Inspire Einheit 76: Elia: Das Volk muss sich entscheiden

Wie funktioniert das INSPIRE Curriculum?

In jeder Einheit geht ihr durch mehrere interaktive Diskussionsphasen. Die Diskussionsfragen helfen euch, junge Menschen in ihrem Lesen und Interpretieren der Bibel zu fördern.

Für wen ist INSPIRE gemacht?

  • Für Gruppen mit 6 bis 30 Jugendlichen
  • Für junge Menschen zwischen 11 und 17 Jahren
  • Für Jugendleiterinnen und Jugendleiter mit wenig Zeit

Wie funktioniert es?

  1. Phase: Herausfinden, was im Text passiert
  2. Phase: Die wichtigsten Teile des Textes identifizieren
  3. Phase: Den Inhalt auf unsere Situation anwenden
  4. Phase: Verstehen, was Gott heute sagt

Ohne Bibel geht’s nicht

Da dieses Curriculum ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel ist, funktioniert es am besten, wenn die Jugendlichen jeweils eine Bibel zur Hand haben. Bitte jede Woche jemanden, den Text vorzulesen, während die Jugendlichen mitlesen. Es ist auch praktisch, wenn sie während des Teachings ihre Bibeln offen vor sich haben, sodass sie ihre Antworten auf Textbelege stützen können, und nicht nur raten.

💡
Pro-Tipp: Schau dir die Fragen und Spiele vorher an, um dich mit Bibeltext, Thema und den Spielen vertraut zu machen.

Andacht

Icebreaker – Ninja

⏱ 10 Minuten

Jede Person nimmt eine Karate-Pose ein. Alle müssen in dieser Pose verharren. Eine Person beginnt, indem sie versucht, die Hand einer anderen zu schlagen, in einer einzigen Bewegung. Die angegriffene Person darf ebenfalls nur eine Bewegung machen, um auszuweichen. Wenn eine Hand getroffen wird, muss man den entsprechenden Arm hinter den Rücken nehmen. Wenn man es schafft, auszuweichen, muss die angreifende Person in der letzten Position verharren (außer sie oder er wird selbst angegriffen), danach ist die nächste Person im Kreis an der Reihe. Wahrscheinlich ist es gut darauf hinzuweisen, dass die Schläge nicht wehtun sollten.

Diskussion – Die Gene sind schuld

⏱ 12 Minuten

Ob man glücksspielsüchtig wird oder nicht, hängt nach jüngsten Forschungsergebnissen möglicherweise von den Genen ab, die man von seinen Eltern erbt. Laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die eine Studie mit über 300 Zwillingen durchgeführt haben, mehren sich die Hinweise darauf, dass Spielsucht im Zusammenhang mit Pferderennen oder Kasinos eher erblich und weniger ein soziales Problem ist. Sie behaupten, dass die Wissenschaft eines Tages in der Lage sein könnten, ein »Glücksspiel-Gen« zu identifizieren, das neue Formen der Behandlung für Personen ermöglichen könnte, die darunter leiden.

In Deutschland ist nahezu jeder fünfte Spielende spielsüchtig.

Andere Studien legen nahe, dass es Gene geben könnte, die bestimmte Menschen zu starken Rauchern machen.

Die Frage ist also: Wird der Mensch von Genen, Hormonen oder Gefühlen und Instinkten genauso gesteuert wie die Tiere? Oder haben wir die Fähigkeit, selbst zu wählen und zu entscheiden? Sind wir Geiseln unserer Gene, oder haben wir die Kontrolle? (Diskutiert)
Könnten wir sogar ein Verbrechen begehen und dann sagen: »Ich bin halt so veranlagt«? (Diskutiert)
Was hat die Bibel dazu zu sagen? (In Römer 3,23 steht: »Alle sind schuldig geworden und spiegeln nicht mehr die Herrlichkeit wider, die Gott dem Menschen ursprünglich verliehen hatte« Ja, es liegt in unseren Genen. Aber in Markus 7,20-23 sagt uns Jesus, dass das Böse aus dem Herzen des Menschen kommt, was darauf hindeutet, dass es auch aus unseren Denkprozessen und nicht allein aus unserer Abstammung kommt. 
Wir sind verantwortlich für unser Handeln und unsere Entscheidungen, aber ohne das, was Jesus für uns getan hat, und ohne ein neues Herz, das Gott uns aus Gnade schenkt, können wir kein Leben führen, das Gott gefällt.

Einführung

⏱ 3 Minuten

Vor kurzem haben wir gelernt, dass Gott uns auf eine Weise versorgt, die unser Handeln miteinbezieht. Dass Gott gerne mit uns zusammenarbeitet, sodass wir Teil einer Gebetserhörung werden. Elia ist bei dem bösen König Ahab im Moment nicht sehr beliebt. Er verkündete, dass es keinen Regen geben würde, und lief dann davon. Gott sagte ihm, er solle nach Zarpat gehen, wo eine Witwe ihm zu essen geben würde. Sie hatte zwar selbst nichts, aber Gott tat ein Wunder.

Das Land befindet sich mittlerweile im dritten Jahr der Hungersnot, und Gott fordert Elia auf, zu König Ahab zurückzukehren. Viele von Gottes Propheten wurden von seiner Frau Isebel getötet, aber 100 von ihnen wurden von einem Typen namens Obadja versteckt. Nun trifft Elia Obadja und sagt ihm, dass er dem König eine Nachricht ausrichten soll. Obadja befürchtet (wahrscheinlich zurecht), dass dies Ahab in Wut versetzen und er den Überbringer der Nachricht töten würde.

Teaching

⏱ 30 Minuten

📖 LEST 1. Könige 18,16-46

Was sagt König Ahab zu Elia und was meint er damit? (Er nennt ihn den Mann, der Israel ins Verderben gestürzt hat. Er gibt Elia die Schuld an der Hungersnot.)
Was für Gründe hat er wohl, um Elia die Schuld in die Schuhe zu schieben? (Ahab folgte nicht Gott nach, er war ein Nachfolger des Baal. Er leugnete seine Sünde und die Verantwortung für die Situation. Außerdem dachten diejenigen, die Baal anbeteten, er sei der Regenspender. Ahab glaubte, dass Elia als ein Prophet, der Baal feindlich gesinnt war, Baal dazu gebracht hatte, den Regen einzustellen.)
Was bewirken die richtigen Entscheidungen? (Sie führen zu einem positiven Ergebnis. Wenn wir Entscheidungen treffen müssen, und wir aber den falschen Weg wählen, wird das negative Folgen haben. Wir brauchen also Weisheit, damit es uns gut geht.) 
Wer war wirklich schuld an der Hungersnot? Und warum ist der Regenmangel seine Schuld? (König Ahab. Weil er ein böser König war, der die Menschen dazu verleitete, böse Dinge zu tun und einem falschen Gott namens Baal zu folgen. Ahab führte das Volk Gottes in die Irre. Also verkündete Gott durch Elia, dass ER den Regen stoppen würde.)
Welchen Grund hatte Gott wohl, den Regen zu stoppen? (Er wollte die Aufmerksamkeit des Volkes auf sich lenken, das sich gegen ihn gewandt hatte. Zudem wollte er König Ahab das Leben schwer machen. Schließlich hatten die Israeliten den Gott Baal seinetwegen als Regenspender verehrt und Gott wollte diesen nutzlosen Götzendienst bloßstellen.)
Denkt ihr, dass sich diese biblische Hungersnot von den Hungersnöten unterscheidet, die wir in den Nachrichten oder in Filmdarstellungen sehen? (Ja, sie ist anders. Israel war Gottes Volk und Gott betrachtete dieses Volk als sein eigenes. Als sie sich also gegen ihn wandten, handelte er, um sie zu ihm zurückzuführen.)

Wir haben also gewissermaßen ein klassisches Duell – zwischen Elia und den Propheten von Baal. Es geht um einen Konflikt zwischen zwei Glaubensrichtungen, die eine wahr und die andere falsch. Die Propheten Baals hatten Gottes Volk Lügen aufgetischt, und nun wollte Gott ihnen die Wahrheit zeigen, nämlich dass er Gott ist und dass es keinen anderen gibt.

Elia ruft Menschen aus ganz Israel zusammen. Wen ruft er herbei und warum? (Die Propheten von Baal und Aschera. Sie waren überall in Israel zu finden. Die Baalspropheten beeinflussten das Volk, sich von Gottes Wegen abzuwenden. Aber Gott wollte das ganze Volk zu sich zurückbringen)
Wie lange hat es wohl gedauert, bis alle Leute angekommen waren? (Viele waren wahrscheinlich tagelang unterwegs, wenn nicht gar Wochen.)
Meint ihr, Elia hatte einfach die Idee, diese Propheten zusammenzurufen, oder steckte mehr dahinter? (Nein, es war nicht seine eigene Idee. Die Bibel sagt nicht ausdrücklich, was Gott zu Elia sagte, aber als Prophet handelte er auf Gottes Anweisung. Vielleicht brachte Gott Elia auf die Idee, als er während der Hungersnot bei der Witwe wohnte. In Vers 36 sagt Elia, dass er alles nach Gottes Wort getan hat.)

Die zwei Seiten treffen sich also auf dem Berg Karmel. Das war damals der Berg des Baal. Elia ist nur eine Person und es gibt 450 Propheten des Baal (und 400 Propheten der Aschera).

Elia beginnt mit einer Botschaft von Gott. Wie lautet die Botschaft? Und was meint er damit? (V. 21 »Wie lange noch wollt ihr auf zwei Hochzeiten tanzen? Wenn der HERR der wahre Gott ist, dann gehorcht ihm allein! Ist es aber Baal, dann dient nur ihm!«)
  1. Sie hatten immer eine Wahl, Gott zwang sie nie dazu, ihm nachzufolgen.
  2. Gott hatte sich durch viele Wunder als real erwiesen, und die Menschen hatten es mit eigenen Augen gesehen.
  3. Das Volk war Gott immer wieder untreu, indem es sein eigenes Ding machte und dann zu Gott rannte, wenn es von einer Invasion oder anderen Problemen bedroht war.
  4. Gott wollte, dass sie ihre Entscheidung treffen und daran festhalten.

Es ist klar, dass den Menschen die Verantwortung für ihr Handeln übertragen wird.

Wie reagiert das Volk? (Sie sagten nichts.)
Was bedeutet es, dass sie nichts sagten? (Vielleicht wollten sie abwarten, was passieren würde. Vielleicht hatten sie Angst vor König Ahab.)
Wann sagte das Volk wieder etwas? (Als sie sagten, dass sie den Wettstreit für eine gute Idee hielten.)

Elia lässt also den Propheten Baals den Vortritt. Sie holen den Stier, bereiten das Holz vor und beschwören Baal vom Beginn des Tages bis zum Mittag, ihnen zu helfen. An diesem Punkt wird Elia zum Komiker und sagt: »Vielleicht ist Baal in Gedanken versunken, auf der Toilette, im Urlaub oder schläft? Wenn ihr euch mehr anstrengt, weckt ihr ihn vielleicht auf.« Elia scheint ziemlich entspannt zu sein, dafür dass er als Nächster dran ist.

Meint ihr, die Propheten Baals erwarteten, dass etwas geschehen würde, wenn sie Baal anriefen? (Ja, sie müssen paranormale Phänomene erlebt haben, wenn sie Baal anbeteten. Sie haben in ihren Versammlungen sicher verschiedene Formen von Zauberei und Magie praktiziert.)
Warum ist dieses Mal wohl nichts passiert? (Weil Gottes Geist sie vom Wirken abhielt. Der Heilige Geist ist mächtiger als alle anderen Geister. Gott stellte die falschen Götter bloß und zeigte, dass sie ihm gegenüber machtlos waren – selbst wenn das Volk vielleicht manchmal erstaunliche Dinge im Zusammenhang mit der Verehrung von Baal und Aschera gesehen hatte.)

Sie schafften es nicht, ein Feuer in Gang zu bringen, schnitten und ritzten sich den ganzen Tag mit Messern. Und dann geschah immer noch nichts! Wie peinlich.

Dann tritt Elia auf. Was tut er zuerst? (Er nimmt 12 Steine, um Gott einen Altar zu bauen. Laut Vers 30 hatte an dieser Stelle schon früher ein Altar für den HERRN gestanden, aber er war zerstört worden.)
Worum geht es bei diesen Steinen? (Gott versuchte, das Volk dazu zu bringen, seine wahre Identität in ihm als Gottes Volk zu erkennen. Jeder von ihnen gehörte zu einem dieser 12 Stämme. Ihre Geschichte hatte mit Gott zu tun und damit, wie Gott sie gerettet hatte, und dass sie sein Volk waren – und nicht das von Baal.)

So zeigt Gott, wie sehr er sein Volk will. Er lässt Feuer regnen, und die Menschen haben keinen Zweifel mehr daran, wer Gott ist. Habt ihr schon mal gesehen, wie Steine verbrannt sind? Ändert Ahab sein Verhalten, nachdem er das alles gesehen hat? Nicht wirklich. Er entscheidet sich immer wieder dagegen, Gott zu gehorchen.

Zusammenfassung

⏱ 5 Minuten

Wir haben die Wahl. Wir haben die Kontrolle über solchen Entscheidungen. Wir können Gott nicht für unsere schlechten Entscheidungen und deren Folgen verantwortlich machen. Er hat uns gezeigt, wie wir leben sollen. Gott möchte, dass wir mit ganzem Herzen dabei sind. Er liebt uns und möchte, dass wir zu ihm gehören. Wir müssen das, was Gott in seinem Wort sagt, vollständig annehmen und ihm folgen.

Hier ist also die Herausforderung: Wenn der HERR Gott ist, dann dient ihm. Habt ihr die Entscheidung getroffen, ihm zu dienen? Es ist wichtig, diese Frage zu beantworten! Wenn wir die Antwort auf diese Frage aufschieben, haben wir vielleicht nie wieder eine Gelegenheit dazu.

Gebet

⏱ 5 Minuten

Lade die Jugendlichen dazu ein, ein paar Minuten darüber nachzudenken, wie sie Gott antworten möchten. Sag ihnen, dass du ihnen das folgende Gebet vorlesen wirst. Wenn jemand Gott sein Leben übergeben möchte, kann er es im Stillen nachbeten, wenn du es ein zweites Mal vorliest (das erste Mal war, damit sie wissen, was du beten wirst!)

Vater im Himmel, ich weiß, dass ich Dinge getan habe, die mich von dir trennen.

Es tut mir wirklich leid und ich möchte umkehren von diesen Dingen und mich dir zuwenden. 

Bitte vergib mir meine Fehler, und gib mir die Kraft, sie zu überwinden. 

Ich glaube, dass dein Sohn, Jesus Christus, für meine Sünden gestorben ist, dass er auferstanden ist, lebt und mein Gebet hört.

Jesus, ich lade dich ein, vom heutigen Tag an Herr über mein Leben zu sein.

Bitte sende deinen Heiligen Geist, damit er mir hilft, für den Rest meines Lebens dir zu gehorchen, dir zu folgen und deinen Willen zu tun.

In Jesu Namen, Amen.

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Nutzungsbedingungen
INSPIRE wurde von Paul Martin entwickelt und erschien zuerst als »INSPIRE: A resource for busy youth workers«. Deutsche Version »INSPIRE: Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit« von Mr Jugendarbeit. Übersetzung von Olivia Felber und dem Mr Jugendarbeit Support Team.

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© 2023 Andy Fronius, mrjugendarbeit.com

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