Marcus Rashford. Greta Thunberg. Die überlebenden Jugendlichen des Schulmassakers von Parkland. Was haben diese modernen Helden der Gerechtigkeit gemeinsam – abgesehen von ihrer Jugend und der Tatsache, dass sie von jungen Menschen auf der ganzen Welt als Vorbilder angesehen werden? Antwort: Sie haben keine besondere Verbindung zum christlichen Glauben.

Vielleicht ist das für dich nicht besonders relevant; schließlich muss man ja kein Christ sein, um Gutes zu tun. Aber wie kommt es, dass wir – in einer Welt, in der sich fast ein Drittel der Menschen zum Christentum zählt – nicht mehr Beispiele von solchen Vorbildern sehen, die aus ihrem Glauben heraus handeln? Warum begegnen Teenager nicht häufiger Geschichten von Christen, die aus ihrem Glauben heraus handeln? Warum sind Christen nicht genau dafür bekannt, dass sie sich für Gerechtigkeit einsetzen? Das sollten sie eigentlich sein.

Gerechtigkeit ist entscheidend

Lass uns mal Tacheles reden: Dank deiner hoch entwickelten Fähigkeit, Informationen im Internet zu scannen und zu vergleichen, hast du es bereits erkannt – dies ist ein Artikel über die zentrale Bedeutung des Strebens nach Gerechtigkeit. Und wenn das nicht gerade eine deiner Leidenschaften ist, spürst du schon den unwiderstehlichen Drang, wegzuklicken. Das Internet ist voll von Anliegen, denen man sich anschließen könnte, nicht wahr? Wenn du nicht an den meisten von ihnen vorbei scrollen würdest, würdest du nie etwas erledigt bekommen. Aber heute fordere ich dich heraus: Stell dich der »Mitleids-Müdigkeit« und besiege die Versuchung, wegzuschauen. Gerechtigkeit ist entscheidend!

Gerechtigkeit ist Gott wichtig – isso. Es ist in den letzten Jahrzehnten zu einer Art »Wegwerf-Spruch« in der Jugendarbeit geworden. Trotzdem hat dieser Spruch sehr viel mit der Wahrheit zu tun. Gottes Wunsch, dass das Unrecht der Welt wieder in Ordnung gebracht wird – findet man praktisch auf jeder Seite der Bibel. Die amerikanische Initiative Sojourners schätzt, dass es in der Bibel über 2.000 Verweise auf Gerechtigkeit gibt. Man kann nicht lange in der Bibel schmökern, ohne selbst darauf zu stoßen. Das Reich Gottes – diese absolut zentrale Idee der von Gott erneuerten und bewohnten Welt – wird oft mit Gerechtigkeit gleichgesetzt. Gott selbst fordert sie immer wieder ein. Es ist nicht ein Punkt auf einer Liste seiner Interessen; Gerechtigkeit ist das Herzstück von Gottes Willen.

»Junge Menschen fühlen sich von Orten angezogen, die ihnen sowohl Zugehörigkeit als auch einen Sinn bieten. Moderne Gerechtigkeits-Bewegungen bieten beides – die Chance, als einzelner Teil von etwas Größerem zu sein und wirklich einen Unterschied macht. Und nun stell dir mal vor, sie würden ihre lokale Kirchengemeinde so sehen und auffassen!«

Allerdings ist Gerechtigkeit auch oft unbequem. Besonders wenn wir relativ komfortabel und privilegiert leben, ist es eine kostspielige Angelegenheit, so zu handeln als ob das Unrecht der Welt wieder gut gemacht werden kann. Es könnte bedeuten, dass wir etwas verlieren, an das wir uns gewöhnt haben. Oder dass wir mehr für etwas bezahlen müssen, das wir bisher zum Spottpreis bekommen haben. Es könnte sogar bedeuten, seine eigenen Bedürfnisse bewusst hinten anzustellen. Vielleicht haben wir insgeheim zugelassen, von den schlimmen Dingen in der Welt abgestumpft oder überwältigt zu werden. Dann scrollen wir einfach weiter und fragen uns – wenn auch nur unbewusst: Sollte Gott wirklich gesagt haben, dass es ihm wichtig ist?

Eine Sache, für die es sich zu kämpfen lohnt

Gerechtigkeit ist Teil der Mission und des Abenteuers, zu dem Gott uns einlädt. Im christlichen Leben geht es nicht nur darum, die Vorteile von Gottes Liebe zu genießen und im Glanz seiner Gegenwart zu verweilen; es geht auch darum, seine Liebe zu den Menschen, um uns herum praktisch umzusetzen und mit seiner Kraft ausgerüstet die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Gerechtigkeit ist ein riesiger Teil des Abenteuers, zu dem Gott uns einlädt: das Abenteuer, an Gottes Reich mitzubauen. Mehr denn je fühlen sich junge Menschen von Orten angezogen, die ihnen sowohl Zugehörigkeit als auch einen Sinn bieten. Moderne Gerechtigkeits-Bewegungen bieten beides – die Chance, Teil einer Sache zu sein, die größer ist als der Einzelne und die wirklich einen Unterschied macht. Aber stell dir mal vor, sie würden ihre lokale Kirchengemeinde so sehen und auffassen – als Familie auf einem Abenteuer, um die Welt zu retten? Wenn man dann die verwandelnde Kraft des Heiligen Geistes, die Lehren und das Vorbild Jesu und die Liebe des Vaters mit einkalkuliert, fühlt es sich geradezu unaufhaltsam an.

Das ist genau das, was der christliche Glaube jungen Menschen bieten kann. Eine Chance, den Gott kennenzulernen, der die Welt geschaffen hat und der sie auch rettet – und sich von ihm bei dieser Rettungsaktion gebrauchen zu lassen. In einer Welt, die sich noch nie so kaputt angefühlt hat wie heute, ist das doch eine attraktive Einladung… wenn wir es nur schaffen würden, lange genug mit dem Scrollen aufzuhören, um sie anzunehmen.

Dieser Artikel wurde von Martin Saunders verfasst und zuerst von Youthscape veröffentlicht. Deutsche Version von Olivia Felber.

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