Inspire Einheit 92: Esthers brenzlige Situation

Wie funktioniert das INSPIRE Curriculum?

In jeder Einheit geht ihr durch mehrere interaktive Diskussionsphasen. Die Diskussionsfragen helfen euch, junge Menschen in ihrem Lesen und Interpretieren der Bibel zu fördern.

Für wen ist INSPIRE gemacht?

  • Für Gruppen mit 6 bis 30 Jugendlichen
  • Für junge Menschen zwischen 11 und 17 Jahren
  • Für Jugendleiterinnen und Jugendleiter mit wenig Zeit

Wie funktioniert es?

  1. Phase: Herausfinden, was im Text passiert
  2. Phase: Die wichtigsten Teile des Textes identifizieren
  3. Phase: Den Inhalt auf unsere Situation anwenden
  4. Phase: Verstehen, was Gott heute sagt

Ohne Bibel geht’s nicht

Da dieses Curriculum ein Hilfsmittel zum Verstehen der Bibel ist, funktioniert es am besten, wenn die Jugendlichen jeweils eine Bibel zur Hand haben. Bitte jede Woche jemanden, den Text vorzulesen, während die Jugendlichen mitlesen. Es ist auch praktisch, wenn sie während des Teachings ihre Bibeln offen vor sich haben, sodass sie ihre Antworten auf Textbelege stützen können, und nicht nur raten.

💡
Pro-Tipp: Schau dir die Fragen und Spiele vorher an, um dich mit Bibeltext, Thema und den Spielen vertraut zu machen.

Andacht

Icebreaker – Gemeinsamer Nenner

⏱ 5 Minuten

Schreib folgende Kategorien auf ein Whiteboard oder Flipchart: Handymarke, Lieblingsschokolade, Haarfarbe, Lieblingsmilchshake, Fußballmannschaft, Sportart, Geburtsmonat, Farbe der Socken. Bitte die Jugendlichen, jemanden im Raum zu finden, mit dem sie die gleichen Dinge gemeinsam haben, und sich in Gruppen zusammenzutun.

Einführung

⏱ 1 Minute

Zuletzt haben wir von Esther gelesen und wie der König von Persien (Xerxes) nach einer neuen Frau suchte, nachdem er sich mit Königin Waschti zerstritten hatte. Wir haben festgestellt, dass wir uns manchmal in ungewöhnlichen Situationen wiederfinden, in denen Gott uns gebrauchen will. Esther hat bereits ihre Zukunft riskiert, als sie sich Xerxes als neue Königin zur Verfügung stellte. In dieser Woche sehen wir, dass sie sich nun einer noch größeren Herausforderung stellen muss.

Teaching 1

⏱ 15 Minuten

📖 LEST Esther 3,1-15

Was war Mordechais Beruf? (Torwächter.)
Welches Problem hatte er? (Er fiel auf, weil er sich weigerte, vor einem hochgestellten Mann namens Haman niederzuknien.)
Was glaubst du, warum Mordechai sich nicht vor Haman verbeugte? (Er rechtfertigte seine Weigerung damit, dass er als Jude nur vor Gott niederknien dürfe.)
Viele Menschen in der Bibel verneigten sich aus Respekt vor Adligen, ohne dass es sich dabei um Anbetung handelte. Was könnte ein weiterer Grund dafür gewesen sein, dass Mordechai sich nicht verneigte? (Er mochte Haman nicht.)

Vielleicht wusstet ihr das noch nicht, aber der biblische Text liefert uns einen Hinweis darauf, warum Mordechai Haman ablehnte. Haman war der Sohn von Hammedata, dem Agagiter, also ein Nachkomme von Agag, dem König der Amalekiter. Die Amalekiter waren ein rücksichtsloses und böses Volk, das die Israeliten auf ihrer Flucht aus Ägypten in der Wüste (nach dem Roten Meer) angriff. Sie töteten die Schwachen und Erschöpften, die den Strapazen der Reise nicht gewachsen waren.

📖 LEST 5. Mose 25,17-19

Später in 2. Samuel 15 (über 500 Jahre vor Esther) befahl Gott König Saul, König Agag zu töten, doch Saul gehorchte nicht. Gott ärgerte sich darüber, dass er Saul zum König gemacht hatte. Nun droht dem Volk Gottes ein Völkermord durch einen Nachkommen Agags. Deshalb weigert sich Mordechai, vor Haman niederzuknien.

Schaut euch die Verse in Esther 3,5-6 an. Was geht Haman wohl durch den Kopf? (Er sieht die Gelegenheit, eine alte Rechnung mit den Juden zu begleichen. Sie haben die Amalekiter und ihren Namen vernichtet, aber jetzt kann er sich an Gottes Volk rächen.)
Die Juden hatten also die Amalekiter ausgerottet, und nun will ein Nachkomme der Amalekiter die Juden ausrotten. Wie kann es gerecht sein, dass Gott ein Volk vernichten lässt und ein anderes schützt? (Gott war gewiss kein Rassist oder und hatte auch keine ethnischen Säuberungen im Sinn. Er gab diesen Befehl aufgrund eines moralischen Versagens, das in der Kultur der Amalekiter tief verwurzelt war. Sie waren ein feindseliges, brutales Volk, das Unschuldige angriff. Sie praktizierten alle möglichen abscheulichen Dinge, wie z. B. das Opfern von Kindern durch Verbrennen und viele andere unaussprechliche Dinge. Sie zogen den Zorn Gottes auf sich, weil sie das Volk Israel auf ihrer Flucht vor den Ägyptern so brutal angriffen. Es war ein Volk, mit dem Israel nicht zusammenleben konnte. Gott musste sie vernichten (auch ihre Kinder). Hätte Gott ihre Kinder verschont, würden sie sich eines Tages für den Tod ihrer Eltern an Gottes Volk rächen. Gott will alle Völker segnen, aber er hasst Bosheit und Sünde.)
Wie hat Haman die Juden vor König Xerxes beschrieben (Vers 8)? (Als Rebellen, die ihre eigenen Gesetze befolgen.)
War das die Wahrheit? (Nein. Sie waren Nachfolger Gottes, aber sie waren auch gesetzestreue Bürger. Ihre Praktiken waren nicht böse und stellten keine Bedrohung für den König dar.)
Wer gab den Befehl zur Vernichtung der Juden (Vers 10)? (Xerxes gab seinen Siegelring – ein Zeichen seiner Autorität – an Haman, der den Befehl verfasste.)
Was ist Hamans Absicht (Vers 13)? (Die Juden zu vernichten und ihren Besitz zu stehlen.)
Wie reagiert das Volk? (Bestürzt/Aufgeregt – siehe Vers 15. Die Menschen verstehen nicht, was die Hinrichtung dieser unschuldigen Menschen rechtfertigt.)
Was können die Menschen dagegen tun? (Nichts. Aber Gott ist ihnen bereits einen Schritt voraus, um eine Lösung zu finden.)

Teaching 1

⏱ 10 Minuten

📖 LEST Esther 4,1-17

Als Mordechai von der schrecklichen Nachricht erfährt, legt er Trauergewänder an und bestreut seinen Kopf mit Asche, um seine Trauer und sein Bedauern über den königlichen Erlass auszudrücken. Was denkt ihr, warum hat Esther Mordechai Kleider geschickt? (Schau, ob die Jugendlichen es herausfinden können, bevor du ihnen die Antwort sagst.)
Wie weit durfte Mordechai im Sacktuch (Trauerkleid) gehen? (Bis zum Tor des Palasts.)
Wofür waren die Kleider wohl gedacht? (Damit er durch das Tor hineingehen und mit ihr sprechen konnte.)
Wie reagiert Esther, als sie die Nachricht erfährt (V10-11)? (Sie erkennt ihre einflussreiche Position, da sie dem König am nächsten steht. Aber sie fürchtet um ihr Leben. Wenn der König es missbilligt, dass sie sich ihm unaufgefordert nähert, könnte sie sterben.)
Was antwortet Mardochai auf Esthers Angst darüber, was mit ihr geschehen könnte? (Er erklärt, dass dies nicht die Zeit ist, ihr Leben zu schonen.)
In Vers 14 sagt Mardochai etwas sehr Interessantes: »Vielleicht bist du gerade deshalb Königin geworden, um die Juden aus dieser Bedrohung zu retten!« Was könnte das bedeuten? (Dass Gott sie gerade in dieser Zeit der Bedrängnis in eine einflussreiche Position gebracht hat und dass es nun an ihr ist, zu handeln.)
Warum wählte Xerxes Esther zur Königin? (Weil sie die schönste Frau ihrer Zeit war.)
Warum sollte dies Esther ermutigen? (Wir können an uns selbst und unseren von Gott gegebenen Gaben zweifeln, aber Gott hat ihr diese außergewöhnliche Schönheit für diese Aufgabe gegeben. Wie konnte Xerxes sie abweisen?)
Was beschließt Esther zu tun? (Sie beschließt, ihr Leben für das Volk Gottes zu riskieren.)
Was sagt Jesus über Menschen, die ihr Leben für ihn hingeben? (Lest Matthäus 16,25. Wer sein Leben für ihn hingibt, wird es gewinnen.)

Zusammenfassung

⏱ 2 Minuten

Manche Menschen werfen Gott vor, dass er Völkermorde befürwortet und grausam ist (unter anderem). Das trifft jedoch in keiner Weise zu. Die Amalekiter hatten damals eine moralische Schuld auf sich geladen, das heißt, sie waren ein Volk, das schwere Vergehen begangen hatte, und ihre Existenz auf der Erde stellte eine große Bedrohung für Gottes Volk dar. Gott sei Dank hat er sein Volk gerettet. Er ist vollkommen gerecht und muss sich nicht vor uns rechtfertigen! Gott möchte, dass alle Völker gesegnet werden, aber er hasst die Sünde.

Menschen neigen dazu, sich Sorgen zu machen, wenn die Dinge aus dem Ruder laufen und sie keine Kontrolle darüber haben. Dabei sollten sie eigentlich Gott vertrauen. Das Wesen des Glaubens besteht darin, Gott in einer Situation zu vertrauen, die wir nicht verstehen, weil wir wissen, dass er alles unter Kontrolle hat.

Gott ist gerade in den Momenten präsent, die wir nicht begreifen können. Wenn wir Gott nur dann vertrauen, wenn wir verstehen, wie er eine Situation handhabt, haben wir Gott durch unseren Verstand ersetzt. Wir haben unseren Verstand zu unserem Gott gemacht. Die Sprüche lehren uns, dass wir uns nicht auf unseren eigenen Verstand verlassen sollen. Menschen, die Gott nicht kennen, können das nicht verstehen.

Lasst Gott die Dinge in die Hand nehmen, die ihr nicht kontrollieren könnt (und auch die Dinge, die ihr kontrollieren könnt).

Gebet

⏱ Betet, solange es dauert

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Nutzungsbedingungen
INSPIRE wurde von Paul Martin entwickelt und erschien zuerst als »INSPIRE: A resource for busy youth workers«. Deutsche Version »INSPIRE: Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit« von Mr Jugendarbeit. Übersetzung von Olivia Felber und dem Mr Jugendarbeit Support Team.

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© 2023 Andy Fronius, mrjugendarbeit.com

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