Vor einem Jahr schrieb ich einen Artikel »TOP 5 der Gründe eine Jugendgruppe zu verlassen«. Student Josch Ritter und Jugendreferent Veit Claesberg vom Forum Wiedenest haben den Artikel als Anregung genommen und setzen den 5 häufigsten Abschiedsmotiven 10 Gründe entgegen, warum es sich lohnt, eine Jugendgruppe zu besuchen. Dies ist ihr Gastbeitrag.

TOP 1: Ein kompetentes Beziehungsnetzwerk

Wer über Jahre hinweg jede Woche mit denselben Leuten den Vorabend verbringt, baut Beziehungen auf. Ganz abgesehen davon, dass bestimmt einige dieser Leute richtig nett sind, hat man so nach einiger Zeit ein gar nicht so kleines Beziehungsnetzwerk. Und: Was erst ein paar mehr oder weniger nette Freunde und Bekannte sind, wird später ein höchst erlesener Kreis von Kfz–Mechanikern, Medizinern, Tischlern, Reisebegleitern, Juristen, Verkäufern oder Bankangestellten. So wird aus einer Gruppe von Jugendfreunden ein kompetenter Beraterkreis für alle möglichen Fachfragen oder Tipps, die man immer wieder mal im Alltag gebrauchen kann.

Top 2: Action und Freizeitspaß

Eine rasante Runde am Kickertisch oder beim Billard eine ruhige Kugel schieben. Auf dem Rasen vor dem Treffpunkt noch ein bisschen mit dem runden Leder bolzen oder die Pritsch- und Baggertechnik verfeinern. Ein Ausflug in den Klettergarten, ins Spaßbad, zur Bowlingbahn, an die Talsperre oder vielleicht zu einer interessanten Ausstellung. Nach der Jugendstunde nochmal den Beamer auspacken und testen, wer nach drei Filmen noch wach ist … Klar, einiges davon kann man auch allein oder mit ein, zwei Freunden machen. Aber in einer großen Gruppe gewinnt das ganze nochmal viel mehr Spaß und Dynamik. Und obendrein lernt man dadurch vielleicht Sachen kennen oder sogar lieben, die man sonst nie probiert hätte.

Top 3: Eine Jugendgruppe bietet Mehrwert

Klar, man kann einfach mit Kumpels um die Häuser ziehen, einen Film anschauen oder abhängen. Aber in diesem Fall überlegen sich ein paar Freunde, wie man ein paar Stunden so füllen kann, dass man sich wohl fühlt. Bei einer Jugendgruppe überlegen sich ein paar Jugendleiter, wie sie die paar Stunden so füllen können, dass die Zeit nicht nur angenehm, sondern vor allem von bleibendem Nutzen für jeden Jugendlichen ist. Die Jugendgruppe soll einen Mehrwert bieten. Und selbst wenn das nur jedes 3. Mal funktioniert – beim Um-die-Häuser-ziehen mit den Kumpels gibt es das eher nicht.

Top 4: Geistliches Wachstum

In der Jugendgruppe hat man die Chance, sich mit anderen jungen Christen über sein geistliches Leben zu unterhalten. Wer diese Möglichkeit nutzt, wird eines sehr bald feststellen: Es bewegt sich mehr. Egal, ob es um die persönlichen nächsten Schritte, einen Kampf gegen die eigene Schwäche oder die Umsetzung einer genialen Idee geht – durch den Austausch hört man, wie andere die Situation einschätzen. Man erfährt interessante Tipps, Ermutigung und auch mal Korrektur. Außerdem bekommt man durch das Erzählen eine viel klarere Sicht über die eigenen Gedanken. In manchen Fällen gewinnt dieses gegenseitige Pushen eine so starke Dynamik, dass man von der entstehenden Begeisterung sogar regelrecht in Brand gesetzt wird. Genau aus diesen Gründen betont auch die Bibel immer wieder, wie wichtig diese »geistliche Gemeinschaft« ist.

Top 5: Den Partner fürs Leben finden

Die Jugendgruppe als Brautschau? Na, ich weiß nicht… aber mal ehrlich: Wir haben doch alle die Jungs und Mädels aus der Jugendgruppe abgecheckt, ob da wer dabei ist, der infrage kommen könnte. Und da ist auch nichts Schlechtes dran – im Gegenteil. Die Jugendgruppe bietet einen angenehmen und stressfreien Rahmen, um ein potenzielles Gegenüber erst mal ungezwungen kennenlernen zu können. Nicht umsonst empfehlen Erziehungsberater immer wieder Aktivitäten in der Gemeinschaft zu machen, so bekommt man schon mal einen ziemlich guten Blick darauf, wie der oder die andere so tickt, glaubt, handelt und mit anderen interagiert.

Top 6: Eine echte Peergroup

Eine „Peergroup“ ist eine Gruppe junger Leute ähnlichen Alters. Jeder Soziologe weiß um ihre enorme Wichtigkeit in der Entwicklung eines Menschen. Konkret dient die Peergroup als Spielfeld, auf dem es möglich ist, eigene Grenzen auszutesten und den Umgang mit anderen zu lernen. Hier kann man den Übergang ins Erwachsensein im geschützten Rahmen der Freunde erfahren. Außerdem ist sie der wichtigste Ort zum Austausch über Schwierigkeiten und Probleme. Dementsprechend prägt die Peergroup einen Jugendlichen sehr stark und unterstützt seine Entwicklung enorm. Vorausgesetzt natürlich, dass sie einigermaßen in Ordnung ist. Sonst kann sie sogar richtig schädlich werden. Die Jugendgruppe ist eine von vielen möglichen Peergroups, aber wenn dort auf Gottes Werte gesetzt wird, ist sie wohl die vorzüglichste Wahl.

Top 7: Lernen vom Glauben anderer

Wenn man in einer Gemeinde aufwächst, ist oft die Teenager- und Jugendzeit eine Zeit des Hinterfragens. Wie ist das mit Gott? Wie schaut das ganz konkret aus, mit Jesus zu leben und wie vertrauenswürdig ist die Bibel denn nun wirklich? Da man sich gleichzeitig auch von den Eltern löst und emanzipiert, tritt deren Vorbildfunktion erst mal stark in den Hintergrund. Dann kann man sich glücklich schätzen, eine Jugendgruppe an der Seite zu haben, in der man erleben kann, wie andere im selben Alter ihren Glauben leben. Welche Antworten haben sie gefunden? Was denken die Leiter zu diesen Themen? Und ganz konkret: Wie kann das im Alltag dann aussehen?

Top 8: Verantwortlichkeit lernen

In jeder Jugendgruppe gibt es was zu tun. Je größer sie ist, desto mehr. Da ein guter Leiter stets bemüht ist, Teilverantwortlichkeiten abzugeben, steht dem Ausprobieren meist nichts im Weg. Angefangen beim Essenkochen, Transport & Logistik, Moderation über Input geben, Aufräumen und Lobpreis gestalten, bis hin zu Dekoration oder Betreuung der Geburtstagsliste. Es ist für jeden Geschmack und jede Begabung etwas dabei. Zum einen kann man seine Stärken und Grenzen austesten, zum andern an beidem feilen. Wenig lässt so sehr reifen, wie wenn man Verantwortung übernimmt. Und im besten Fall gibt es persönliches Coaching durch den Jugendleiter obendrein.

Top 9: Jesus besser kennenlernen

Dieser Grund ist fast schon zu selbstverständlich, aber er gehört auf jeden Fall auf diese Liste: Man lernt in der Jugendstunde von Jesus: wer er ist, wie er handelt, was er sagt und was er mit jungen Leuten vorhat. Mit seinen Reden hat Jesus das jüdische Weltbild umgekrempelt und mit seinem Tod am Kreuz das menschliche Leben revolutioniert. Nach wie vor prägt, verwandelt und erneuert er höchstpersönlich das Leben von Jung und Alt. Und genau deswegen sollte Jesus das Zentrum der Jugendgruppe sein.

Top 10: Coole Jugendfreizeiten

Wenn ich meine Augen schließe und an die Jugendfreizeiten zurückdenke, die ich erlebt habe, wird mir schnell klar: Diese Zeiten haben mein Leben stark geprägt. Vor allem die intensiven Gespräche – abends im Bett oder nachts auf einem sternenbeleuchteten Schotterweg – schießen mir ins Gedächtnis. Aber egal, ob es das ist oder die intensiven Bibelarbeiten, die gemütliche Stimmung morgens beim Frühstück oder das magische Flair abends am Lagerfeuer: Eine Jugendfreizeit bündelt alle anderen beschriebenen Vorteile und intensiviert sie noch einmal. Nicht ganz einfach in Worte zu fassen – aber wer schon mal dabei war, weiß wovon ich rede.

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