Inspire Einheit 88: Daniel geht keine Kompromisse ein

Wie funktioniert das INSPIRE Curriculum?

In jeder Einheit geht ihr durch mehrere interaktive Diskussionsphasen. Die Diskussionsfragen helfen euch, junge Menschen in ihrem Lesen und Interpretieren der Bibel zu fördern.

Für wen ist INSPIRE gemacht?

  • Für Gruppen mit 6 bis 30 Jugendlichen
  • Für junge Menschen zwischen 11 und 17 Jahren
  • Für Jugendleiterinnen und Jugendleiter mit wenig Zeit

Wie funktioniert es?

  1. Phase: Herausfinden, was im Text passiert
  2. Phase: Die wichtigsten Teile des Textes identifizieren
  3. Phase: Den Inhalt auf unsere Situation anwenden
  4. Phase: Verstehen, was Gott heute sagt

Ohne Bibel geht’s nicht

Da dieses Curriculum ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel ist, funktioniert es am besten, wenn die Jugendlichen jeweils eine Bibel zur Hand haben. Bitte jede Woche jemanden, den Text vorzulesen, während die Jugendlichen mitlesen. Es ist auch praktisch, wenn sie während des Teachings ihre Bibeln offen vor sich haben, sodass sie ihre Antworten auf Textbelege stützen können, und nicht nur raten.

💡
Pro-Tipp: Schau dir die Fragen und Spiele vorher an, um dich mit Bibeltext, Thema und den Spielen vertraut zu machen.

Andacht

Intro – Findet Nemo Videoclip

⏱ 4 Minuten

Nemo geht zum ersten Mal zur Schule. Die Szene ist gleich zu Beginn des Films zu sehen (Szene 2).

Icebreaker 1 – »Klatsch«

⏱ 5 Minuten

Dies ist ein einfaches Spiel. Alle Teilnehmer sitzen im Kreis. Ein Spieler bekommt einen weichen Ball. Der Ball kann jedem Mitspieler zugeworfen werden. Der Spieler muss den Ball fangen, aber bevor er ihn fängt, muss er in die Hände klatschen. Wenn ein Spieler den Ball fallen lässt, oder vergisst zu klatschen, bevor er den Ball fängt, ist er raus und muss für den Rest des Spiels seine Hände hinter den Rücken halten.

Ice Breaker 2 – Schulbilder

⏱ 5 Minuten

Bitte die Jugendlichen, ein Bild davon zu malen, wie sie sich als Christen in ihrem schulischen Umfeld fühlen. Die Bildsprache ist eine großartige Möglichkeit, abstrakte Gefühle über ein bestimmtes Umfeld auszudrücken. Sie kann zeigen, wie man sich in einer Gruppe von Menschen fühlt, wie stark man sich fühlt, wie effektiv man ist oder welchen Einfluss man hat. Sie kann auch die Wirkung vermitteln, die andere auf einen haben.

Einführung – Kompromiss

⏱ 5 Minuten

Wir werden uns heute mit einer Begebenheit aus dem Leben von Daniel beschäftigen. Bevor wir das tun, möchte ich von euch wissen, was das Wort »Kompromiss« für euch bedeutet. Es gibt zwei Hauptbedeutungen dafür. Eine positive und eine negative. Welche Bedeutungen kennt ihr?

  1. Ein Kompromiss kann eine gute Sache sein, wenn zwei Menschen in einer Sache uneins sind und sich einigen. Ein Beispiel: Zwei Musiker wollen bei einem Auftritt in einer Band die Leadgitarre spielen. Ein Kompromiss wäre, den Auftritt in zwei Blöcke aufzuteilen, wobei ein Musiker im ersten Block die Leadgitarre spielt und dann wechselt, so dass der andere Musiker zu Beginn des zweiten Blocks die Leadgitarre spielen kann.
  2. Das Wort Kompromiss kann aber auch etwas Schlechtes bedeuten. Wenn zum Beispiel ein Christ dem Druck nachgibt, etwas zu tun, was seinen moralischen Überzeugungen widerspricht. Man spricht also auch von einem Kompromiss, wenn sich jemand bewusst dafür entscheidet, gegen seine Überzeugungen zu handeln. Ein Kompromiss gegen die Art und Weise, wie wir nach Gottes Willen leben sollen, schwächt unsere Wirksamkeit als Christen in der Welt.
Was könnten Menschen über andere denken, die ihre Überzeugungen durch ihr Handeln kompromittieren? (Diskutiert.)

Teaching

⏱ 25 Minuten

📖 LEST Daniel 1,1-21

Wie ihr seht, ist das die Geschichte von Daniel. Er befindet sich an einem Ort, der nicht seine Heimat ist.

Schaut euch die ersten zwei Verse an, könnt ihr mir sagen, was passiert ist? Was geschieht da? (Jerusalem ist von den Babyloniern angegriffen worden. Das Volk von Juda ist nach Babylon (Irak) verschleppt worden. Daniel befindet sich also in einem völlig fremden Land. Die ersten Tage in einem neuen Land können sich wie Urlaub anfühlen. Natürlich nicht für Daniel, der ein Gefangener war.)
F – Könnt ihr ein paar Dinge aufzählen, die für Daniel in einem fremden Land schwierig waren? (Sprachprobleme; Angst/Ungewissheit darüber, wie die Dinge dort gehandhabt werden; eine andere Kultur, mit einem Volk, das die israelitischen Bräuche nicht kennt)

Die Menschen in Babylon verehrten den Herrn nicht als Gott und hatten keine Achtung vor ihm. Stattdessen beteten sie andere Götter an, die aus Gold, Silber, Holz und anderen Dingen gefertigt waren. Und sie erwarteten, dass andere das auch taten.

Vielleicht könnt ihr das eine oder andere nachempfinden. Vielleicht habt ihr gerade eine neue Schule oder einfach ein neues Jahr begonnen und alles ist so anders. Vielleicht ist es schwierig, besonders als Christ. Wenn ihr den Lebensstil anderer Menschen seht, mit wenig Grenzen in ihrem Leben und Maßstäben, die so anders sind, kann es leicht geschehen, dass ihr den Druck verspürt, euch anzupassen.

Was macht der König in den Versen 3-5? (Der König beschließt, die besten Israeliten auszuwählen, um sie speziell für seinen Dienst auszubilden. Nur die klügsten, attraktivsten und begabtesten Leute wurden ausgewählt, und Daniel ist von ihnen.)
Was sind die Vorteile, zu diesen besonderen Leuten zu gehören? Welche Vorteile erhalten sie? (Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie sich diese besonders auserwählten Männer gefühlt haben müssen: unglaublich privilegiert, vom Tisch des Königs essen zu dürfen. Das waren nicht die Reste, sondern die gleichen Speisen, die auch der König aß. Er muss das beste Essen im ganzen Land gehabt haben.)
Warum wollte Daniel nichts vom Tisch des Königs essen (V.8)? (Daniel wusste, dass er durch den Verzehr dieser Speisen »unrein« werden würde).
Daniel und seine Freunde waren Hunderte von Kilometern von Israel entfernt. Sie befanden sich in einer anderen Kultur und einem anderen Umfeld, in dem die Mehrheit der Menschen, mit denen sie zu tun hatten, nicht an Jahwe (Gott) glaubten. Wie leicht wäre es wohl für Daniel und seine Freunde gewesen, »einfach mit dem Strom zu schwimmen«, da sie nicht mehr in Israel waren? (Es war wahrscheinlich sehr einfach. Sie hätten Babylon als ihre neue Heimat betrachten können, aber sie hätten eine Entscheidung getroffen, die ihren Glauben kompromittiert hätte. Sie verstanden also immer noch, dass sie Gottes Repräsentanten waren, wo immer sie waren, und dass Gott sie ehren würde, wenn sie ihn ehrten.)
Kennt ihr den Spruch »Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas«? Was bedeutet er und warum ist er falsch? (Die Konsequenzen unseres Handelns begleiten uns, wohin wir auch gehen.)
Wenn du in der Schule bist (wohl eher als in einem kirchlichen Umfeld), stößt du vielleicht auf ein ähnliches Dilemma, wenn deine Mitschüler von dir Dinge erwarten, von denen du weißt, dass sie Gott nicht ehren. Welchen Herausforderungen begegnest du in der Schule, die versuchen, dich zu einem Verhalten zu bewegen, das deinem christlichen Lebensstil widerspricht? (Beispiele dafür könnten sein: Leute hinter ihrem Rücken beleidigen, unhöfliche Gespräche, Schimpfwörter, fragwürdige Sachen auf einem elektronischen Gerät ansehen. Wir wissen, dass diese Dinge uns innerlich schmutzig machen können.)
Daniel weigerte sich also diese Speise zu essen, mit der Begründung, dass es ihn unrein machen würde. Warum glaubt ihr (aus jüdischer Sicht), dass er dadurch unrein werden könnte? (Das jüdische Volk hat bestimmte Gesetze für die Zubereitung von Speisen. Informationen dazu findet man unter anderem in 3. Mose 11,1-6. Die Speisen mussten »koscher« sein, was bedeutet, dass sie nach den jüdischen Speisegesetzen geeignet oder angemessen sind. Sie durften zum Beispiel kein Fleisch essen, das noch Blut enthielt. »Koscheres« Fleisch bezog sich auf bestimmte Fleischsorten, auf die beim Kochen verwendeten Zutaten und darauf, wie das Tier getötet wurde.)
Ich weiß, dass es schon peinlich genug ist, wenn man bei seiner Oma oder irgendwo anders ist und man ein Essen serviert bekommt, das man nicht essen kann. Aber stellt euch vor, ihr würdet zu einem großen Essen eingeladen, bei dem man von euch erwartet, etwas zu essen, was ihr aus religiösen Gründen nicht dürft. Wie würdet ihr eure Meinung sagen, ohne die Menschen zu beleidigen, die euch dieses Privileg gegeben haben?
Was wäre, wenn ihr etwas (aus religiösen Gründen) nicht tun dürft, das nichts mit Essen zu tun hat? Angenommen, es ist Halloween oder Fasching, du bist in der Schule und dein Lehrer möchte, dass du dir einen Film ansiehst oder einen Zauberspruch ausdenkst und ihn aufschreibst. Natürlich hast du mit Hexerei nichts am Hut, weil du Christ bist. Oder ihr habt Deutsch und ihr lest in der Gruppe ein Theaterstück. Der Lehrer gibt dir einen Charakter zum Vorlesen, die viele Schimpfwörter benutzt. Stell dir vor, du wurdest dafür ausgewählt und willst den Lehrer nicht beleidigen, aber du willst Gott ehren.
Wie geht ihr mit so einer Situation um? (Diskutiert.)
Was hat Daniel getan (V.8-13)? (Hat er einen Aufstand gemacht? Hat er die Arme verschränkt und ist in den Hungerstreik getreten? Nein. Er wollte in erster Linie Gott ehren, aber auch die Diener. Also bat er um die vegetarische Variante. Das erfordert Weisheit; aber wenn wir Gott ehren wollen, wird er uns einen Weg zeigen.)
In Vers 12 sehen wir, dass Daniels Vertrauen in Gottes Fähigkeit, ihn zu unterstützen, auf die Probe gestellt wird. Der Druck ist wirklich groß. Also gibt er dem Aufseher eine Alternative. Diese Option stellt Gott tatsächlich auf die Probe. Ist es richtig, das zu tun? (Daniel überlegte, wie er Gott in seiner Situation gehorchen konnte. Daniel wusste, was Gott von ihm wollte, denn es stand in seinem Wort. Er vertraute auch darauf, dass Gott ihm einen Weg zeigen würde, wie er das erfüllen konnte. Gott ehrte Daniel und seine Freunde, indem er sie gesünder und stärker aussehen ließ als diejenigen, die sich für das extravagante Essen entschieden hatten.)
Lest Vers 15. Wir sehen, dass Gott Daniel geehrt hat. Warum hat Gott sich um ihn und seine Freunde gekümmert? (Gott sorgte für Daniel, weil er sich weigerte, in seinem Vertrauen und Glauben an Gott Kompromisse einzugehen.)
Was bedeutet das für uns? (Wenn wir Gott ehren, auch wenn das bedeutet, »gegen den Strom zu schwimmen« und etwas anders zu machen als alle anderen, kann Gott sich um uns kümmern, wenn wir ihn brauchen.)
Welche zusätzlichen Vorteile gewährt Gott Daniel und seinen Freunden? (V. 14: Wir sehen, dass Gott ihnen einen gewissen Vorteil gegenüber den anderen gegeben hat.)
Welchen besonderen Vorteil oder welche Begabung habt ihr, die euch von euren Mitmenschen unterscheidet? (Das kann ein künstlerisches Talent oder eine andere Fähigkeit sein. Es könnte auch Ehrlichkeit, Weisheit oder Freundlichkeit sein. Es könnte eine Geistesgabe sein, wie z.B. zu erkennen, welche Dinge die Menschen beeinflussen oder wer die richtigen Leute sind, mit denen man abhängen kann, es könnte Gebet oder etwas anderes sein.)

Zusammenfassung

⏱ 1 Minute

Wir sehen also, dass Gott Daniel an einen einflussreichen Platz gestellt hat. Er ist zwar weit weg von Israel, aber er ist entschlossen Gott zu ehren. Gott ehren beginnt mit Gehorsam. Wenn wir die Menschen um uns herum beeinflussen wollen, bedeutet das, dass wir Gottes moralische Maßstäbe nicht verletzen dürfen. Es ist nicht leicht, so zu leben, wie Gott es von uns erwartet, wo auch immer wir sind (in der Schule, zu Hause, in der Kirche, im Kino). Aber nur weil etwas schwierig ist, sollten wir nicht aufgeben.

Wenn wir Gott ehren, wird er für uns sorgen und uns geben, was wir brauchen. Als Christen leben wir ein Leben des Gehorsams, egal in welchem Umfeld wir uns befinden. Zuallererst müssen wir ihm gehorchen.

Es ist wichtig zu erkennen, dass wir diese Herausforderungen nicht allein bewältigen müssen. Fragt Gott, wie ihr mit den Erwartungen der Menschen umgehen und ihn gleichzeitig ehren könnt. Vielleicht müsst ihr euch gegen die Wünsche der Menschen stellen, um Gott zu ehren. An diesem Punkt können die Worte »keine Kompromisse« zu Recht verwendet werden.

Es ist nicht leicht, in der Schule ein Christ zu sein. Viele Leute lachen über Dinge, die sie nicht verstehen, oft weil das Unbekannte ihnen Angst macht. Gott ist unglaublich mächtig, und obwohl wir uns manchmal wünschen, er würde Menschen, die sich über ihn lustig machen, einfach umbringen, liebt er sie. Gott hat einen Plan für sie, der sich vielleicht in 20, 30 oder sogar 50 Jahren erfüllen wird. Wir müssen nur Gott ehren, dann wird er auch uns ehren.

Gebet

⏱ 5 Minuten

Holt die Bilder vom Anfang hervor und betet für eure Schulsituation.

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INSPIRE wurde von Paul Martin entwickelt und erschien zuerst als »INSPIRE: A resource for busy youth workers«. Deutsche Version »INSPIRE: Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit« von Mr Jugendarbeit. Übersetzung von Olivia Felber und dem Mr Jugendarbeit Support Team.

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© 2023 Andy Fronius, mrjugendarbeit.com

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