Inspire Einheit 83: Jona kommt wieder auf Kurs

Wie funktioniert das INSPIRE Curriculum?

In jeder Einheit geht ihr durch mehrere interaktive Diskussionsphasen. Die Diskussionsfragen helfen euch, junge Menschen in ihrem Lesen und Interpretieren der Bibel zu fördern.

Für wen ist INSPIRE gemacht?

  • Für Gruppen mit 6 bis 30 Jugendlichen
  • Für junge Menschen zwischen 11 und 17 Jahren
  • Für Jugendleiterinnen und Jugendleiter mit wenig Zeit

Wie funktioniert es?

  1. Phase: Herausfinden, was im Text passiert
  2. Phase: Die wichtigsten Teile des Textes identifizieren
  3. Phase: Den Inhalt auf unsere Situation anwenden
  4. Phase: Verstehen, was Gott heute sagt

Ohne Bibel geht’s nicht

Da dieses Curriculum ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel ist, funktioniert es am besten, wenn die Jugendlichen jeweils eine Bibel zur Hand haben. Bitte jede Woche jemanden, den Text vorzulesen, während die Jugendlichen mitlesen. Es ist auch praktisch, wenn sie während des Teachings ihre Bibeln offen vor sich haben, sodass sie ihre Antworten auf Textbelege stützen können, und nicht nur raten.

💡
Pro-Tipp: Schau dir die Fragen und Spiele vorher an, um dich mit Bibeltext, Thema und den Spielen vertraut zu machen.

Andacht

Icebreaker – Wer ist der König des Dschungels?

⏱ 10 Minuten

Alle Teilnehmer setzen sich in einen Halbkreis. Sag der Person, die am linken Ende sitzt, dass sie der Löwe ist, der König des Dschungels (sie muss brüllen können). Der Person am rechten Ende des Halbkreises wird die Rolle des Schweins zugewiesen. Jede Person zwischen diesen beiden wählt ein Tier und imitiert das dazugehörige Geräusch

Jetzt geht der Spaß los! Ziel des Spiels ist es, der Löwe zu werden. Das Spiel startet beim Schwein. Dies grunzt zuerst und wählt dann das Geräusch eines anderen Tieres aus der Runde, z. B. »Grunz, Muh«. Die Person, welche die Kuh ist, wiederholt zuerst ihr eigenes Geräusch und dann das eines anderen Tieres, z. B. »Muh, Brüll«. Und so geht es weiter.

Es gelten folgende Regeln: Zwischen den Geräuschen darf es keine Pause geben, man darf nicht zögern, keinen Fehler machen und kein Geräusch wiederholen, das man gerade gemacht hat, z. B. »Grunz, Muh«, »Muh, Grunz«. Macht jemand einen Fehler, steht er von seinem Platz auf und nimmt den Platz des Schweins ein. Alle, die sich zwischen der Person, die den Fehler gemacht hat, und dem Schwein sitzen, rücken einen Platz in Richtung Löwen auf. Jeder, der seinen Platz wechselt, übernimmt das Tiergeräusch, das zu seinem neuen Platz gehört. Die Tiergeräusche sind also spezifisch für einen Sitzplatz.

Ziel ist es, den Platz des Löwen als König des Dschungels einzunehmen.

Diskussionsstarter

⏱ 5 Minuten

Wenn man ein fremdes Land besucht, ist es wichtig, sich vorher ein wenig zu informieren, denn man kann leicht etwas Falsches tun oder sagen, ohne es zu wissen, und die Menschen in diesem Land beleidigen. Wenn man zum Beispiel in einem amerikanischen Restaurant sitzt und der Bedienung kein Trinkgeld gibt, kann das sehr unangenehm werden.

Vielleicht sprichst du die Sprache nicht, und vielleicht würdest du instinktiv mit Handzeichen antworten, um zu erklären, was du willst. Warnung: Das könnte in die Hose gehen.

Kennt jemand Handzeichen oder Gesten, die in anderen Ländern unpassend wären? (Diskutiert)

Hier sind einige Beispiele, die wir gefunden haben:

Daumen hoch
Was es im Vereinigten Königreich bedeutet: »Ich stimme zu« oder »super!« Wird auch beim Autostoppen verwendet: »Kann mich bitte jemand mitnehmen...?«

Was es in Thailand bedeutet: Es ist im Grunde das thailändische Äquivalent zu einer kindischen Geste, wie jemandem die Zunge herausstrecken. Es könnte also als ein sehr kindisches, verurteilendes Zeichen aufgefasst werden. Außerdem gilt es im Irak, Iran, Brasilien und der Türkei als obszöne Geste.

Etwas mit nur einer Hand geben
Was es im Vereinigten Königreich bedeutet: Das Ding, das ich dir gebe, ist so klein, dass es in eine Hand passt, also werde ich das auch tun.

Was es in Japan bedeutet: »Wie auch immer«. Eine einhändige Übergabe könnte in Japan als abwertend aufgefasst werden. In Japan ist es üblich, mit beiden Händen etwas anzubieten, egal ob es sich um ein Geschenk, eine Visitenkarte oder die Fernbedienung handelt. Das signalisiert, dass man aufmerksam und aufrichtig ist.

Den Teller leer essen
Was es im Vereinigten Königreich bedeutet: Das war so lecker, dass ich nichts übrig lassen konnte. Entweder das oder man ist sehr höflich und hat es runtergedrückt, um niemanden zu beleidigen.

Was das in China bedeutet: Ich möchte mehr, bitte. Wenn man nichts auf dem Teller übrig lässt, bedeutet das für den Gastgeber, dass man noch nicht genug hat, und wahrscheinlich wird man so lange nachreichen, bis man etwas auf dem Teller übrig lässt. Auch wenn man nicht ganz satt ist, sollte man eine kleine Menge auf dem Teller lassen, um zu zeigen, dass man genug hat. Das gilt eigentlich für jedes asiatische Land.

Jemandem die Fußunterseite zeigen
Was es im Vereinigten Königreich bedeutet: Ich bin müde und lege meine Füße hoch, oder ich strecke mich.

Was es in Ägypten bedeutet: Wenn eine Person das Gefühl hat, dass dein Fuß auf sie gerichtet ist, wird sie das als große Beleidigung auffassen. Mit dem Schuh nach jemandem zu werfen, ist wahrscheinlich viel schlimmer!

Mit dem Kopf nicken
Was es im Vereinigten Königreich bedeutet: »Ja« oder »Ich stimme zu«.

Was es in Bulgarien bedeutet: »Nein« oder »Ich bin nicht einverstanden«.

Einführung

⏱ 1 Minute

Letzte Woche haben wir Jona im Bauch eines großen Fisches zurückgelassen. Gott bringt ihn wieder an Land, damit er sich auf den Weg zu seinem ursprünglichen Ziel machen kann: Ninive, in Assyrien (dem heutigen Irak). Wahrscheinlich ist er unsicher, was er dort vorfinden wird, und fragt sich, ob die Menschen ihm freundlich gesinnt sein werden, ob sie ihn umbringen oder überhaupt auf ihn hören werden. 

Teaching

⏱ 25 Minuten

📖 LEST Jona 2,1-11

Jona wird also von einem Fisch verschluckt. Welche Arten von Meerestieren könnten theoretisch in der Lages ein, einen Menschen zu verschlucken? (Blauwal, Pottwal, Walhai oder ein Weißer Hai oder etwas anderes.)
Jona flieht vor Gott. Was macht er, sobald er im Fisch wieder zu sich kommt? (Er betet zu Gott – offensichtlich spricht er nicht mit dem Fisch.)
Wie reagiert Gott auf Jona’s Gebet und was zeigt uns das über Gott? (Gott ist nicht nachtragend. Er hört sich Jona’s aufrichtige Worte an und bewegt den Fisch dazu, Jona auszuspucken.)
Lest Jona’s Gebet zu Gott, als er im Fische war. Glaubt ihr, Jona wusste, dass er sich im Bauch eines Fisches befand? (Diskutiert. Vielleicht dachte er zuerst, er sei gestorben und befinde sich in Gottes Warteraum, an einem Ort der Dunkelheit, wo er auf etwas wartet. Aber dann spricht er in Vers 3 davon, dass er in das Herz der Meere geschleudert wurde. Er erwähnt auch, dass sich Seetang um seinen Kopf gewickelt hatte (ein weiteres Indiz dafür, dass er vielleicht wusste, dass er nicht tot war). Vielleicht hat er den besagten Seetang gegessen).
Siehe Vers 9. Was, vermutet Jona, hatten die Seeleute getan? (Sie vertrauten auf ihre Götter.)
Was hatten die Seeleute tatsächlich getan? (Sie brachten Gott ein Opfer dar und legten ihm ein Gelübde ab – Jona 1,16.)

Jona hat also keine Ahnung von dem Einfluss, den er auf andere Menschen hat. Alles, was er getan hatte, war ihnen zu sagen, was vor sich ging, und sie glaubten ihm. So einfach war das. Manchmal sind wir überzeugt, dass wir den Menschen die ganze Botschaft des Evangeliums erzählen müssen, damit sie glauben. Und wenn wir es nicht getan haben, können sie keine richtigen Christen sein. Aber als wir gläubig wurden, wussten wir wahrscheinlich auch noch nicht so viel. Unser Herz reagiert auf die Offenbarung, die Gott uns gibt, und danach entdecken wir mehr und wachsen im Glauben.

Wie hatte sich Jona vielleicht gefühlt, als er im Bauch eines Fisches steckte? (Ziemlich niedergeschlagen, aber auch verzweifelt auf Gottes Hilfe angewiesen, um ihn aus dieser höchst ungewöhnlichen Situation herauszuholen.)
Jona wollte offensichtlich nicht nach Ninive gehen. Aber im Bauch des Fisches änderte er seine Meinung. Welches Wort beschreibt diesen Sinneswandel? (»Buße«. Das bedeutet nicht nur, dass wir uns entschuldigen, sondern dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um unser Verhalten zu ändern, und wir Gott erlauben, ebenfalls alles in seiner Macht Stehende zu tun. Jona sagt: »Was ich dir versprochen habe, das will ich erfüllen«, d. h. er will sein Fehlverhalten wiedergutmachen.)

Jona war also auf dem Weg zu einem Volk, um ihm zu sagen, dass es zu Gott umkehren sollte, eine Umkehr, die er gerade am eigenen Leib erfahren hatte. Gott war ihm gnädig und gab ihm eine zweite Chance, anstatt ihn von einem Seeungeheuer fressen oder auf den Grund des Meeres sinken zu lassen.

📖 LEST Jona 3,1-10

Wo wurde Jona ausgespuckt? (Wir wissen es nicht. Um den besten Effekt zu erzielen, wäre es echt cool gewesen, wenn Gott ihn in der Nähe von Ninive ausspucken lassen hätte, voller Schleim und Dreck. Aber das ist unwahrscheinlich, da es keine wirklichen Verbindungsflüsse vom Mittelmeer zum Tigris gibt, an dem Ninive lag).
Lest Kapitel 1,2 bis Kapitel 3,2. Was sagt Gott und was sagt uns das über Gottes Aufforderung an uns, etwas zu tun? (Gott sagt ihm praktisch die gleichen Worte wie zuvor: »Geh in die große Stadt Ninive und verkünde ihnen eine Botschaft.« Gottes Berufung und seine Pläne für uns ändern sich nicht. Selbst wenn wir weglaufen, hat er einen Plan B parat, wenn wir wieder zur Vernunft kommen.)
Wie muss Jonas Gesicht nach drei Tagen in Verdauungssäften ausgesehen haben? (Verstört. Eine Theorie besagt, dass Wale, ähnlich wie Kühe, mehrkammerige Mägen haben. Die erste Kammer zerkleinert die Nahrung, während die zweite sie verdaut. Somit könnte Jona in der ersten Kammer überlebt haben, ohne zerkleinert zu werden. Bei Haien wird angenommen, dass sie einen langsameren Stoffwechsel haben, sodass ein Mensch theoretisch drei Tage überstehen könnte, ohne zu verfallen.)

Zu dieser Zeit verehrten die Menschen in Ninive mehrere Götter. Einer davon war Dagon, ein Halbgott aus Mensch und Fisch, und eine andere war Ishtar (auch als Nina bekannt), eine Süßwasser-Fischgöttin. Jona's Erfahrung war also besonders relevant, als er in die Stadt kam. Vielleicht verschaffte ihm das ein gewisses Ansehen, als er auftauchte und sagte: »Ich komme zu euch aus dem Bauch eines Fisches.«

Das wäre sicherlich etwas, das ihm dabei helfen würde, mit den Menschen in Kontakt zu treten. Gott gibt uns das, was wir für die Aufgaben brauchen, die er uns aufträgt.

Wie hat Jona den Menschen seine Botschaft übermittelt? (Er zog 3 Tage lang predigend durch die Stadt. Vielleicht sprach er in großen Versammlungen. Vielleicht sprach er auch auf den Marktplätzen. Aber Gott war da, um ihm zu helfen.)
Wie viele Tage gab Gott dem Volk, um umzukehren? (Vierzig Tage, dann drohte Gott, die Stadt zu zerstören.)
Wer hat auf Jonas Worte gehört? (Die ganze Stadt, 120.000 Menschen. So viele, dass sogar der König davon hörte und Buße tat. Könnt ihr euch vorstellen, dass so etwas in eurer Stadt in drei Tagen passiert?)
Was glaubt ihr, wie hat Gott Jona geholfen, diese Stadt zu verändern? (Wir wissen, dass sie ein Fasten ausriefen. Die Anführer der Stadt wurden also von Gott überführt. Sie verfügten über die Mittel, die ganze Stadt zu informieren.)

Historiker erwähnen auch, dass zu dieser Zeit mehrere bedeutende Ereignisse stattfanden, die sich möglicherweise während Jonas Besuch ereignet hatten. Im Jahr 763 v. Chr. gab es eine Sonnenfinsternis, ein großartiges Ereignis, das mit einer wichtigen Botschaft von Gott zusammenfiel. Auf die Sonnenfinsternis folgten Überschwemmungen und später auch Hungersnöte. Zudem ist bekannt, dass um diese Zeit auch ein Erdbeben stattfand. Vielleicht trugen diese Zeichen dazu bei, den Menschen klarzumachen, dass Jona mit seiner Botschaft die volle Unterstützung Gottes hatte.

Was sagt uns das darüber, was Gott über Sünde denkt? (Gott ermöglicht uns in seiner Gnade, unsere Fehler einzusehen und uns von ihnen abzuwenden.)
Was ist die richtige Reaktion auf Sünde? (Wir sollten uns an Gott wenden und ihn um Vergebung bitten. Wenn wir sie leugnen und vertuschen, wird sie nicht vergeben. Gott hat auch eine Art, uns unsere Sünden zu zeigen und uns zu demütigen. Wir können uns darauf einstellen, dass unsere Sünden aufgedeckt werden. Wir sollten also Gott gegenüber aufrichtig und ehrlich sein.)

Zusammenfassung

⏱ 2 Minuten

Manche Menschen glauben nicht, dass die Erzählung von Jona ein tatsächlich historisches Ereignis ist. Sie sagen, dass das nicht wirklich passiert sein kann, sondern eher ein Gleichnis ist. Doch Jesus selbst bezog sich auf die Geschichte von Jona als einen historischen Bericht. Er sagte:

»Jona war drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches. Ebenso wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte in den Tiefen der Erde sein.Die Einwohner von Ninive werden am Gerichtstag gegen die heutige Generation auftreten und sie verurteilen, denn nach Jonas Predigt kehrten sie um zu Gott. Und hier steht jemand vor euch, der größer ist als Jona!« (Matthäus 12,40-41, Hfa)

Gott verspricht, dass er vom Himmel her erhören wird, wenn die Menschen sich demütigen und sich von ihren bösen Wegen abwenden und sein Angesicht suchen. Das ist Buße, eine Abkehr von der Sünde. In Ninive wandte sich diese Generation zu Gott. Mehr als hundert Jahre später wurde die Stadt von den Babyloniern zerstört (siehe das Buch Nahum).

Wenn eine Generation sich Gott zuwendet, liegt es in ihrer Verantwortung, die Botschaft und den Glauben an die nächste Generation weiterzugeben. Wenn dies nicht geschieht, besteht die Gefahr, dass die vergangenen Fehler und Probleme wieder auftauchen.

Gebet

⏱ Betet, solange es dauert

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INSPIRE wurde von Paul Martin entwickelt und erschien zuerst als »INSPIRE: A resource for busy youth workers«. Deutsche Version »INSPIRE: Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit« von Mr Jugendarbeit. Übersetzung von Olivia Felber und dem Mr Jugendarbeit Support Team.

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© 2023 Andy Fronius, mrjugendarbeit.com

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