt und dass ihr tiefgreifende Veränderungen vornehmen müsst, um sie zu retten. Eure erste Aufgabe wäre es, dem derzeitigen Hauptgeschäftsführer mitzuteilen, dass er gefeuert ist. Der Hauptgeschäftsführer hat euch bisher noch nie getroffen.

Wie selbstbewusst würdet ihr euch fühlen, wenn ihr zu diesem Mann gehen müsst, um ihm zu sagen, dass er schlechte Arbeit geleistet hat und gefeuert ist? (Diskutiert)
Was sagt ihr zu ihm, damit er seinen Schreibtisch räumt? (Der Big Boss hat mir gerade einen Job gegeben und mir gesagt, dass ich dich feuern soll, also bist du gefeuert. Er ist übrigens mein Vater.)
Warum ist es wichtig zu sagen, dass der Big Boss den Auftrag erteilt hat? (Er ist aufgrund seiner Position in der Firma dazu befugt, Leute einzustellen und zu entlassen.)
Was gibt den Worten, die ihr sagt, die nötige Rückendeckung durch den Boss? (Der Boss wird seine Worte bestätigen. Ihr müsst seinen Anweisungen folgen.)
Inwiefern macht die Tatsache, dass ihr der Sohn/die Tochter des Chefs seid, einen Unterschied, wenn ihr in der Firma Dinge erledigt? (Ihr seid der Erbe des Chefs, eure enge Beziehung zum Boss gibt euch eine einzigartige Autorität, durch die das getan wird, was ihr in seinem Namen anordnet.)
Was passiert mit unseren Worten, wenn wir Gottes Anweisungen folgen? (Wir haben den Rückhalt des Himmels, Gottes Armee von Engeln. Gottes Macht ist mit uns. Der Feind kann unseren Worten nicht trotzen.)
Was ist die Hauptaufgabe oder -Verantwortung des Chefs oder des Leiters? (Der Leiter legt den Fokus auf das Ziel des Unternehmens und leitet die Mitarbeiter an, wie sie es erreichen können.)

Teaching

⏱ 10 Minuten

📖 LEST 2. Mose 3,1-22; 4,1-17

Moses war also erst ein hebräisches Baby, dann ein ägyptischer Prinz. Was ist er jetzt? (Ein Hirte für den Vater seiner Frau.)

Der Zeitraum, der seit seiner Geburt vergangen ist, beträgt fast 80 Jahre. Moses war 40 Jahre alt, als er vor dem Pharao davonlief (Apostelgeschichte 7,23), nachdem er einen Ägypter getötet hatte, und jetzt hat er 40 weitere Jahre in Midian verbracht.)

Gott spricht also zu Mose. Warum ist dieser Vorfall bemerkenswert? (Gott gibt Mose nicht nur ein Zeichen, sondern er spricht auch hörbar.)
Es ist wahrscheinlich das erste Mal, dass Mose Gott akustisch sprechen hört. Mose ist 80 Jahre alt und hat einige schwierige Zeiten hinter sich. Er hat den Ägypter getötet und hoffte, den israelitischen Sklaven zu helfen, und hat ihrer Sache dabei nur geschadet. Warum spricht Gott jetzt wohl zu ihm? (Manche Menschen haben die Vorstellung, dass Gott in biblischen Zeiten jeden Tag Wunder tat und dass sein Volk ständig wunderbar war. Aber das ist eine neue Erfahrung für Moses. Es ist wichtig für ihn dass Gott etwas Denkwürdiges tut, um seine Berufung zu bekräftigen.)
Was symbolisierte das Feuer wohl? (Gottes mächtige, verzehrende Gegenwart.)
Warum hat Gott Mose wohl gesagt, er solle seine Schuhe ausziehen? (Gott zeigte Mose, dass er Gottes Gegenwart respektieren sollte, dass Gott sich von den Menschen unterscheidet. Er lehrte ihn, dass man Respekt vor Gottes Herrlichkeit, seiner Reinheit und seiner Macht haben muss, um in seine Nähe zu kommen.)
Warum stellt sich wohl Gott Mose als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs vor? (Gott versichert Mose, dass er, der Gott seiner Vorfahren, auch heute noch lebt und aktiv ist. Genau wie im Big Boss-Szenario. Er ist nicht unbekannt. Er war nicht im Urlaub.)
Als er den Ägypter tötete, war Mose wirklich scharf darauf, Gottes Volk zu führen. Lest in diesem Sinne 2. Mose 3,10-11. Wie denkt Moses wohl jetzt darüber? (Er ist nicht so begeistert.)
Wie ermutigt dich 2. Mose 3,7, wenn du betest? (Gott hört nicht nur, er ist besorgt und kommt uns zu Hilfe.)
Dieses Gespräch hat zwei Seiten. Was versucht Gott Mose zu sagen? Und was versucht Mose Gott zu sagen? (Gott gibt Mose Anweisungen für seine Mission »Ich möchte, dass du dies und das tust…«. Moses versucht zu sagen: »Hey, Moment mal, ich bin mir nicht so sicher, ob das funktionieren wird… Ich glaube, du sprichst mit der falschen Person; du suchst sicher nach so einem genialen Superhelden.«)
Mit welcher Seite kannst du dich besser identifizieren, Gottes oder Moses? Wieso? (Diskutiert)
Wie können uns Zweifel an unseren eigenen Fähigkeiten davon abhalten, die einfachen Dinge zu tun, um die Gott uns gebeten hat? (Wir können am Ende denken, dass wir es nicht können, zu lange überlegen und den Moment verpassen. Die Wahrheit ist, dass wir es wirklich nicht können und es nicht einmal versuchen sollten. Es liegt nicht an uns. Gott macht den mächtigsten Teil, wir müssen nur gehorchen und tun, was er verlangt.)
Gott beauftragt uns also, Dinge für ihn zu tun, wenn er bereit ist, und nicht, wenn wir uns bereit fühlen. Warum tut Gott das? (Es ist wichtig, dass wir in Gottes Kraft und in unserer Schwachheit gehen, anstatt zu versuchen, uns auf unsere eigene Kraft zu verlassen, denn die wird der Aufgabe einfach nicht gewachsen sein.)
Glaubt ihr, Leiter werden geboren oder gemacht? (Manche Menschen können versuchen, Leiter zu sein, haben aber einfach nicht das Zeug dazu, weder vom Charakter noch von der Berufung her. Wenn Gott jedoch eine Person auswählt und sie lernfähig ist, kann er sie zu einem hervorragenden Leiter machen.)
Meint ihr, ein Leiter hat einen leichten Job? Schließlich dürfen sie ja entscheiden, was zu tun ist, wie es zu tun ist und wer es tun soll? (Diskutiert)

Zusammenfassung

⏱ 5 Minuten

Hier demonstriert Gott, dass seine Gegenwart mit Mose sein würde und dass er (der Allmächtige) Mose die Botschaft und seine Macht gegeben hat, Wunder zu tun. Mose ging mit Gottes voller Autorität, um dem Pharao quasi zu sagen, dass er aus seiner Verantwortung für das hebräische Volk entlassen wurde. Obwohl Mose nicht glaubte, dass er es schaffen könnte, musste er nur sprechen und wusste, dass der Rest bei Gott lag. Es ist wichtig, dass wir als Leiter und Menschen, die für Gott im Einsatz sind, wissen, wer wir in Gott sind.

Wir sind nicht einfach Angestellte in einer Firma, wir sind Söhne und Töchter in diesem Unternehmen. In diesem Sinne können wir zuversichtlich losgehen, weil wir wissen, dass wir mit der von Gott gegebenen Autorität gehen, Ereignisse durch eine Kraft zu bewirken, die nicht unsere eigene ist. Galater 4,5 sagt uns, dass wir die »vollen Rechte als Söhne« erhalten haben, sowohl in Gottes Familie als auch als Erben mit Zugang zu Gottes übernatürlichen Reichtümern.

Wie abwesend Gott auch während der Sklaverei der Hebräer zu sein schien, Gott nannte sich immer noch »ICH BIN, der ICH BIN.« Dies beschreibt seine »Ich-heit«, sprich seine Präsenz. In den Zeiten, in denen es nicht so gut läuft, ist das kein Grund, von der Nachfolge Gottes abzulassen, er ist immer noch da. Sein Timing ist perfekt. Warum hat Gott diesen Zeitpunkt gewählt und nicht 40 Jahre früher? Im 2. Mose 2,23 erfahren wir, dass dies zu der Zeit geschah, als der König von Ägypten zusammen mit all den anderen Männern, die Mose töten wollten, gestorben war. Jahwe, Gott wollte ihnen zeigen, dass er der gegenwärtige Gott ist.

Wenn es eine Zunahme von Gottes übernatürlicher Kraft gibt, liegt das oft daran, dass er im Begriff ist, etwas zu tun. Er verlangt von uns, dass wir bereit sind, ob wir uns so fühlen oder nicht.

10 Gründe warum Jugendleiter Mentoren brauchen
Ein Mentor der schon länger im Dienst ist als du, kann dir helfen wieder auf den richtigen Weg zurück zu kommen

Gebet

⏱ 5 Minuten

Betet für diejenigen, die zum Leiten berufen sind. Alle sollen die Augen schließen. Bitte dann diejenigen, die sich berufen fühlen, ein Leiter zu werden, still die Hand zu heben. Dann bete für sie (natürlich ohne bekannt zu geben, für wen du betest!).

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Nutzungsbedingungen
INSPIRE wurde von Paul Martin entwickelt und erschien zuerst als »INSPIRE: A resource for busy youth workers«. Deutsche Version »INSPIRE: Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit« von Mr Jugendarbeit. Übersetzung von Olivia Felber und dem Mr Jugendarbeit Support Team.

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© 2022 Andy Fronius, mrjugendarbeit.com

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