Inspire Einheit 87: Der Fall Jerusalems
Wie funktioniert das INSPIRE Curriculum?
In jeder Einheit geht ihr durch mehrere interaktive Diskussionsphasen. Die Diskussionsfragen helfen euch, junge Menschen in ihrem Lesen und Interpretieren der Bibel zu fördern.
Für wen ist INSPIRE gemacht?
- Für Gruppen mit 6 bis 30 Jugendlichen
- Für junge Menschen zwischen 11 und 17 Jahren
- Für Jugendleiterinnen und Jugendleiter mit wenig Zeit
Wie funktioniert es?
- Phase: Herausfinden, was im Text passiert
- Phase: Die wichtigsten Teile des Textes identifizieren
- Phase: Den Inhalt auf unsere Situation anwenden
- Phase: Verstehen, was Gott heute sagt
Ohne Bibel geht’s nicht
Da dieses Curriculum ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel ist, funktioniert es am besten, wenn die Jugendlichen jeweils eine Bibel zur Hand haben. Bitte jede Woche jemanden, den Text vorzulesen, während die Jugendlichen mitlesen. Es ist auch praktisch, wenn sie während des Teachings ihre Bibeln offen vor sich haben, sodass sie ihre Antworten auf Textbelege stützen können, und nicht nur raten.
Andacht
Icebreaker – Zwei Wahrheiten, eine Lüge
⏱ 10 Minuten
Jeder Teilnehmer hat drei Minuten Zeit, sich zwei Dinge über sich selbst zu überlegen, die wahr sind, und eine Sache, die nicht wahr ist. Dann sollen sie ihre drei »Fakten» nennen und die anderen sollen raten, welcher davon falsch ist.
Einführung
⏱ 5 Minuten
In diesen Bibelarbeiten betrachten wir die Ereignisse in der Geschichte Israels in chronologischer Reihenfolge, von Adam bis Jesus und weiter.
Zuletzt haben wir gelesen, wie Israel unter König Saul zu einer Nation wurde; dann kam David, gefolgt von seinem Sohn Salomo, der den Tempel baute. Leider holten die Fehler Salomos seine Söhne ein. Als Salomos Sohn Rehabeam an die Macht kam, wendeten sich die Dinge zum Schlechten. Als er an die Macht kam, wurde Rehabeam von seinen Beratern dazu überredet, das Volk noch härter arbeiten zu lassen und es noch mehr zu besteuern als bisher. Daraufhin übernahm ein anderer Herrscher die Macht. Der daraus resultierende Machtkampf spaltete Israel in zwei Königreiche – Israel und Juda.
Danach folgten gute und böse Könige. Vielleicht erinnert ihr euch an den bösen König Ahab und seine Frau Isebel, die das Volk weiter von Gott entfernten, während die Propheten Elia und Elisa mutig Widerstand leisteten. Weitere gute und schlechte Könige kamen und gingen, und das Volk wandte sich von Gott ab und tat alle möglichen bösen Dinge. (Zeige als Nächstes vielleicht auf eine Karte.)
Wir befinden uns jetzt in einer dunklen Epoche in der Geschichte Israels und Judas. Israel im Norden wurde bereits von den Assyrern besiegt und das Volk ins Exil nach Assyrien verschleppt (stellt euch vor, eine Nation, die an dieses Land grenzt, wird angegriffen). Das war die Konsequenz dafür, dass sie Gottes Weg verlassen hatten. Zur Strafe hat Gott nun einem Volk, das sich nicht mehr für ihn interessiert, seinen Schutz entzogen. Jetzt ist nur noch das Südreich Juda übrig. Letzte Woche haben wir uns die Regierungszeit von König Josia angesehen, unter dessen Herrschaft das Gesetzbuch im Tempel wiederentdeckt wurde.
Josia versuchte, das Volk wieder zu Gott zurückzuführen, indem er die Götzen und Altäre zerstören ließ, die das Volk zum Bösen verleitet hatten. Er zerstörte sie vollständig, damit das Volk nicht in Versuchung gerät, zu ihnen zurückzukehren. Josia gelang es, das Gericht Gottes eine Generation lang aufzuhalten. Leider wurde er in der Schlacht durch einen Pfeil getötet. Sein Sohn bestieg den Thron, wurde aber innerhalb von 3 Monaten abgesetzt. Zwei der nachfolgenden Könige waren ebenfalls Söhne von Josia, aber sie ehrten Gott nicht, und die Situation verschlimmerte sich noch mehr.
Von Süden her tauchte nun Ägypten auf der Bildfläche auf, das die Macht in Juda übernehmen möchte. Die Könige von Juda sehen in der Ankunft Ägyptens eine hilfreiche Unterstützung. Juda erhofft sich von Ägypten Schutz vor der Bedrohung durch die heranrückenden babylonischen Armeen im Norden.
Teaching
⏱ 25 Minuten
📖 LEST 2. Chronik 36,11-23
Gott hatte Systeme eingerichtet, mit denen die Anbetung Gottes im Mittelpunkt stehen sollte:
- Den Tempel, als zentralen Ort der Anbetung.
- Orte, an denen Gottes Wort verkündigt wurde.
- Priester, die im Tempel dienten und Opfergaben annahmen.
- Landesgesetze, die das tägliche Leben leiteten.
- Richter, die für Gerechtigkeit sorgten, z. B. wenn ein Stier jemanden durchbohrte, weil er nicht richtig angebunden war, waren die Richter da, um faire und gerechte Wiedergutmachung anzuordnen. Das war besser, als den Besitzer einfach hinzurichten!
- Propheten, die Gottes Botschaft für das Land überbrachten.
(Wenn ihr wissen wollt, was die Propheten damals sagten, lest im Buch Jeremia, oder schaut nach dem Fall Jerusalems in Esra nach, um zu sehen, was Gottes Herz in all dem ist.)
Gott hatte dies alles eingerichtet, um das Volk und die Nation zu leiten. Wenn Könige jedoch gegen Gottes Vorgaben handelten, verschwamm die moralische Orientierung. Infolgedessen vergaßen die Menschen Gottes Wege und taten, was sie wollten. Diese »Alles ist erlaubt«-Gesellschaft war ein böses, instabiles und unsicheres Lebensumfeld. Wenn wir vergessen, was richtig ist, kann das katastrophale Folgen auf die Richtung unseres Lebens haben, wie wir bei Israel und Juda feststellen können.)
In dieser kritischen Phase suchte Zedekia bei Jeremia nach Gottes Willen.
📖 LEST Jeremia 37,1-17
Doch weil Zedekia und das Volk sich gegen Gott gewandt und nicht auf den Propheten Jeremia gehört hatten, hatte Gott seinen Schutz von Israel abgezogen. Infolgedessen musste Zedekia fast alles tun, was Nebukadnezar wollte, oder er wurde angegriffen. Als er König von Juda wurde, hatte Zedekia ein Abkommen mit dem König von Babylon getroffen, in dem er ein Versprechen im Namen Gottes gab, was er prompt brach. Nun war das babylonische Heer auf dem Marsch nach Jerusalem.)
Ein sensibles Gespür für den Heiligen Geist zu besitzen, geht über das bloße Erkennen von prophetischen Worten oder Erkenntnissen hinaus. Es heißt, sich bewusst zu sein, wie unsere Handlungen Gott möglicherweise verletzen könnten. Der Heilige Geist ist heilig und er wünscht sich, in einem Volk zu wohnen, das Sünden nicht einfach ignoriert oder entschuldigt.
Wenn wir die Gegenwart des Heiligen Geistes nicht spüren, sollten wir uns fragen:
- Lebe ich auf eine Weise, die Gott nicht gefällt?
- Habe ich eine Einstellung, die meine Beziehung zu ihm blockiert?
- Gibt es Dinge in meinem Leben, die meiner Beziehung zu Gott im Wege stehen?
- Verbringe ich genügend Zeit mit Gott?
- Oder sehe ich meine Beziehung zu ihm als bloße Pflicht an, weil ich mich als Christ identifiziere: »Ich mache das nur, weil ich ein Christ bin«?
Manchmal ist es das Beste, wenn wir uns Zeit für Gott nehmen, um seine Nähe zu suchen und ihn zu bitten, uns zu zeigen, wie wir die Gegenwart des Heiligen Geistes in unserem Leben behindern. Es ist wichtig, sich diesen Dingen zu stellen, sie mit Gott zu besprechen und ehrlich darüber zu reflektieren.
Zusammenfassung
⏱ 2 Minuten
Manche Menschen beurteilen sich selbst als guten oder schlechten Christen, wie ein guter oder böser König in der Bibel. Menschen, die so denken, fühlen oft, als hätten sie Gott enttäuscht und sollten die Flinte ins Korn werfen. Doch Jesus ist für uns gestorben, um die Verfehlungen und das Schlechte in unserem Leben zu bereinigen. Das zeigt uns klar, dass er erwartet hat, dass wir Fehler machen.
Niemand von uns ist fehlerfrei. Wenn wir wirklich glauben, dass wir in unserem Leben nichts falsch gemacht haben, dann machen wir uns etwas vor. Wichtig ist, sich nicht im sündigen Verhalten zu verlieren, sondern zu reagieren, wenn Gott es aufdeckt, und sie zu Jesus zu bringen, der sie am Kreuz beseitigt hat. Von dort aus dürfen wir dann weitergehen.
Das Problem mit Israel und Juda war, dass Gott sie immer wieder zu sich rief, sie sich aber weigerten, Gott zu folgen, und ihren eigenen Weg wählten. Entscheide dich, Gott trotz deiner Fehler zu folgen. Wir alle machen Fehler (sehr viele!). Sei ein Mensch, der ein weiches Herz hat; und wenn du das tust, wirst du als Christ stark werden.
Wir kommen zum Schluss. Jerusalem wurde zerstört. Das Volk Gottes wurde gefangen genommen und nach Assyrien, Babylonien und Ägypten verschleppt. Es gab nur wenige, die sich entschieden, weiterhin Gott zu folgen, und auch sie gerieten in Schwierigkeiten. Dennoch werden wir feststellen, dass Gott stets ein Auge auf sie hatte. Nächste Woche werden wir sehen, wie das Leben für einige Personen aus Juda ist, die nach Babylonien verschleppt wurden. Ein Mann namens Daniel und einige seiner Freunde wurden ausgesucht, um am Königstisch zu speisen.
Gebet
⏱ Betet, solange es dauert
INSPIRE wurde von Paul Martin entwickelt und erschien zuerst als »INSPIRE: A resource for busy youth workers«. Deutsche Version »INSPIRE: Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit« von Mr Jugendarbeit. Übersetzung von Olivia Felber und dem Mr Jugendarbeit Support Team.
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© 2023 Andy Fronius, mrjugendarbeit.com

