Jugendwort 2023: Was ist dein Tipp? đŸ€”

Bevor der Langenscheidt-Verlag das offizielle Ergebnis am 22. Oktober verkĂŒndet, wollen wir deine Meinung wissen: Welches dieser Worte vermutest du als Jugendwort des Jahres 2023?

Side Eye
Goofy
NPC

In zwei Wochen sehen wir, ob unsere Vermutungen richtig waren. Liegen wir am Puls der Zeit? Bis es soweit ist, kannst du dir hier unser aktuelles Wochenbriefing zur Lebenswelt der Jugend anschauen.

💬 In dieser E-Mail:

  • TikTok im Kriegsmodus: Wie Gen Z den Israel-Hamas-Konflikt erlebt.
  • SchnĂ€ppchen mit Haken: Die dunkle Seite von Temu.
  • Glaube: Neue Studie enthĂŒllt positiven Einfluss von SpiritualitĂ€t.
  • Taylor Swifts neuer Film: »The Eras Tour« feiert Kinopremiere.
  • Konzertkultur im Wandel: RĂŒckgang des Alkoholkonsums.

Du machst Mr. Jugendarbeit möglich! Danke, dass du dich dafĂŒr einsetzt, Jugend zu verstehen, Beziehungen zu stĂ€rken und den Glauben zu fördern.

— Andy und das MRJ Team

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💬
»Unser Ziel sollte nicht sein, Gemeinden zu grĂŒnden, sondern JĂŒnger zu machen, die Gemeinden formen.« – Nelutu Iubas auf der Exponential Conference Europe 2023
Falls du es verpasst hast
đŸ”„ Die Geschichte der Jugendlichen, die eine Weltklasse Kirche gebaut haben (MRJ)
đŸ›Ąïž Evangelisation trifft Apologetik: Die Kunst, den Glauben zu teilen und zu verteidigen (MRJ)
đŸ™…â€â™‚ïž Hört auf, junge Christen ĂŒber ihren Glauben zu lehren (MRJ)
💬 Gen Z Sprache (MRJ)

Drei Dinge diese Woche

1. Krieg auf TikTok

Worum es geht: TikTok-Videos ĂŒber den Krieg zwischen Israel und der Hamas haben in dieser Woche Milliarden Aufrufe erhalten. #palestine hat 30,7 Milliarden Aufrufe, #israel 27,3 Milliarden.

Was junge Menschen sehen: Mitglieder der Generation X und sogar Ă€ltere Millennials, die von dem schrecklichen Angriff der Hamas auf israelische Zivilisten am 7. Oktober erfahren, könnten denken, dass sie die Nachrichten in Echtzeit ĂŒber traditionelle Medien erhalten. Aber Eltern und pĂ€dagogisch Verantwortliche sollten wissen, dass die Generation Z eine ganz andere Perspektive auf diese globalen Ereignisse erhĂ€lt – direkt von BĂŒrgerjournalisten und jungen Menschen, die berichten, was sie sehen. Junge PalĂ€stinenser teilen ihre Erfahrungen aus dem Leben im Gazastreifen in viralen BeitrĂ€gen, die einen großen Einfluss darauf haben, wie die Generation Z diesen Konflikt wahrnimmt. Es ist auch wichtig zu erwĂ€hnen, dass Jugendliche ĂŒber TikTok auf Aufnahmen von toten Kindern, misshandelten Frauen und in ihren HĂ€usern ermordeten Familien stoßen können – einige davon sind bereits online und es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Tagen noch mehr veröffentlicht werden.

GesprĂ€chseinstieg: Siehst du viele BeitrĂ€ge ĂŒber den Krieg im Gazastreifen?

Vertiefung zum Thema: Aktuelle Video-Empfehlungen
📌 Kanzler Scholz kĂŒndigt das Verbot von Hamas an.
📌 YouTuber Casey Neistat ĂŒber Antisemitismus.
📌 Johannes Hartl erklĂ€rt, worum es in Israel geht.

2. Sklaven fĂŒr SchnĂ€ppchen: Wenn Jugendliche wie MillionĂ€re shoppen?

Worum es geht: Die chinesische Shopping-App Temu lockt Teenager mit absurd gĂŒnstigen Preisen.

Ein Jugendlicher schickte mir gestern Abend einen Link ĂŒber WhatsApp mit der Bitte: â€șKannst du meine Einladung annehmen, damit ich ein kostenloses Geschenk erhalte... TEMU herunterladenâ€č. Er ist 12 Jahre alt und von Temu fasziniert.

Warum es ethisch problematisch ist: Ein kurzer Blick auf die Website von Temu offenbart eine unglaublich große Auswahl an Waren und ein feines GespĂŒr fĂŒr die WĂŒnsche der westlichen Konsumenten. Damenblazer und wasserdichte Smartwatches sind fĂŒr nur 14 € erhĂ€ltlich. FĂŒr kappe 7 € gibt es wiederverwendbare Tragetaschen, die mit den Katzen aus »Harry Potter« bedruckt sind. Das Unternehmen wirbt aggressiv in den sozialen Medien. Es ist leicht nachzuvollziehen, dass Jugendliche aus Familien mit einem knappen Budget von der Aussicht begeistert sind, fĂŒr wenig Geld mehr zu bekommen. In einer vom amerikanischen Kongress initiierten Untersuchung wurde jedoch festgestellt, dass Temu sowie der in Singapur ansĂ€ssige Fast-Fashion-HĂ€ndler Shein zumindest teilweise auf Sklavenarbeit angewiesen sind. Ein weltweit tĂ€tiges Unternehmen zur ÜberprĂŒfung der Lieferkette fand heraus, dass zumindest ein Teil der Waren von Temu in Xinjiang hergestellt wird, einem Gebiet im Westen Chinas, in dem nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen ĂŒber eine Million uigurische Muslime in Arbeitslagern festgehalten werden.

GesprÀchseinstiege:

  • Sklavenarbeit: WĂŒrdest du es wissen wollen, wenn deine Lieblingsmarke Sklavenarbeit fĂŒr die Herstellung ihrer Produkte einsetzt?
  • Folge dem Geld: Denkst du, dass die Art und Weise, wie jemand sein Geld ausgibt, seine wahren Werte zeigt? Warum?
  • Und bei dir so: Glaubst du, dass die Angebote von Temu wirklich den Werten der Generation Z entsprechen? Warum denkst du das? Inwieweit widerspricht die Nutzung des Angebots den Werten deiner Generation?

3. Der Zusammenhang zwischen SpiritualitÀt und Psyche

Worum es geht: Eine kĂŒrzlich veröffentlichte Meta-Analyse globaler Gallup-Umfragedaten zeigt, dass spirituelle Praxis weltweit zu einer besseren psychischen Gesundheit beitrĂ€gt.

Was Christen daraus lernen können: Am Welttag fĂŒr psychische Gesundheit, gefeiert am 10. Oktober, hat es viele Diskussionen ĂŒber die Mental Health Krise bei Jugendlichen gegeben. Dabei wurde allerdings selten auf den positiven Einfluss spiritueller Gemeinschaften auf die psychische Gesundheit hingewiesen. Untersuchungen zeigen, dass religiöse Menschen mehr Optimismus, Hoffnung und Selbstvertrauen haben und weniger Depressionen, Selbstmordgedanken und Ängste als nicht-religiöse Menschen. Obwohl sich die Studie nicht direkt auf das Christentum bezieht, schĂ€rft sie das Bewusstsein fĂŒr die Vorteile des Glaubens und der Kirchenzugehörigkeit. Ein Studienteilnehmer schlussfolgerte, dass junge Menschen mit spirituellen BedĂŒrfnissen aufwachsen und ohne angemessene Anleitung durch Familie oder Gemeinde an gefĂ€hrlichen Orten nach Antworten suchen könnten. 

Wie groß das spirituelle BedĂŒrfnis in uns ist, zeigte sich an den Besucherzahlen des Festival of Hope in Essen. Mit 6.900 Besuchern ĂŒbertraf die Veranstaltung von Franklin Graham sogar die Besucherzahlen zu Zeiten seines Vaters Billy Graham.

GesprÀchseinstieg: Wie beeinflusst deiner Meinung nach SpiritualitÀt deine psychische Gesundheit und umgekehrt?


Eine Nachricht von unserem Sponsor:

Einmal obdachlos.

Traust du dich?
🎧
Song der Woche
»IDGAF« von Drake (ft. Yeat): Drakes neues Album »For All the Dogs« wurde letzte Woche veröffentlicht und hat die Streaming-Charts bereits erobert. Auf Platz 1 sowohl der Apple Music USA Top 100 als auch der Spotify USA Top 50 hat sich »IDGAF« als erster Hit des Albums etabliert. »IDGAF« (was so viel bedeutet wie »I don't give a f***«) beschreibt die zentrale These des Songs. Drake und sein Feature Yeat rappen darĂŒber, wie sie zu einer kalten und distanzierten GleichgĂŒltigkeit dem Leben gegenĂŒber gefunden haben. In den Lyrics zelebrieren sie diese GleichgĂŒltigkeit gegenĂŒber der Meinung anderer. Sie behaupten, dass ihnen Romantik egal ist und sie sagen und tun, was sie wollen. Musikalisch ist der Song etwas intensiver und rhythmischer als der Standard-Drake-Song, und ein bestimmter tonal dissonanter Drake-Zwischenruf wurde auf TikTok erfolgreich zum Meme verarbeitet. FĂŒr den Text, hier klicken.

Einblick in die Medienwelt junger Menschen

Der Angriff der Hamas auf Israel ist nicht die erste gewalttĂ€tige Tragödie, die die Generation Z erlebt hat. FĂŒr eine Generation, die an der Schwelle zum 11. September geboren wurde, ist das Konzept »Terrorismus« kein Fremdwort. Der allgegenwĂ€rtige Zugang zu sozialen Medien hat den Konflikt in der Ukraine in ihre Hosentaschen gebracht. In vielerlei Hinsicht ist die Generation Z mit dem Thema Gewalt aufgewachsen.

Vielleicht ist dies einer der GrĂŒnde, warum die Generation Z so sehr von dem Versprechen der Gerechtigkeit ĂŒberzeugt ist. Von Protesten ĂŒber Spendenkampagnen bis hin zu Aufrufen zur Sensibilisierung fĂŒr verschiedene soziale Themen auf TikTok, X (frĂŒher Twitter) und Instagram glaubt ein großer Teil der Generation Z, dass sie die Welt zu einem besseren Ort machen kann. Die Teenager von heute, die ihr ganzes Leben lang von Spuren der Zerstörung umgeben sind, reagieren durchweg mit Hoffnung.

Seit den schrecklichen Gewalttaten der Hamas sind die Feeds der Teenager in den sozialen Medien mit Meinungen zu einem Konflikt gefĂŒllt, der schon lange vor ihrer Geburt existierte.

Aber im Gegensatz zu vielen Ă€lteren Semestern, die auf Social Media Hasskommentare voller Rachegedanken regnen lassen, reagieren viele Jugendliche immer noch mit dem Wunsch nach Gerechtigkeit fĂŒr diejenigen, die gelitten haben.

Sie reagieren immer noch mit einem Herzen voller Hoffnung, dass der Frieden siegen wird.

Als Christen können wir von der jungen Generation lernen, Gerechtigkeit zu suchen. Der Schmerz und das Unrecht in der Welt motivieren uns dazu. Doch wahre Gerechtigkeit braucht Hoffnung. Die Worte von Rabbi Tarfon sind ein Echo auf Micha 6,8:

»Er hat dir, o Sterblicher, gezeigt, was gut ist. Und was verlangt der Herr von dir? Recht zu handeln und Barmherzigkeit zu lieben und demĂŒtig zu sein vor deinem Gott.«

Wir trauern um das Leid unserer jĂŒdischen und israelischen BrĂŒder und Schwestern, und wir trauern um unsere BrĂŒder und Schwestern in PalĂ€stina, die die Hamas nicht unterstĂŒtzen. Wir trauern um die zerbrochene, verwĂŒstete Welt, die die SĂŒnde schon so lange verdorben hat. Wir können trauern, ohne unsere Hoffnung zu verlieren oder die Arbeit zu vernachlĂ€ssigen. Wir können uns verpflichten, gerecht zu handeln, Barmherzigkeit zu ĂŒben und demĂŒtig mit unserem Gott zu leben. Nach den tragischen Ereignissen dieser Woche könnte unsere Arbeit so aussehen, dass wir zu einem Gott schreien, der unsere schmerzenden Herzen sieht und mit uns trauert.

GesprĂ€chsanregungen fĂŒr Teenager:

  • Was hast du in den sozialen Netzwerken ĂŒber den Konflikt in Israel gesehen?
  • Was verstehst du unter dem Begriff â€șKlagenâ€č? Und warum denkst du, legt die Bibel so viel Wert auf das Thema Trauer?
  • Überrascht dich der Gedanke, dass Gott trauert? Warum oder warum nicht?

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